fit und munter - Niederbayern: Pferde-Mafia schlachtet trotz Pferdepass!

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Niederbayern: Pferde-Mafia schlachtet trotz Pferdepass!

Die systematische "Entwendung" von Pferden hat Methode und geschieht wiederholt und vielfach seit Jahren. Nur so konnte eine Mauer des Schweigens entstehen, die aus vielen Steinen des Anstosses besteht.

Wenn sich in Niederbayern Veterinäramter, Tierärzte und Schlachtereien in Schweigen hüllen, dann ist auch ein Rechtsanwalt außerstande, einen Staatsanwalt zu beeindrucken. Ein Strafantrag wird abgewiesen. Das ist der Stoff, aus dem Provinzpossen im Nachmittagsfernsehen gestrickt sind, jedoch ohne Happy-End.

Ein Turnierpferd mit Nummernbrand und Pferdepass ist nach deutschem Recht kein Wesen oder Person, sondern eine Sache. Es ist ein krummes Ding, wenn eine solche Sache von einem Pferdeschlachter tödlich beschädigt, zerlegt und in Einzelteilen verkauft wird, obwohl es aufgrund des Schutzvertrages und des Pferdepasses niemals als Schlachtpferd in Betracht kommen kann. Doch wer fragt schon nach Papieren, wenn die Scheine winken? Doch der Schein trügt oft!

All das sieht man einer Pferdewurst genauso wenig an wie einem Pferdebraten. Es ist anonymes Pferdefleisch. Nach Recht und Gesetz handelt es sich um Vertragsbruch, Diebstahl und Sachbeschädigung. Doch ein totes Pferd wird durch diese Erkenntnis nicht lebendig.

Wäre dies ein Einzelfall, so wäre dieser Stein des Anstosses immer noch zermürbend genug für betroffene Pferdefreunde. Doch die systematische "Entwendung" von Pferden hat Methode und geschieht wiederholt und vielfach seit Jahren. Nur so konnte eine Mauer des Schweigens entstehen, die aus vielen Steinen des Anstosses besteht.

Nach welchem Rezept funktioniert diese "prima Geschäftsidee"? Man eröffne einen Reitbetrieb, erbaue einen Reitstall, heuchele Tierliebe, um Kinder und Eltern zu beeindrucken und küngele mit einem Viehgroßhändler und Pferdehändler mit Reitstall und Schulbetrieb möglichst am gleichen Ort, wo auch der Pferdemetzger ist. Das sorgt für kurze Wege und großes Vertrauen bei den Nachbarn und Passanten, daß wirklich alles mit rechten Dingen zugeht. Gefälligkeiten unter Pferdefreunden sind doch selbstverständlich in einer rauhen und lieblosen Welt, wo weder Kinderschutz noch Tierschutz eine Selbstverständlichkeit sind, nicht wahr? Da freuen wir uns doch alle, dass es wenigstens in Niederbayern auf dem Lande noch gute Menschen mit einem Herz für Tiere gibt, die beim Schlachter landen!

Und selbst, wenn es nur 500 Euro pro Pferd sind, die vom Schlachter bezahlt werden, so addieren sich die Scheine im Laufe von Jahren zu einer beträchtlichen Summe. Das ist keine Gelegenheitskriminalität mehr, das sind mafiöse Strukturen für ein regelmäßiges Geschäft abseits einer gleichgültigen Öffentlichkeit. Es betrifft ja nur Pferdehalter.

Roß und Reiter zu nennen, würde als Rufmord aufgefaßt und durch Zerstörung der wirtschaftlichen Existenz abgestraft. Da läßt sich einiges machen. Man kennt sich, man sieht sich und man weiß, worauf es ankommt. Und genau das ist die Angst, die diese Kriminellen in Sicherheit wiegt. Sie machen einfach skrupellos weiter.

Selbst Tierschützern ist dieses Eisen zu heiß, um es anzufassen. Wer möchte schon seinen Arbeitsplatz, seine Wohnung und seinen guten Ruf verlieren? Auf dem Land geht das ganz leicht. Und dann fehlt sogar das Geld, um sich einen neuen Wohnort zu suchen, wo einen keiner kennt. Auch das ist Alltag in der Bananenrepublik Deutschland.

Bildquelle: www.flickr.com/photos/jbatwood/2411452568/
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