Einige häufig eingenommenen Arzneimittel machen die Haut
lichtempfindlich und können unangenehme Verbrennungen hervorrufen.
Betroffene Patienten sollten deshalb unbedingt die Sonne meiden. Zu
den Präparaten mit fotosensibilisierendem Potential gehören unter
anderem einige Antibiotika, blutdrucksenkende Diuretika aber auch
manche Diabetesmittel. "Diese Medikamente enthalten Substanzen, die
zusammen mit dem UV-Licht der Sonne auf der Haut reagieren können",
erklärt Britta Ginnow, Arzneimittelexpertin vom Bundesverband der
Pharmazeutischen Industrie (BPI). "Das kann dann zu starken,
schmerzhaften Hautrötungen oder Blasen führen, die an einen
Sonnenbrand erinnern. Gehen Sie kein Risiko ein und setzen Sie Ihre
Haut während der Dauer der Einnahme am besten gar nicht groß der
Sonne aus. Ob Ihr Medikament die Haut lichtempfindlich machen kann,
erfahren Sie in der Packungsbeilage. Fragen Sie aber bitte unbedingt
auch noch einmal bei Ihrem Arzt nach, gerade wenn Sie in den
Sommerurlaub fahren möchten. Auch der Apotheker kann Ihnen wertvolle
Tipps geben, wie Sie unangenehme Nebenwirkungen durch Sonnenlicht
vermeiden können", so Ginnow.
In der Medizin unterscheidet man zwei Formen des schadhaften
Zusammenwirkens von UV-Licht und Medikamenten auf der menschlichen
Haut. Bei der sogenannten fototoxischen Reaktion reagieren bestimmte
lichtempfindliche Bestandteile des Arzneimittels mit dem UV-A-Licht
der Sonne. Dabei wird Energie aufgenommen und wieder abgegeben, wobei
das betroffene Hautgewebe beschädigt wird. Bei der sogenannten
fotoallergischen Reaktion setzt die UV-A-Strahlung im Zusammenspiel
mit dem Medikament die Bildung von Antikörpern in Gang. Die
fotosensibilisierende Substanz in der Arznei wird zum Antigen, das
eine Immunreaktion auslöst. Fotoallergische Hautreaktionen treten
jedoch erst bei der zweiten Einnahme auf, denn erst dann ist die
Immunabwehr aufgebaut. Experten zufolge können manche Arzneimittel
gleichzeitig fototoxische und fotoallergische Reaktionen auslösen. Am
besten sorgt man als betroffener Patient dafür, dass es gar nicht
erst dazu kommt, betont Britta Ginnow: "Schützen Sie Ihre Haut indem
Sie lange UV-feste Kleidung tragen, Sonnencreme mit einem hohen
Lichtschutzfaktor auftragen und sich möglichst im Schatten aufhalten.
Das gilt übrigens für alle Hauttypen, denn die Reaktion von Licht und
Medikamenten tritt bei Menschen mit hellerer sowie mit dunklerer Haut
gleichermaßen auf. Denken Sie bitte auch daran, dass Sie hinter
gewöhnlichem Fensterglas nicht vor der Sonne geschützt sind. Das
liegt daran, dass die beschriebenen Hautreaktionen in aller Regel
durch langwelliges UV-A-Licht ausgelöst werden und dieses ungehindert
durch die Scheiben zu Ihnen gelangt."
HINWEIS: Die hier genannten allgemeinen Ratschläge bieten keine
Grundlage zur medizinischen Selbstdiagnose oder -behandlung. Sie
können keinen Arztbesuch ersetzen.
Den aktuellen BPI Pressedienst Arzneimittel zum Thema "Sonne und
Haut" finden Sie unter:
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