Schätzungen zufolge leben derzeit etwa acht Millionen Diabetiker in Deutschland – Tendenz steigend. Der Großteil hiervon leidet am Typ-2-Diabetes, der wohl in vielen Fällen vermeidbar gewesen wäre. Denn anders als beim autoimmunologisch bedingten Typ-1-Diabetes, tragen bei dieser Form eine ganze Reihe von Lebensgewohnheiten zur Krankheitsentstehung bei. Regelmäßige Naschkatzen, stolze Bierbauchträger und auch chronische Bewegungsmuffel sind besonders gefährdet, insbesondere wenn sich alle drei Eigenschaften in einer Person vereinen. Denn besonders die Kombination ungünstiger Gewohnheiten, zusammen mit einer familiären Veranlagung, bahnt der Krankheit langsam und meist zu spät erkannt den Weg.
Waren oder sind Familienmitglieder vom Diabetes mellitus Typ 2 betroffen? Wächst mein Bauch immer mehr in die Breite? Verbringe ich meine Zeit lieber auf der Couch als in Bewegung? Habe ich die 40 überschritten und sind meine Cholesterinwerte beziehungsweise mein Blutdruck erhöht? Lauten die Antworten an dieser Stelle mehr als einmal „Ja“, ist bereits ein erhöhtes Risiko erkennbar. Handeln ist daher angesagt. Je weniger Risikofaktoren vorliegen, umso höher ist die Chance dem Diabetes zu entgehen. An Alter und genetischer Veranlagung ist zweifellos nicht zu rütteln. Doch seine Ernährungsgewohnheiten und das Bewegungspensum kann jeder aktiv beeinflussen.
Wer aus möglichst unverarbeiteten Nahrungsmitteln seine Mahlzeiten selbst zubereitet, kann zu viel Zucker in den Speisen vermeiden. Diabetes heißt nicht ohne Grund auch „Zuckerkrankheit“. Denn gerade versteckter Zucker in Softdrinks, Fruchtjoghurts, süßen Snacks, Cornflakes aber auch Stärke aus Weißmehlprodukten, belasten den Blutzuckerspiegel. Wird diese Belastung zum Dauerzustand gerät der Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht und der Körper kann den Zuckerspiegel im Blut nicht mehr ausreichend normalisieren.
Doch kleine Naschsünden sind erlaubt, besonders dem, der sich ausreichend bewegt. Jede Muskelaktivität hilft nicht nur Übergewicht zu reduzieren, sondern unterstützt auch die Senkung des Blutzuckerspiegels. Es müssen jedoch nicht gleich Marathonläufe sein. Schon jede Steigerung der Alltagsaktivität wie gehen, Treppensteigen oder fahrradfahren verringert das Risiko. Zusätzliche Wanderungen, Tanzabende oder Schwimmen runden das Bewegungsprogramm auf vergnügliche Weise ab.
Redaktion: Christine Langer