fit und munter - Bis(s) ins hohe Alter - Wie sich gesunde Zähne ein Leben lang erhalten lassen

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Bis(s) ins hohe Alter - Wie sich gesunde Zähne ein Leben lang erhalten lassen

Köln im Juli 2015. Im Laufe des Lebens wachsen die Ansprüche der Zahnpflege, denn auch vor dem Gebiss macht der Alterungsprozess nicht halt. Mit jedem Lebensjahr steigt das Risiko, an den typischen Zahnleiden des Alters, wie etwa Parodontitis und Karies, besonders Wurzel- und Sekundärkaries, zu erkranken. Modernste Prophylaxe- und Therapiemöglichkeiten sowie ein ausgeprägtes Bewusstsein für die Notwendigkeit umfangreicher und intensiver Zahnpflege sorgen heutzutage dafür, dass viele Menschen sich ihre natürlichen Zähne häufig bis ins hohe Alter erhalten. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Emnid in der Gruppe der 50- bis 70-Jährigen legen 85 Prozent der Befragten heute mehr Wert auf die Gesundheit ihrer Zähne als früher. „Wir haben die Vorsorgeuntersuchungen speziell auf die Ansprüche der sogenannten Best Ager abgestimmt“, meint Dr. med. dent. Thea Lingohr MSc., Zahnärztin und Oralchirurgin aus Köln und Inhaberin der Zahnarztpraxis Dr. Lingohr & Partner. „Denn im Alter verlieren Zähne an Substanz und entwickeln dadurch eine weitaus höhere Anfälligkeit für sämtliche Zahnerkrankungen.“
Wenn Zähne altern
Angaben der Bundesärztekammer zufolge gilt eine Verminderung des Bewegungsvermögens und der Feinmotorik als altersbedingter Risikofaktor für Mundgesundheitsprobleme. Tägliche Pflege fällt Betroffenen schwerer, weshalb sie sowohl Zähne als auch Zahnersatz nur unzureichend reinigen. „Besonders bei älteren Patienten beziehen wir auch chronische Krankheiten in die Therapien mit ein, die häufig zu Mundgesundheitsproblemen führen“, erklärt Dr. Lingohr. Diabetes mellitus etwa verringert die Abwehrmechanismen des Körpers gegen Erreger im Mund, verzögert die Wundheilung und erhöht im Alter in Kombination mit Parodontitis das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko. Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben häufig verminderten Speichelfluss zur Folge, der sich bei älteren Menschen nicht zuletzt durch ein geringeres Trinkbedürfnis ohnehin schon verringert. Mundtrockenheit führt zu unangenehmen Schluck- und Kaubeschwerden und dazu, dass sich die Mundflora nach einer Mahlzeit langsamer regeneriert und Zähne länger angreifbar bleiben. „Wir bieten unseren Patienten deshalb auch Hausbesuche an, wenn diese temporär oder dauerhaft nicht mehr in der Lage sein sollten, regelmäßige Kontrolltermine wahrzunehmen“, ergänzt Dr. Lingohr. Ab dem 50. Lebensjahr steigt zudem das Risiko, an Mundhöhlenkrebs zu erkranken, weshalb die Fachzahnärztin besonders auf Gewebeveränderungen achtet. Sollten Patienten andersartige Stellen der Mundschleimhaut feststellen, rät sie daher dringend, sofort einen qualifizierten Zahnarzt aufzusuchen.

Zahnpflege 60+
Gründliches Zähneputzen und Zahnpflege reichen jedoch bei Weitem nicht aus. „Besonders älteren Patienten empfehlen wir, mindestens drei Mal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung (PZR) in Anspruch zu nehmen, um Plaque und Zahnstein auch an schwer erreichbaren Stellen zu entfernen, da das Zahnfleisch aufgrund verminderter Abwehrleistung und Wundheilung besonders anfällig für Entzündungen ist. Oft erfolgt eine PZR auch in Kombination mit dem Laser, der schonend in schwer zugängliche Bereiche wie etwa die Zahnfleischtaschen vordringt und Bakterien effektiv bekämpft. Dadurch halten wir Zähne und Zahnfleisch gesund und auch ästhetisch ansprechend“, weiß Dr. Lingohr. Bei Bedarf härtet im Anschluss an eine PZR ein Fluoridlack den Zahnschmelz zusätzlich. Ausgeprägte Parodontitis hat oftmals verheerende Folgen wie etwa schmerzhafte freiliegende Zahnhälse oder sogar Zahnverlust. Erste Anzeichen wie Zahnfleischbluten dürfen Betroffene auf keinen Fall ignorieren. Auch mangelnde Pflege des Zahnersatzes führt oftmals zu Erkrankungen noch vorhandener Zähne, zu schmerzhaften Entzündungen des Zahnfleisches und zu unangenehmem Mundgeruch. Zur Reinigung eignen sich speziell angepasste Prothesenbürsten, die mit einem gebogenen Borstenkamm und extra langen Zapfen ideal die schwer zugänglichen Vertiefungen säubern. Zu empfehlen sind auch höher dosierte Fluoridpräparate zum Schutz des Zahnschmelzes.

Im Fall der Fälle
Bei der Frage nach geeignetem Zahnersatz stellen Implantate, sowohl mit herausnehmbarem als auch mit festsitzendem Aufsatz, die naturnahste Lösung dar. Dr. Lingohr erklärt: „Bei der Anfertigung des Zahnersatzes achten wir besonders auf den korrekten Biss. Daher messen wir die Kieferbewegungen zunächst aus, damit der Zahnersatz später auch optimal sitzt und keine schmerzhaften Druckstellen im Mund hervorruft. Mit einem Gesichtsbogen, den wir an verschiedenen Punkten des Gesichts anlegen, ermitteln wir Bewegungsmuster zwischen Ober- und Unterkiefer.“ Diese Werte erlauben es dem Labor, den Zahnersatz so präzise wie möglich anzufertigen. Gesetzliche Krankenkassen bezuschussen zudem sämtliche Varianten des Zahnersatzes.
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