Zurzeit sind wieder besonders viele Wespen unterwegs. Ob Kuchen
oder Kotelett - wir können fast nichts draußen essen, ohne die Tiere
anzulocken. Volker Mauss, Biologe vom Zentrum für Wespenkunde,
erklärt den Grund: "Die Wespenpopulation erreicht im August den
Höhepunkt und benötigt viel Nahrung - vor allem Proteine und
Kohlenhydrate." Fühlen sich die Wespen bedroht, stechen sie zu. Das
ist für die meisten Menschen sehr schmerzhaft, aber eher
ungefährlich. Ein Viertel aller Deutschen reagiert jedoch mit
gesteigerten lokalen Symptomen an der Stichstelle. "Für knapp drei
Millionen Deutsche kann das sogar einen allergischen Schock zur Folge
haben, der bis zum Herz-Kreislauf-Versagen führen kann", so Mauss.
Jeder, der schon einmal gestochen wurde, kann eine Allergie
entwickeln. Ein Grund mehr, Wespenstiche zu vermeiden:
1. Ruhig verhalten
Nähert sich eine Wespe, nicht wedeln oder hektisch reagieren,
sondern sanft wegschieben. Auch pusten ist keine gute Idee, denn der
Kohlendioxidgehalt in unserem Atem versetzt die Tiere in Panik.
2. Speisen und Getränke abdecken
Unser Essen ist für Wespen die einfachste Beute. Darum vor allem
Süßes aber auch Fleisch im Freien abdecken. Beim Picknick nur mit
einem Strohhalm aus Flaschen oder Dosen trinken. Außerdem nach dem
Essen Mund und Hände abwischen - besonders bei Kindern.
3. Auf Kleidung und Düfte achten
Duftstoffe wie Haarspray und Parfüm in der Nähe von Nestern
vermeiden. Bunte Kleidung in den Farben gelb und blau mögen die Tiere
gerne, helle Kleidung zieht Wespen weniger an.
4. Keine Ablenkungsmanöver starten
Wespen merken sich Futterquellen. Sie lassen sich auch nicht mit
Ablenkungsmanövern täuschen. Wenn man in einiger Entfernung zum
Esstisch Nahrung zur Ablenkung platziert, erhöht man vielmehr die
Wespen-Dichte im eigenen Garten, da nun eine weitere Futterquelle zur
Verfügung steht. Am sichersten ist es, in der Wespenzeit tagsüber
nicht draußen zu essen, so schade das auch ist.
5. Hausmittel ausprobieren
Einige Hausmittel sollen angeblich Wespen abschrecken. Auch wenn
die Beweise dafür fehlen, ausprobieren kann bei einer Wespen-Invasion
nicht schaden: Zitronenscheiben mit Nelken auf den Tisch legen oder
eine Schale mit Kaffeebohnen anzünden.
Falls Wespen doch gestochen haben: Schnell handeln!
Nach einem Stich hilft Kühlen gegen den Juckreiz. Auch
Zitronensaft oder eine aufgeschnittene Zwiebel verschaffen Linderung.
Einfach die Stelle damit einreiben. Das Aussaugen des Stichs hat
dagegen keine Wirkung.
Wird die Schwellung größer als zehn Zentimeter, kann das ein
Hinweis auf eine allergische Reaktion oder Infektion sein. Betroffene
sollten dann zum Arzt gehen. Ein Insektenstich kann bei Allergikern
zu einem lebensbedrohlichen allergischen Schock führen. Rund 20
Personen sterben daran jeden Sommer, etwa 3.000 Allergiker müssen vom
Notarzt versorgt werden. "Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt
Allergikern, sich durch eine sogenannte Hyposensibilisierung - eine
Insektengiftallergie-Impfung - vor den Gefahren durch einen Stich zu
schützen. Da ein Stich nicht hundertprozentig zu vermeiden ist,
begeben sie sich andernfalls im Sommer unnötig in Lebensgefahr",
erklärt Prof. Dr. Bernhard Homey, Allergologe an der Heinrich-Heine
Universität Düsseldorf.
Pressekontakt:
JDB MEDIA GmbH
Sarah Mag
Schanzenstraße 70
20357 Hamburg
E-Mail: insektengift@jdb.de
Tel.: 040-468832-619