Die seit Jahren kontinuierliche Zunahme der psychischen Stö-rungen setzt sich weiter fort. Nach einer aktuellen Auswertung des BKK Landesverbandes NRW sind die psychischen Störun-gen mittlerweile die vierthäufigste Diagnose bei Arbeitsunfähig-keit. Entgegen dem Trend der rückläufigen Krankenstände ha-ben sich die psychisch bedingten Arbeitsausfälle in den letzten 20 Jahren fast vervierfacht – Tendenz weiter steigend. Die häu-figsten Erkrankungen sind dabei Angststörungen und Depressio-nen, die zunehmend in der zweiten Lebenshälfte auftreten. Bei rd. 20 % aller weiblichen BKK Versicherten und jedem zehnten männlichen Versicherten über 50 Jahre wurde im vergangenen Jahr eine Depression diagnostiziert.
Dauert ein durchschnittlicher Erkrankungsfall knapp 13 Kalender-tage, so liegen die Fallzeiten bei den psychischen Erkrankungen in NRW bei 36 Tagen.
Die Ursachen sind vielfältig: Wachsender Leistungsdruck und steigende Anforderungen am Arbeitsplatz. Gleichzeitig wächst aber auch das gesellschaftliche Verständnis für psychische Symptome, und seelische Leiden werden besser diagnostiziert.
Psychisch besonders belastet sind folgende Berufe: Telefonis-ten, Helfer in der Krankenpflege sowie Tätigkeiten in der Sozial-pflege. Sozialarbeiter sowie krankenpflegerische Berufe fehlen wegen psychisch bedingter Erkrankungen doppelt so lange wie der Durchschnitt der Arbeitnehmer. Arbeitslose weisen im Ver-gleich zu den Arbeitnehmern fast viermal so viele psychisch ver-ursachte Krankentage auf.
Viele „Move Europe“ Unternehmen gehen mit gutem Beispiel voran und stehen ihren Mitarbeitern auch bei schwierigen Problemen zur Seite. Welche Angebote und Möglichkeiten hilfreich sein können ist im Internet unter: www.move-europe.de einzuse-hen.
Im Rahmen des Programms „Psychisch krank im Job“ bieten die Betriebskrankenkassen gemeinsam mit dem Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker (BApK) Betrieben ein Paket aus Beratung und Qualifizierung an, das die Führungskompetenz im Hinblick auf psychische Erkrankungen erweitert und befähigt, präventiv wirksam zu werden.
Weitere Infos zum Thema „Psychische Erkrankun-gen/burnout“ dazu auch im Internet unter: www.bkk-webtv.de
Ansprechpartner:
BKK Landesverband Nordrhein-Westfalen, Karin Hendrysiak, Tel.: 0201/179-1511, E-Mail: k.hendrysiak@bkk-nrw.de