AXA Kindersicherheitsreport 2015 zu Feuer- und Hitzegefahren zeigt
die Notwendigkeit intensiverer Aufklärung
Die Gefahr von Feuer und Hitze wird von Eltern generell
unterschätzt
Alleinerziehende werden in Punkto Sicherheitsverhalten,
technischer Ausstattung und Sofortmaßnahmen besonders gefordert
Jedes Jahr müssen 30.000 Kinder unter 15 Jahren aufgrund von
Verbrennungen oder Verbrühungen ärztlich behandelt werden, 6.000
werden sogar stationär im Krankenhaus versorgt. Die Verletzungen sind
besonders schmerzhaft und können das Leben oft nachhaltig
beeinträchtigen, doch nur einem geringen Teil der Eltern (17 %) ist
bewusst, dass die Verletzungen lebensbedrohlich sein können. Der AXA
Kindersicherheitsreport 2015 zeigt, dass viele Eltern die Gefahren
durch Feuer und Hitze unterschätzen, nicht ausreichend informiert
sind und nur wenige Eltern Schutzmaßnahmen treffen. Die Studie wurde
in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut GfK und der
Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. im
Juni 2015 durchgeführt und möchte Eltern für verschiedene Feuer- und
Hitzegefahren im kindlichen Alltag sensibilisieren.
Wo Feuer ist, ist auch Rauch
Nur 41 % der befragten Eltern wissen, dass im Falle eines Brandes
ein Kind nach bereits drei Atemzügen Rauch ohnmächtig werden kann.
Auch beim richtigen Handeln im Brandfall zeigen sich Wissenslücken:
20 % der Eltern wissen nicht, dass man sich im Brandfall auf den
Boden legen soll, um vor dem Feuer weg zu robben. Damit untermauert
der AXA Kindersicherheitsreport Analysen des statistischen
Bundesamtes, wonach Unglücke mit Rauch, Feuer und Flammen die
vierthäufigste Verletzung mit Todesfolge bei Kindern darstellen. "Bei
den meisten Haus- und Wohnungsbränden ist nicht die Hitze durch das
Feuer sondern die starke Rauchentwicklung lebensbedrohlich. Deshalb
sollten in jedem Haushalt Rauchmelder installiert sein, die schon
frühzeitig durch unüberhörbare Signale auf starke Rauchentwicklung
hinweisen.", sagt Stefanie Märzheuser, Präsidentin der
Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V..
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt
Knapp ein Drittel der Eltern (30 %) sehen in Verbrennungen und
Verbrühungen eine wahrscheinliche Gefahr für ihr Kind. Je
offensichtlicher und greifbarer die konkrete Gefahrenquelle ist,
desto vorsichtiger handeln Eltern. Insbesondere im Umgang mit offenen
Feuerquellen, wie Kerzen, zeigen Eltern eine erhöhte
Sensibilisierung. Kindern im Vorschulalter bleibt der
unbeaufsichtigte Zugriff auf offenes Feuer meist verwehrt: 82 % der
Eltern geben an, Feuerzeuge und Streichhölzer konsequent an einem für
Kinder nicht erreichbaren Ort aufzubewahren und eine große Mehrheit
(88 %) lässt ihr Kind im Vorschulalter nie mit brennenden Kerzen
unbeaufsichtigt. Ist die Gefahr nicht mehr offensichtlich erkennbar,
werden Eltern nachlässiger: Beim Grillen mit dem Holzkohlegrill, den
drei von fünf Deutsche (61 %) nutzen, achtet ein Großteil (88 %)
darauf, dass der Grill während des Grillens außerhalb von Laufwegen
und für Kinder unzugänglich aufgestellt ist. Nach dem Grillen
allerdings, wenn der Grill nicht mehr benötigt wird, dieser aber
eventuell noch erhitzt ist, tut dies nur noch gut die Hälfte (51 %).
Sicherheit geht vor, doch es mangelt schon an einfachen
Schutzmaßnahmen
Mit den Eltern gemeinsam in der Küche zu kochen, ist ein
Riesenspaß für Kinder. Doch in 70 % der Haushalte kommt es vor, dass
sich Kinder beim Kochen unbeaufsichtigt in der Küche aufhalten,
beinahe die Hälfte der Klein- und Vorschulkinder (43 %) sind davon
betroffen. Bedenklich stimmen dabei die mangelnden Schutzmaßnahmen in
den Küchen der Befragten: Nur rund ein Viertel der Eltern (26 %)
trifft Sicherheitsvorkehrungen in der Küche wie das Anbringen eines
Herdschutzgitters oder das für Kinder unzugängliche Aufstellen des
Wasserkochers.
