fit und munter - ADAC-Tunneltest: das beste Ergebnis aller Zeiten / Wertungen ausschließlich im positiven Notensegment / EU-Richtlinie zeigt Wirkung

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ADAC-Tunneltest: das beste Ergebnis aller Zeiten / Wertungen ausschließlich im positiven Notensegment / EU-Richtlinie zeigt Wirkung


Der aktuelle ADAC-Tunneltest lieferte das beste
Ergebnis seiner Geschichte: 14-mal vergaben die Experten die Note
"sehr gut", sechs Tunnel schnitten mit "gut" ab. Eine schlechtere
Wertung bekam kein einziger Tunnel. Getestet wurden 20 Tunnel in fünf
europäischen Ländern.

Als Klassenbester platzierte sich der deutsche Tunnel Berg Bock
auf der A 71 (Erfurt - Schweinfurt) bei Suhl. Die beiden 2002
eröffneten und knapp drei Kilometer langen Röhren sind unter anderem
mit gut gekennzeichneten Flucht- und Rettungswegen ausgerüstet, in
die kein Rauch eindringen kann; dazu kommen eine lückenlose
Videoüberwachung und gegen Lärm geschützte Notrufstationen mit
Feuerlöschern. Außerdem verfügt der Tunnel über ein automatisches
Brandmeldesystem, befahrbare Rettungswege und durchgehenden
Funkverkehr, gut geschultes Personal und sogar über eine eigene
Feuerwehr.

Nahezu gleichauf mit ebenfalls sehr guten Ergebnissen in allen
Kategorien liegen in Deutschland die Tunnel Rennsteig (A 71 bei
Zella-Mehlis) und Jagdberg (A 4 bei Jena), sowie in Österreich der
Roppener Tunnel (A 12 bei Imst).

Die wenigsten Punkte im Test, dabei aber immer noch die Note
"gut", erzielte der Schweizer Gotthard-Tunnel auf der A 2 (Basel -
Chiasso). Größtes Manko des mit fast 17 Kilometern längsten Tunnels
im Test: Es gibt nur eine Röhre, die im Gegenverkehr betrieben wird.
Ein großer Lkw-Anteil bei einer Verkehrsbelastung von rund 17.500
Fahrzeugen pro Tag und die langen Steigungen vor dem Tunnel tragen zu
einem potenziell hohen Risiko bei.

Trotz des positiven Gesamtergebnisses haben die Tester auch
einzelne Mängel notiert. So waren bei der Hälfte der Tunnel die Wände
nicht hell angestrichen. Bei einem Viertel gab es zumindest unter der
Woche täglich Stau im Tunnel. Bei ebenso vielen funktionierte die
Verständigung über die Notrufe wegen des nicht abgeschirmten
Verkehrslärms nur schwer. Auch die oftmals zu kurze Einsatzdauer der
Atemschutzgeräte für die Feuerwehr ist ein Problem.

Die Inspektion der 20 Tunnel fand zwischen dem 5. Februar und dem
6. März 2015 statt. Dabei wurden auch sicherheitstechnische Fragen im
Gespräch mit den Betreibern geklärt und entsprechende Unterlagen
eingesehen. Ausgewählt wurden Testobjekte, die mindestens einen
Kilometer lang und für den Reiseverkehr von Bedeutung sind. 14 der
Röhren waren früher schon einmal getestet worden.

Bewertungsgrundlage für den Test war eine Checkliste, die sich
unter anderem an den hohen Maßstäben der Regelwerke für Straßentunnel
in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich sowie an der
EU-Richtlinie über Mindestanforderungen für die Sicherheit von
Tunneln im transeuropäischen Straßennetz orientiert. Diese Richtlinie
war 2004 vom Europäischen Parlament verabschiedet worden und gilt für
alle Tunnel ab 500 Metern Länge. Jeder neu gebaute Tunnel musste die
Anforderungen ab diesem Datum erfüllen, bestehende bis April 2014
nachgerüstet werden. Länder mit sehr vielen Röhren haben bis 2019
Zeit.

Die Geschichte des ADAC-Tunneltests begann 1999. Damals konnte der
Automobilclub unmittelbar nach einem verheerenden Brand im
Tauerntunnel erste Testergebnisse aus Röhren in ganz Europa vorlegen.
Seitdem hat der ADAC annähernd 400 Tunnel in 21 europäischen Ländern
getestet. Seit 2004, dem Jahr des Inkrafttretens der EU-Richtlinie,
gibt es eine klare Tendenz zur Besserung. Das erste Jahr ohne
negative Ergebnisse war 2009.

Diese Presseinformation finden Sie online unter presse.adac.de.
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Pressekontakt:
Sabine Behr
Tel.: (089) 7676-2098
sabine.behr@adac.de
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