Adipositas eine realistische Selbsteinschätzung ihres Bewegungs- und
Essverhaltens. Eine technische Innovation in Form von in Mobiltelefone
integrierten Bewegungssensoren veranschaulicht gerade Kindern und
Jugendlichen die Diskrepanz zwischen ihren subjektiven und objektiven
Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten. Damit steht der diesjährige
Gewinner des Gesundheitswettbewerbs der CITY BKK zum Themenkomplex
„Gewicht & Gesundheit“ fest.
Mit diesem modifizierten ganzheitlichen Therapiekonzept überzeugte
Priv.-Doz. Dr. med. habil. Ralf Schiel, leitender Chefarzt der MEDIGREIF Inselklinik
Heringsdorf, Haus Gothensee in Heringsdorf, die Jury.
Der Gesundheitswettbewerb der CITY BKK sucht nachahmenswerte
Projekte, die Vorbildcharakter haben. In diesem Jahr waren innovative
Ansätze und Konzepte zur Lösung bzw. Prävention von Übergewicht
gefragt. Die Entscheidung über den Preisträger wurde von einer
unabhängigen Experten-Jury aus Wissenschaft und Praxis unter
der Schirmherrschaft von Prof. Hademar Bankhofer, Medizinpublizist
und Gesundheitsexperte, getroffen. Die Jury hat aus einer Vielzahl
eingereichter Konzepte sechs Endrundenteilnehmer einladen und sich
nach intensiver Diskussion für den innovativen Ansatz der Inselklinik Heringsdorf
entschieden.
Ziel des Therapiekonzeptes ist es, eine Diskrepanz zwischen objektiver und
subjektiver Erfassung von Bewegungs- und Essverhalten zu identifizieren.
Das objektive Verhalten von Kindern und Jugendlichen wird mittels Sensoren
erfasst, die in ein Mobiltelefon (DiaTrace System, Fraunhofer-Institut Rostock)
integriert sind. Die Daten werden mittels eines zentralen Servers synchronisiert
und mit standardisierten Algorithmen ausgewertet.
Danach soll innerhalb strukturierter Behandlungs- und Schulungsprogramme eine
realistische subjektive Selbsteinschätzung entwickelt und trainiert werden. Die
modifizierte Therapie innerhalb des Projektes beinhaltet deshalb das nachhaltige
Training der realitätsnahen Selbstwahrnehmung der körperlichen Aktivität und
des Essens. Auf diese Art und Weise sind eine bessere Gewichtsabnahme sowie
die langfristige Gewichtsstabilisierung möglich.
Mit dem Therapiekonzept konnten erstmals in einer systematischen,
prospektiven Untersuchung die Unterschiede zwischen objektiver und
subjektiver Wahrnehmung der körperlichen Aktivität und des Essens bei
Kindern und Jugendlichen mit Übergewicht und Adipositas belegt werden.
In der Regel liegt die subjektive Wahrnehmung der Aktivität deutlich über
der objektiven. Weiterhin interessant ist, dass gerade ältere Kinder und
Jugendliche sowie solche, die größer sind und ein höheres Gewicht haben,
auch stärkere Probleme der Selbsteinschätzung zu haben scheinen.