Besonders bei alleinerziehenden Eltern besteht bei den Themen
Sicherheitsverhalten, technische Ausstattung und richtige
Sofortmaßnahmen Aufklärungsbedarf. Im Vergleich zu den in einer
Partnerschaft lebenden Eltern haben Alleinerziehende weniger
Rauchmelder installiert (66 % vs. 80 %) und nur gut ein Drittel (34
%) gibt an, Streichhölzer und Feuerzeuge an einem für Kinder
unerreichbaren Ort aufzubewahren. Bei Eltern, die in einer
Partnerschaft leben, sind es nur rund die Hälfte (49 %). "Was man in
Bezug auf Alleinerziehende berücksichtigen muss, ist die
unzureichende Zeit im Alltag, sich mit dem Thema Sicherheit
ausführlich und in praktischer Konsequenz zu beschäftigen. Vielen
Alleinerziehenden fehlt auch zum Teil das Finanzielle dazu. Sind
mehrere kleinere Kinder im Haushalt zu beaufsichtigen, ist die
Wahrscheinlichkeit für Unfälle wesentlich höher. Vier Augen sehen
mehr als zwei. Auch wenn alleinerziehende Eltern genauso bemüht sind,
Unfälle zu vermeiden, ist die Wahrscheinlichkeit leider höher,
gefährliche Punkte aufgrund der Überbelastung zu übersehen.", so
Julia Spätling, stellvertretende Geschäftsführerin der Deutschen
Familienstiftung und Leiterin der Familienschule Fulda.
Die Mehrheit der Eltern geht verantwortungsbewusst mit heißen
Flüssigkeiten und Gegenständen, wie der Temperatur des
Badewannenwassers oder dem Bügeleisen, um. Das Risiko einer Tasse mit
heißer Flüssigkeit hingegen, welche enorme Schäden auf der Kinderhaut
anrichten kann, wird von gut der Hälfte (51 %) unterschätzt. Denn 30
% der Hautoberfläche eines Säuglings kann durch eine Tasse mit 50
Grad heißer Flüssigkeit geschädigt werden.
Checkliste klärt über Gefahren auf
AXA hat für Eltern und Kinder eine Kindersicherheits-Checkliste
erstellt, die über Gefahren mit Feuer aufklärt und Tipps für einen
sicheren Umgang mit diesem faszinierenden Element gibt. Die
Checkliste kann kostenlos im Internet unter
www.AXA.de/feuergefahren-vermeiden heruntergeladen werden.
Über den AXA Kindersicherheitsreport
Für den dritten AXA Kindersicherheitsreport hat das
Meinungsforschungsinstitut GfK im April 2015 1.007 Eltern mit Kindern
unter 18 Jahren im Haushalt im Rahmen einer repräsentativen,
quantitativen Studie online befragt.
Ziel des AXA Kindersicherheitsreports 2015 ist es, ein
grundsätzliches Verständnis zu Gefahrenwahrnehmung,
Präventionsverhalten und Kenntnisstand der Eltern in Bezug auf
Feuergefahren zu gewinnen, um sie für unterschätzte Gefahren zu
sensibilisieren. Fachlich begleitet wurde die Studie durch die
Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V., der
führenden Dachorganisation in Fragen der Unfallverhütung und
Kooperationspartner von AXA. Der AXA Kindersicherheitsreport wird im
Rahmen der 2013 gestarteten AXA Kindersicherheitsinitiative erstellt.
Mit der Initiative möchte AXA seiner gesellschaftlichen Verantwortung
nachkommen und dazu beitragen, dass Kinder in Deutschland sicher
aufwachsen. Unter anderem organisiert der Versicherer
Kindersicherheitsschulungen, in denen bis heute über 1.400 Kinder
gelernt haben, sich in unangenehmen oder bedrohlichen Situationen zu
behaupten.
Die Studienergebnisse im Detail sowie druckfähige Bilder und
Grafiken sind über www.AXA.de/Kindersicherheitsreport2015 erhältlich.
Quellen:
- Ellsäßer G. (2014): Unfälle, Gewalt, Selbstverletzung bei
Kindern und Jugendlichen 2013. Ergebnisse der amtlichen
Statistik zum Verletzungsgeschehen 2011. Fachbericht.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.). Wiesbaden. www.destatis.de
- Paulinchen e.V. www.paulinchen.de
Pressekontakt:
AXA Konzern AG
Unternehmenskommunikation
Daniela Wagner
Colonia-Allee 10-20
D-51067 Köln
Tel.: (0221) 148 - 21773
Fax: (0221) 148 - 30044
E-Mail: Daniela.Wagner@axa.de