Krebs – mit dieser Diagnose ändert sich für die Betroffenen das ganze Leben. Zur Angst vor der Erkrankung treten die Sorgen um die Arbeit sowie die Familie und darum, wie man die Behandlung bewältigen wird. Wie schwierig der Umgang mit der Krankheit sein kann, erfuhren die Besucher des 2. Troisdorfer Gesundheitstages aus prominentem Mund: Die Journalistin und Autorin Petra Thorbrietz hat die Geschichte der Erkrankung ihres Ehemannes in dem Buch „Leben bis zum Schluss“ verarbeitet. Als Gast der Podiumsdiskussion forderte sie von den Ärzten, auf ihre Patienten zuzugehen: „Die Patienten müssen das Gefühl haben, wir machen das gemeinsam“, so Thorbrietz. Ihre Gesprächspartner, Dr. Helmut Forstbauer aus dem Praxisnetzwerk Hämatologie/Internist. Onkologie und Rainer Schlüter von der Palliativstation am St. Josef-Hospital verwiesen auf eine neue Kultur der Kommunikation, die auch bei den Ärzten Einzug gehalten habe. Forstbauer: „Mediziner haben ihre Patienten früher viel zu sehr von oben herab als „Halbgötter in Weiß“ behandelt. Diese Zeiten sind vorbei und das wirkt sich auch auf den Umgang mit den Patienten aus.“
„Die Podiumsdiskussion war sicher ein Mittelpunkt des Gesundheitstages“, weiß Martina Ihrig, die für die Veranstalter den Tag organisiert hat. „Sehr gut angenommen wurden aber auch die Vorträge der Mediziner, die Bio-Koch-Show von Spitzenkoch Stefan Walch und das Darmmodell – alles, was über Vorsorge aufklärt, hat unsere Gäste besonders interessiert“, fasst sie zusammen. Europas größtes Darmmodell war von der Felix-Burda-Stiftung zur Verfügung gestellt worden und erwies sich als Publikumsmagnet. Stündliche Führungen mit dem Ärztlichen Direktor und Chefarzt der Inneren Medizin des St. Josef-Hospitals, Privatdozent Dr. Rolf Joeres, machten nicht nur die verschiedenen Erkrankungsstufen anschaulich, man erfuhr auch zahlreiche Hinweise zur richtigen Vorsorge und Früherkennung aus erster Hand. „Untersuchungen zur Früherkennung sind der Schlüssel zum Überleben, denn nur rechtzeitig erkannt, ist Darmkrebs häufig heilbar“, gab Dr. Joeres seinen Gästen mit auf den Weg.