fit und munter - Sommerhitze birgt Gesundheitsrisiken:Ältere pflegebedürftige Menschen besonders gefährdet

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Sommerhitze birgt Gesundheitsrisiken:Ältere pflegebedürftige Menschen besonders gefährdet


Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) gibt zehn
wichtige Tipps, die vor Hitzegefahren schützen können.

Für alte und insbesondere für pflegebedürftige Menschen bergen die
aktuell heißen Sommertage große Strapazen. Der Kreislauf wird stärker
belastet und die natürliche Temperaturregulierung kann schnell
gestört sein. Auch das Durstgefühl ist bei alten Menschen oft
reduziert, sodass sie häufig nicht ausreichend trinken. Dies kann
dramatische Folgen haben: Denn nicht selten führt der
Flüssigkeitsmangel zur sogenannten Hitzeerschöpfung oder im
schlimmsten Fall zu einem lebensbedrohlichen Hitzschlag. Vor allem
ältere pflegebedürftige Menschen, die allein leben, haben ein höheres
Risiko, da kontinuierliche Unterstützung - wie beispielsweise
regelmäßiges Anreichen von Getränken - fehlen. In solchen Fällen ist
es dann besonders wichtig, dass sich Nachbarn oder Angehörige um die
pflegebedürftige Person kümmern.

Vor diesem Hintergrund hat die Stiftung Zentrum für Qualität in
der Pflege (ZQP) zehn wichtige Tipps zusammengestellt, um ältere
pflegebedürftige Menschen gegen Hitzegefahren zu schützen:

In der Regel sollte ein älterer Mensch täglich etwa 1,5 bis 2
Liter in Form von Getränken zu sich nehmen. Beachten Sie bitte, dass
bei bestimmten Erkrankungen (z. B. bei Herz- und Nierenerkrankungen)
andere, ärztlich verordnete Trinkmengen erforderlich sein können.
Sprechen Sie dazu mit dem Arzt. Führen Sie auch ein Trinkprotokoll,
damit die aufgenommene Flüssigkeitsmenge kontrolliert werden kann.

Durch starkes Schwitzen steigt der Flüssigkeitsbedarf des Körpers.
Je nach festgelegtem täglichem Flüssigkeitsbedarf sollten stündlich
ein bis zwei Gläser Flüssigkeit zur Verfügung stehen bzw. angeboten
werden. Das Durstgefühl ist bei alten Menschen oft eingeschränkt.
Deshalb ist es wichtig, immer wieder an das regelmäßige Trinken zu
erinnern. Falls als Getränk (Mineral-)Wasser nicht akzeptiert wird,
können beispielsweise auch kühle Kräuter- und Früchtetees,
Saftschorlen oder kalte Suppen gereicht werden. Eisgekühlte Getränke
sind nicht empfehlenswert, da das Durstgefühl schneller nachlassen
kann und so die Trinkmenge geringer bleibt.

Einige Medikamente beeinflussen den Wasserhaushalt oder die
Anpassungsfähigkeit des Körpers bei Hitze und erhöhen das Risiko
einer Hitzeerschöpfung und eines Hitzschlags. Zu den Medikamenten,
die den Flüssigkeitshaushalt beeinflussen, gehören unter anderem
Entwässerungstabletten, Beruhigungstabletten und bestimmte
Herzmedikamente. Fragen Sie den Hausarzt, ob die Medikamentendosis
oder der Verabreichungszeitpunkt angepasst werden sollten.

Ebenso sollte die Ernährung an die hohen Temperaturen angepasst
werden. Beispielsweise bieten sich Wassermelonen, Apfelmus, Joghurt,
Buttermilch und andere flüssigkeitsreiche, erfrischende und wenig
gesüßte Speisen an. Als Hauptspeise sind leichte Gerichte wie
Geflügel oder Fisch sinnvoll.

Räume sollten ausreichend belüftet oder gekühlt werden. Es sollte
vermieden werden, dass sich die pflegebedürftige Person in der
Zugluft befindet. Zudem sollten die Räume tagsüber mit Rolläden oder
Vorhängen abgedunkelt sein.

Auch auf luftdurchlässige Kleidung ist zu achten. Daneben sollten
leichte Bettwäsche oder nur ein Laken als Zudecke und so wenig Kissen
wie möglich verwendet werden. Das Kopfkissen sollte mit einem
schweißsaugenden Frotteehandtuch bedeckt und häufig gewechselt
werden.

Kalte Fußbäder oder kühle Kompressen auf der Stirn können gegen
Überhitzung helfen. Auch Abreibungen mit einem lauwarmen oder leicht
kühlen Waschlappen bieten sich an.

Bei großer Hitze sollte die Körpertemperatur des pflegebedürftigen
Menschen mehrmals täglich kontrolliert werden. Bei Fieber muss die
Flüssigkeitszufuhr erhöht werden. Zum Beispiel sollte die erkrankte
Person wenigstens 500 ml zusätzliche Flüssigkeit pro Tag trinken,
wenn die Körpertemperatur von 37 auf 38 Grad steigt.

Symptome wie Unruhe, Verwirrtheit oder Erbrechen können auf eine
Überhitzung und erheblichen Flüssigkeitsmangel des Körpers hinweisen.
In diesem Fall sollte umgehend der Haus- oder ein Notarzt verständigt
werden.

Alte und pflegebedürftige Menschen, die kaum oder keine
Flüssigkeit zu sich nehmen können, benötigen ggf. eine Infusion.
Daher sollte in solchen Fällen dringend der Hausarzt hinzugezogen
werden. Zudem ist es besonders wichtig, Lippen und Mundschleimhaut
des Pflegebedürftigen regelmäßig mit einem feuchten Waschlappen zu
befeuchten. Angehörige sollten sich dann aber auch die korrekte
Mundpflege von einer ausgebildeten Pflegekraft zeigen lassen.



Pressekontakt:
Torben Lenz
Tel: 030 275 93 95 - 15
E-Mail: torben.lenz@zqp.de
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