Ernährungswissenschaftler lassen hoffen, jetzt eine Therapie gegen Übergewicht gefunden zu haben. Die Wirkung der Ölsäure soll künstlich nachgeahmt werden, die dann dem Körper ein falsches Sättigungsgefühl vorgaukelt.
Heidelberg-02.10.2009
Schon früher hatten die Ernährungswissenschaftler beobachten können, dass die Schleimhautzellen im Zwölffingerdarm und dem oberen Teil des Dünndarms nach dem Essen in Aktion treten. Sie produzieren die Substanz: Oleylethanolamid (OEA).
Das ist ein Botenstoff der dem Gehirn übermittelt, dass keine weitere Nahrung mehr nötig ist.
Warum das so ist, haben das Forscherteam: Gary Schwartz von der Yeshiva-Universität in New York an Ratten getestet. Die Ratten sind mit verschiedenen Nährstoffen versorgt worden und das Ergebnis war: Weder Kohlenhydrate oder Proteine lösen die OEA-Bildung aus. Es ist ausschließlich das Fett!
Es gab nur dann eine Reaktion, wenn die Nahrung Ölsäure enthielt. Gezielt dockte diese Fettsäure dann an Rezeptoren auf der Oberfläche der Darmschleimhautzellen an und kurbelte so die OEA-Produktion an. Das stellt eine natürliche Appetitkontrolle dar.
Viele Menschen essen trotzdem zuviel Fett. Das kann daran liegen, dass die Lebensmittelindustrie fast immer gesättigte Fettsäuren verwendet, die das Kontrollsystem im Körper nicht erkennt.
Der natürliche Sattmacher ist das Olivenöl. Es enthält viele ungesättigte Fettsäuren.
Wenn dieses Öl einmal im Dünndarm angekommen ist, sagt es dem Körper, dass man satt ist.
Wenn es sich bestätigt, was bei Ratten nachgewiesen wurde, auch das menschliche Sättigungsgefühl beeinflusst, können neue Therapien zum Abnehmen entwickelt werden.