Im ganzen Land bewaffnen sich nun
wieder regelmäßig Männer mit Schürze und Zange und bestücken ihren
Grill - gerne auch mit fettigen Würstchen oder scharf gewürztem
Fleisch, natürlich begleitet von einem kühlen Bier. Doch nicht selten
hat das sommerliche Vergnügen unangenehme Folgen: Stichwort
Sodbrennen.
Ursache dafür ist der Rückfluss (Reflux) von saurem Mageninhalt in
die Speiseröhre, was durch Fett, Scharfes und Alkohol so richtig
angeheizt wird. Normalerweise dichtet ein Schließmuskel das untere
Ende der Speiseröhre ab und lässt Festes und Flüssiges nur in
Richtung Magen durch. Doch ein üppiges Mahl kann den Muskel leicht
überfordern und die Verschlusskraft schwächen.
Lieber Rumpsteak statt Schweinenacken
Mit ein paar Tipps gelingt es, beim Grillen den Magen zu schonen,
ohne zu darben. Sie müssen nicht auf Fleisch verzichten, aber greifen
Sie doch mal zu einer mageren Variante, z.B. einem Rumpsteak statt
zum fettigem Schweinefleisch oder der Bratwurst. Auch Pute oder
Hühnchen lassen sich lecker zubereiten. Nutzen Sie dabei verschiedene
Gewürze, die nicht nur Geschmack geben, sondern bei der Verdauung
helfen:
Basilikum: regt Appetit und Verdauung an
Kümmel: wirkt krampflösend im Magen-Darm-Trakt, lindert
Völlegefühle und Blähungen.
Majoran: macht fette Speisen leichter verdaulich
Safran: fördert die Verdauung
Curcuma: Hauptbestandteil in Curry, beruhigt den Magen
Sie können es darüber hinaus mediterranen Zeitgenossen gleichtun
und einfach ab und zu einen Fisch auf den Rost packen. Ganzen Kerlen
schadet es auch nicht, gelegentlich gesundes Gemüse wie Paprika,
Zucchini oder Artischocken zu brutzeln. Und statt fettiger
Grillsaucen schmeckt ein leichter Quark- oder Joghurtdip meist
genauso gut.
Wenn es denn doch ab und zu die Bratwurst sein soll, dann bitte
mit Senf. Senf beschleunigt die Verdauung, die Wurst liegt nicht
lange im Magen. Außerdem ist Senf alkalisch und kann den pH-Wert im
Magen ein wenig anheben. das hilft dabei, die brennende Magensäure zu
neutralisieren und ein mögliches Sodbrennen zu lindern.
Wichtig: Legen Sie nichts Gepökeltes auf den Grill. Die Pökelsalze
können sich unter Hitzeeinwirkung zu krebserregenden Nitrosaminen
umwandeln.
Chronisches Sodbrennen muss behandelt werden
Gelegentliches Sodbrennen, vor allem nach schweren Mahlzeiten oder
einer ausschweifenden Feier, lässt sich ertragen bzw. durch
rezeptfreie Medikamente lindern und richtet keinen Schaden an. Doch
wenn die Beschwerden immer wieder kommt, sollte man sie nicht auf die
leichte Schulter nehmen. "Auf Dauer kann die aggressive Magensäure
der empfindlichen Speiseröhre schweren Schaden zufügen", betont
Professor Dr. Joachim Labenz, Magen-Darm Spezialist vom
Evangelischen Jung-Stilling-Krankenhaus in Siegen. Wer länger als
einen Monat ein- bis zweimal pro Woche unter Sodbrennen leidet,
sollte zum Arzt gehen und sich gründlicher untersuchen lassen. Je
nach Ergebnis kommen dann eventuell sogenannte
Protonenpumpeninhibitoren (PPI) zum Einsatz, sie blockieren die
Produktion der Magensäure.
Hilfe in ganz schweren Fällen
Etwa jeder dritte Patient mit ärztlich gesichertem, schwerem
chronischen Sodbrennen reagiert nicht ausreichend auf Medikamente an,
verträgt sie nicht gut oder will nicht jeden Tag Tabletten einnehmen.
Dann kann eine Operation eine Alternative darstellen. Die klassische
Methode: Der obere Teil des Magens wird wie eine Manschette um den
Schließmuskel der Speiseröhre genäht, um ihn zu kräftigen. Diese
sogenannte Fundoplicatio stoppt das Sodbrennen effektiv, doch eine
Reihe von Betroffenen leidet danach an Beschwerden wie
Schluckstörungen oder Durchfall.
Manche Patienten können von einer schonenden Alternative
profitieren: dem EndoStim-Verfahren. Dabei werden zwei kleine
Elektroden am unteren Schließmuskel der Speiseröhre fixiert, die über
einen in der Bauchdecke implantierten Schrittmacher elektrische
Impulse erhalten. Diese Impulse stimulieren den Muskel und stellen so
seine Verschlusskraft wieder her. Der Schrittmacher steht inzwischen
in der zweiten Generation zur Verfügung, die aktuelle Version ist
deutlich kleiner und leichter, die neue, seitlich abgerundete Form
macht die Implantation technisch noch einfacher.
Dr. Henning G. Schulz, Chefarzt der Allgemein- und
Viszeralchirurgie am Evangelischen Krankenhaus Castrop-Rauxel,
verwendet EndoStim seit mehr als zwei Jahren. "Der große Vorteil ist,
dass die natürliche Anatomie von Magen und Speiseröhre praktisch
unverändert bleibt", so Dr. Schulz. "Das reduziert die Gefahr von
Nebenwirkungen wie Schluckstörungen oder Durchfall deutlich."
Laut Dr. Schulz zeigt die Methode bei 90 Prozent seiner Patienten
Erfolg. "77 Prozent nehmen gar keine PPI mehr, 14 Prozent konnten die
Dosis auf ein Viertel reduzieren." Dabei registrierte der Chirurg
kaum Nebenwirkungen, gerade die oft gefürchteten Schluckstörungen
traten bei keinem seiner Patienten auf.
Pressekontakt:
Altmann PR
Inh./Owner Sabine Oehlrich
Habichtweg 7
D-21244 Buchholz
Tel: 0049 (0) 4181 - 28 10 75
Fax: 0049 (0) 4181 - 29 15 99
Mobil: 0049 (0)171 800 45 61
E-Mail: oehlrich@altmann-pr.com