Anmoderationsvorschlag:
Keiner von uns ist frei von Vorurteilen, auch Kinder nicht.
"Mädchen sind zimperlich und Jungs sind wild" sind gängige
Vorurteile, die Kinder vom anderen Geschlecht haben. Ist das nur
niedlich oder sollte man aufpassen, dass dies nicht der Anfang vom
Schubladendenken wird? Max Zimmermann hat nachgefragt.
Sprecher: Schnell hat man Vorurteile zur Hand, wenn es um
Unbekanntes und Neues geht. Hier liegt aber eine Gefahr, erklärt uns
Chefredakteurin Stefanie Becker, vom Apothekenmagazin Baby und
Familie:
O-Ton Stefanie Becker: 19 Sekunden
Vorurteile haben nichts mit der Realität zu tun. Sie schaden dem
Zusammenleben, und sie machen Menschen intolerant. Es besteht die
Gefahr, dass man anderen Verhaltensweisen unterstellt, die überhaupt
nicht stimmen, die man aber schubladenartig im Kopf hat. Und
verfestigen sich Vorurteile, dann können sie auch zu Angriffen
führen, mit Worten oder sogar körperlich.
Sprecher: So ist es wichtig, dass man schon beim Nachwuchs
aufpasst, dass er nicht in solche Denkmuster verfällt. Kinder denken
aber schon sehr früh in Schubladen, Mädchen finden zum Beispiel
Jungen blöd und umgekehrt. Kann man da schon von richtigen
Vorurteilen sprechen?
O-Ton Stefanie Becker: 18 Sekunden
Nein, denn Schubladendenken ist zutiefst menschlich, und es hat
nichts mit den späteren Vorurteilen im Erwachsenalter zu tun. Die
Kinder lernen so erstmal die Welt zu verstehen, sie ordnen sie in Gut
und Böse und Farben und Formen ein. So kategorisieren Kinder auch
Menschen nach bestimmten Merkmalen wie Geschlecht, Kleidung und
Herkunft.
Sprecher: Eltern nehmen bei ihren Kindern eine Vorbildfunktion
ein, auch bei Vorurteilen?
O-Ton Stefanie Becker: 21 Sekunden
Eltern spielen eine große Rolle, und sie sollten darum darauf
achten, bei ihren Kindern keine negativen Denkschablonen anzulegen.
Man sollte nicht eine ganze Gruppe vorverurteilen wie " die sind alle
so" oder gar "Ausländer sind kriminell". Das heißt nicht, dass man
immer alles gut und richtig finden muss, aber es ist wichtig, den
Kindern klarzumachen, dass man das Verhalten Einzelner missbilligt.
Abmoderationsvorschlag: Vielfältige soziale Erfahrungen mit
Kindern aus unterschiedlicher Herkunft minimieren das Risiko, dass
unser Nachwuchs massive Vorurteile entwickelt, schreibt Baby und
Familie.
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