Mainz im Juli 2015. Volle, geschwungene Lippen stehen schon seit jeher für Sinnlichkeit und Attraktivität. Viele Menschen sind aber mit der Form oder Fülle ihrer Lippen unzufrieden. Mit zunehmendem Alter oder durch Umwelteinflüsse kommen dann noch die kleinen ungeliebten Fältchen hinzu. Zudem lässt auch noch das Volumen nach und die Mundwinkel beginnen zu hängen, was die Lippen noch schmaler wirken lässt und schnell zu einem ungewollt ernsten Gesichtsausdruck führt. Um diesem entgegenzuwirken, greifen einige – vor allem junge Frauen – zu ungewöhnlichen Tricks wie dem Ansaugen von Schnapsgläsern, die durch Unterdruck die Lippen optisch vergrößern sollen. In jüngster Vergangenheit kursierte diese sehr fragwürdige Möglichkeit der Lippenvergrößerung in den sozialen Netzwerken – mit dem Ergebnis von Schlauchbootlippen statt schöner, wohlgeformter Lippen. Doch diese Methode kann fatale Folgen haben, erklärt der Mediziner Dr. med. Klaus G. Niermann, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Leiter der Fontana Klinik in Mainz, der ebenfalls Praxen in Wiesbaden und Nürnberg betreibt: „Durch den Unterdruck können Blutergüsse, Gefäßerweiterungen und Risse in der Lippe entstehen, die sogar dauerhaft bestehen bleiben können. Heute stehen uns aber verschiedene sehr wirkungsvolle Methoden wie die Unterspritzung mit körpereigenem Fett zur Verfügung, um das Volumen und die Form der Lippen auf natürliche Weise zu akzentuieren.“
Lippenvergrößerung mit Fillern
Zur häufigsten angewandten Form der Vergrößerung gehört die Auffüllung mit Hyaluronsäure „Für die Lippen verwende ich ein Hyalurongel, das speziell auf diesen Bereich abgestimmt ist und über eine gute Elastizität verfügt. Es sollte jedoch nur ein gewisses Maß injiziert werden, um ein natürliches Ergebnis zu erreichen“, weiß Dr. Niermann. Dabei passt der Mediziner zunächst die Kontur am Lippenrand an, bevor er im nächsten Schritt das Volumen erhöht. Das an-schließende Ergebnis mit dem natürlichen, auch im Körper vorkommenden Filler hält für rund ein Jahr. Im gleichen Zuge verschwinden als schöner Nebeneffekt die ungeliebten Mundfalten. Je öfter die Unterspritzung mit dem natürlichen Filler durchgeführt wird, desto länger anhaltend ist das Ergebnis. Auch eine Behandlung mit Eigenfett ist möglich. Neben der Unterspritzung mit körpereigenen Stoffen gibt es darüber hinaus die Möglichkeit der Lippenvergrößerung mit künstlichen Materialien. „So bietet sich auch die Vergrößerung mit kleinen, dauerhaften Lippenimplantaten aus Silikon an. Der wesentliche Vorteil des Implantates ist die rückstandslose Entfernung zu jeder Zeit. Zudem sind Silikonimplantate in vielen unterschiedlichen Größen erhältlich, ganz nach Wunsch des Patienten“, weiß Dr. Niermann. Die Einsetzung erfolgt unter örtlicher Betäubung mittels zwei kleiner Schnitte am Mundwinkel. Das Silikonimplantat wird dann wie durch einen Tunnel eingeführt und mit einer feinen Naht verschlossen. Im Falle einer gewünschten Formveränderung gibt es die Möglichkeit einer Suspensionsplastik im Inneren der Lippen durch einen kleinen operativen Eingriff.
Keine dicke Lippe riskieren
Neben diesen sehr bewährten Möglichkeiten der Lippenvergrößerung gibt es noch weitere Methoden, von denen wiederum dringend abzuraten ist. Dabei werden Materialien verwendet, wie zum Beispiel nicht selbstauflösende Goretexfäden, die aufgrund von möglichen Abstoßreaktionen und Narbenproblemen in Deutschland nicht mehr erhältlich sind. Zudem hält das Ergebnis nur bis zu einem Jahr. Einige wenige Ärzte bieten auch die Auffüllung mit künstlichen Füllmaterialien an. „Hierbei kann es ebenfalls zu Abstoßreaktionen oder der Bildung von Knötchen kommen, die nicht selten zu Verhärtungen bis hin zu Verkapselungen führen. Im schlimmsten Fall treten Entzündungen auf, die unschöne Narben zur Folge haben“, erklärt Dr. Niermann abschließend.
Weitere Informationen unter www.fontana-klinik.de