• Medizinisch und ökonomisch überzeugt Männer-Impfung
• Kopf-Hals-Krebs: Vierthäufigster Krebs bei Männern
Mannheim – „Junge Männer können durch eine Impfung gegen die gefährlichen Papilloma-Viren zur Reduzierung der Krebsrate beitragen“, erklärte Professor Hans Edmund Eckel vom Landeskrankenhaus Klagenfurt auf der Pressekonferenz zur 43. Fortbildungsveranstaltung für HNO-Ärzte im CC Rosengarten in Mannheim. Hauptthema des mit 1.600 Teilnehmern seit 28. bis 31. Oktober stattfindenden Kongresses, lautet: „Tumore in der HNO-Heilkunde – bedingt durch Papilloma-Viren“.
„Mit Impfungen, wie sie bereits in elf europäischen Ländern praktiziert werden, erreicht man gleich zwei positive Effekte: Männer fallen als Übertrager des Virus für Frauen aus und sie haben ein deutlich geringeres Risiko einer eigenen Krebserkrankung im Kopf- und Halsbereich“, so Professor Eckel.
Die dramatische Beteiligung von Papilloma-Viren, besser bekannt als Verursacher von Gebärmutterhalskrebs, ist neu und beruht auf aktuellsten Erkenntnissen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass 70 Prozent aller Mund- und 20 Prozent aller Kehlkopftumore durch Humane Papilloma-Viren mitverursacht werden.
„Das Risko einer Infizierung mit den sexuell übertragbaren Viren hat sich von 1973 bis 2005 fast verdoppelt, daher unterstütze ich die Forderung nach einer Impfempfehlung bei jungen Männern –, so können wir die Papillomatose drastisch reduzieren“, erklärte Professor Jens Peter Klußmann von der Uni-Klinik Gießen. „Trotz der Aktualität der Erkenntnisse, zeichnet sich schon jetzt der langfristige Vorteil einer Impfung ab – sowohl für die Menschen, als auch für die Kassen der Gesundheitssysteme“, so Professor Klußmann. Seit kurzer Zeit sind zwei Impfstoffe verfügbar, mit denen man sich gegen die gefährlichsten Papilloma-Viren schützen kann. Die Risiken sind gut belegt und die Impfung gilt als sicher.
Erst vor einem Jahr hatte der deutsche Virologe Professor Harald zur Hausen vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg für die Entdeckung der Auslösung von Gebärmutterhalskrebs durch HP-Viren den Nobelpreis für Medizin erhalten. Die gleichen Hoch-Risiko-Viren 16 und 18 sind auch verantwortlich für die Krebsbildung im Kopf-Hals-Bereich von Frauen und Männern.
Die 43. HNO-Fortbildungsveranstaltung des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte findet seit 28. bis 31. Oktober 2009 im Congress Center Rosengarten in Mannheim statt. Mit 40 Hauptvorträgen, 30 Ärzte-Kursen und neun Praxispersonal-Seminaren ist es einer der großen Bildungs-Kongresse für Mediziner in Deutschland. Der Kongress, zu dem rund 1.600 Teilnehmer erwartet werden, steht unter dem Motto „Tumore in der HNO-Heilkunde – bedingt durch HP-Viren“
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