Ruhpolding/Potsdam 16. November 2009. Das Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirt-schaft und Flurneuordnung des Landes Branden-burg hat der GlucoMetrix AG den "Betrieb der gentechnischen Anlage der Sicherheitsstufe 1 im Laborbereich" an ihrem Forschungs-Standort Golm bei Potsdam genehmigt. "Durch diese Maßnahme wird die Prozessentwicklung des neuen Human Insulins zusätzlich beschleunigt", so Peter Paul Schikora, Vorstand der GlucoMetrix AG. Das LifeScience-Unternehmen aus dem oberbaye-rischen Ruhpolding kann damit sein rasantes Wachstumstempo fortsetzen.
In dem sicheren Labor wird das Anwachsen der Zellen in E-coli-Strängen sowie das Aufreinigen und die Rückfaltung des Insulins optimiert. Zuvor hatte die GlucoMetrix AG bereits ihre Labor- und Büroräume mehrfach erweitert.
Das mit dem speziellen Herstellungsverfahren der GlucoMetrix AG produzierte Human-Insulin kann weit verträglicher und kostengünstiger sein als das am Markt verfügbare Insulin. Bereits 2010 soll bei der GlucoMetrix AG der Startschuss zur Produktion des kostengünstigen Insulins für die klinische Phase erfolgen. "Mit der jetzt vorgesehenen Menge von zwei Kilogramm Insulin werden wir bis zu 2000 Patienten in der klinischen Phase versorgen können", so Peter Paul Schikora, Vorstand der GlucoMetrix AG.
Insulin ist ein für Menschen lebenswichtiges Hormon. Die Hauptfunktion des Insulins ist die Regulation der Konzentration von Glukose im Blut. Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse erzeugt. Die Bauchspeicheldrüse ist dabei für Bio-synthese, Faltung, Speicherung und Freisetzung des Hormons verantwortlich. Der weltweite Insulinbedarf wächst derzeit in hohem Tempo.
Diabetes mellitus ist eine Stoffwechsel-erkrankung, bei der Transport und Aufnahme von Glukose aus dem Blut in die Zellen gestört und dadurch der Blutzucker erhöht ist. Menschen, die daran erkrankt sind, müssen ihren Blutzucker-gehalt mit gespritztem Insulin regulieren. In Deutschland schätzen Experten die Zahl der Diabetiker auf 7,5 Millionen. In der erwachsenen Bevölkerung (20 bis 79 Jahre) beträgt die Wahrscheinlichkeit, an Diabetes mellitus zu erkranken, im Jahr 2010 laut International Diabetes Foundation (IDF) 12 Prozent. Diese Prävalenzrate ist damit die höchste in Europa. Nach IDF-Angaben sind in Deutschland jährlich bei den Männern 27 585 Todesfälle und bei den Frauen 26 994 Todesfälle auf Diabetes-Erkrankungen zurückzuführen.