Professor Christoph F. Dietrich, Chefarzt des Caritas-Krankenhauses in Bad Mergentheim, zeigte auf, dass ausreichend Daten und Erfahrungen vorliegen, kontrastverstärkte Ultraschalluntersuchungen bei Leberläsionen noch breiter einzusetzen. „Die Aussagekraft der kontrastverstärkten MRT und kontrastverstärkten Sonographie ist heutzutage bei der Detektion und Charakterisierung von Leberläsionen als ähnlich gut zu bewerten. Dies ist auch in den aktuellen Leitlinien ausgeführt“, so C. F. Dietrich. Es ist heute möglich, Leberläsionen mittels Kontrastmittel-Sonographie mit großer Zuverlässigkeit diagnostisch zu differenzieren. Eine sichere Einordnung der Dignität der Tumoren ist in vielen Fällen (>90%) möglich. Die Kontrastmittel-Sonographie weist darüber hinaus weitere wichtige Vorteile auf, wie ein Einsatz direkt am Krankenbett, die Erstellung dynamischer Darstellungen, die Dokumentation der Befunde im Videomitschnitt sowie weniger Belastung für den Patienten und geringere Kosten für Krankenhäuser und Krankenkassen.
Dr. Andreas Schuler, Chefarzt Medizinische Klinik der Helfenstein Klinik in Geislingen, konnte ergänzend zu den Ausführungen von C. F. Dietrich darlegen, dass die Kontrastmittel-Sonographie (CEUS) in Kosten-Nutzen-Bewertungen im Vergleich zu anderen bildgebenden Diagnoseverfahren sehr günstig abschneidet. „Im Vergleich zu MD-CT ist die kontrastverstärkte Ultraschalluntersuchung deutlich kostengünstiger. Pro Leberläsion mit einer definitiven Diagnose lassen sich durch den Einsatz von CEUS im Mittel rund 100 Euro einsparen“, so A. Schuler.
Für einen breiteren Einsatz von CEUS im Krankenhaus bedarf es aber einer Änderung des diagnostischen Algorithmus. Die Entscheider in den Kliniken müssen von den Vorteilen dieser Methode überzeugt werden, um diese Umstellung in den Kliniken durchzusetzen. Dann können mehr Patienten besser diagnostiziert und Kosten in den Kliniken eingespart werden.
Dr. Christian Greis, Leiter Medical Support der Bracco Imaging, stellte das Ultraschallkontrastmittel SonoVue vor. Mit SonoVue® steht seit einigen Jahren jetzt auch ein leistungsfähiges Kontrastmittel für die Ultraschalluntersuchung zur Verfügung. Es handelt sich dabei um mikroskopisch kleine Gasbläschen, welche nach Injektion in eine periphere Vene mit dem Blutstrom im ganzen Körper verteilt werden. Im Gegensatz zu den gängigen Röntgen- und Magnetresonanz-Kontrastmitteln können diese Mikrobläschen die Blutgefäße aufgrund ihrer Größe (etwa im Bereich der roten Blutkörperchen) aber nicht verlassen, so dass eine getrennte Darstellung von Durchblutung und Gewebestrukturen möglich ist.
Im Ultraschallfeld geraten diese Mikrobläschen in Schwingung und erzeugen so ein starkes und charakteristisches Echosignal. SonoVue® wurde inzwischen bei mehr als 1 Million Patienten erfolgreich in der klinischen Diagnostik eingesetzt. Es besitzt ein exzellentes Sicherheitsprofil mit nur selten auftretenden Nebenwirkungen und ohne jegliche Schädigung der Niere (Nephrotoxizität).
Die Methode der Kontrastmittel-Sonographie wurde dieses Jahr bei der 64. Jahrestagung der DGVS in mehreren Vorträgen und Postern dargestellt und die Einsatzmöglichkeiten dieser innovativen und patientenfreundlichen Untersuchungsmethode aufgezeigt. Ein spezifisches Symposium zu diesem Thema unter dem Vorsitz von Professor C. F. Dietrich wurde ebenfalls am 02.10.09 von Bracco Imaging Deutschland veranstaltet.