> Bad Windsheim (ARCD) ? Die deutschen Tourismusorganisationen wollen sich in Zukunft verstärkt um Auswandererfamilien als Gäste in Deutschland kümmern. Sie denken dabei besonders an in die USA übergesiedelte deutsche Emigranten. Seit 1608 sind rund acht Millionen Deutsche nach Nordamerika ausgewandert, heute haben mehr als 50 Millionen US-Amerikaner deutsche Wurzeln, rechnet die Dachorganisation Deutscher Tourismusverband (DTV) in Bonn vor. Dieses Potenzial will die Vereinigung nach eigenen Angaben mit ihrem Mitgliederkreis aus Landestourismusorganisationen, Städten, Kommunen und weiteren Spitzenverbänden mit gezielten Maßnahmen erschließen. Dabei sollen kostenlose Workshops helfen, die das Deutsche Seminar für Tourismus (DSFT) an sechs Orten in Deutschland plant.
In den Veranstaltungen lernen Touristikfachkräfte, wie man zielgruppenorientierte Angebote entwickelt und erfolgreich vertreibt. "Das Thema ist positiv besetzt, und wir müssen auf Tausende USAmerikaner, die Deutschland besuchen wollen, vorbereitet sein", sagte Ernst Hinsken, Tourismusbeauftragter der Bundesregierung. Laut DTV komme die Kampagne zum richtigen Zeitpunkt, denn die Gästezahlen aus dem US-amerikanischen Markt seien im Jahr 2008 um 13 Prozent zurückgegangen. Als Gründe werden unter anderem die Wirtschaftskrise, der schwache Dollar ? und manchmal auch kuriose Vorurteile jenseits des Atlantiks genannt. So entdeckte Kerstin Zilm vom ARD-Hörfunkstudio in Los Angeles in einem US-Reiseführer eine kuriose Warnung: "Lächeln Sie nicht zu viel in Deutschland. Deutsche brauchen einen Grund zum Lächeln, sind von Grund auf pessimistisch und genießen das. Wer zu viel lächelt, ist (in Deutschland) verdächtig oder verrückt". Wie man solche Stereotypen abbaut, wird denn auch Thema der Workshops sein. ARCD
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