Neue Dauerausstellung im geplanten
Nationalparkzentrumsneubau ab Frühjahr ''19 - DBU gibt 973.000 Euro
"Eine Spur wilder" - das ist der Name einer Dauerausstellung, die
ab dem Frühjahr 2019 Besuchern "die wilde Schönheit des Schwarzwaldes
und die Faszination unberührter Natur nahebringt und zur zentralen
Anlaufstelle im geplanten Neubau des Nationalparkzentrums am
Ruhestein werden soll", wie es Rita Schwarzelühr-Sutter, Vorsitzende
des Kuratoriums der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und
Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, heute
betonte. Die DBU unterstützt die Entwicklung und Einrichtung der
Ausstellung inhaltlich und finanziell mit 973.000 Euro. An
interaktiven Exponaten bietet die Dauerausstellung rund um die Themen
Wildnis, biologische Vielfalt und Nachhaltigkeit viele Anregungen
rund um den Nationalpark. Aus den Händen von Rita Schwarzelühr-Sutter
nahm heute Dr. Andre Baumann, Staatssekretär im Umweltministerium von
Baden-Württemberg, die Förderbewilligung entgegen.
"Mit der DBU-Förderung wird nicht nur ein innovatives
Ausstellungskonzept ermöglicht, sondern ein wichtiges Anliegen der
Landesregierung, des Umweltministeriums und des Naturschutzes
insgesamt gefördert und unterstützt", sagte Baumann während der
heutigen Festveranstaltung im Nationalparkzentrum. Neben dem
Klimawandel, dem nicht nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und den
schädlichen Emissionen gehöre der Verlust der Artenvielfalt zu den
zentralen Herausforderungen der Gesellschaft. Nach Baumann gelingt es
"mit der neuen Dauerausstellung, die Ziele des Nationalparks und die
damit verbundenen Aufgaben zum Schutz des Schwarzwaldes auf eine
kreative und innovative Weise zu vermitteln".
Mittelpunkt der neuen Ausstellung wird eine fast 600 Jahre alte
Schwarzwaldtanne sein. An ihrem Beispiel sollen die natürlichen
Lebensphasen und Prozesse illustriert werden, die sich in einem Wald
entwickeln, in dem keine menschlichen Eingriffe mehr stattfinden.
Erzählt wird auch von der Nutzung dieses Waldes über die
Jahrhunderte, von seiner geradezu weltgeschichtlichen Bedeutung und
seiner Entwicklung hin zu einem Nationalpark. Eine moderne,
innovative und kreative Inszenierung wird die verschiedenen
Lebensräume im Nationalpark mit seinen großen und kleinen Pflanzen
und Tieren illustrieren. Moderne Technik wird die Verbindung zu
Nationalparken in anderen Kontinenten herstellen - so soll der
Naturschutzgedanke auch global erlebbar und gefördert werden. "Der
Nationalpark Schwarzwald bietet ein ideales Anschauungsobjekt", sagte
Rita Schwarzelühr-Sutter. Die Besucher könnten sich vor Ort umfassend
informieren und das eigene Verhalten reflektieren. "Mit dem geplanten
Neubau des Nationalparkzentrums und der von uns geförderten
Ausstellung entsteht ein Modellprojekt, das zeigt, wie naturkundliche
Bildung plus Bildung für nachhaltige Entwicklung sinnvoll miteinander
verknüpft werden können", so die DBU-Kuratoriumsvorsitzende weiter.
"Die Ausstellung soll bis zu 100.000 Besucher im Jahr anlocken",
sagte Charly Ebel, Fachbereichsleiter in der Nationalparkverwaltung.
Speziell bei Kindern, Jugendlichen, Schulklassen und Familien wollen
"wir die Faszination für die unberührte Natur wecken und für den
Naturschutz generell, insbesondere aber für das Thema Wildnis
begeistern", führt er weiter aus. So werden Kinder und Jugendliche
unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Schulformen bereits in
die Planung der Ausstellung mit einbezogen. "Das ist eine ganz
besondere Form der Mitgestaltung, denn die Wünsche und Vorstellung
der Jugendlichen werden bei der Planung mit berücksichtigt. Außerdem
können sie sich bei der Entwicklung von Ausstellungsführern, Apps und
dem Inhalt der Führungen einbringen", erläutert Ebel.
Beim begleitenden "citizen science"-Projekt - eine Form der
Wissenschaft, bei der Projekte unter Mithilfe oder komplett von
interessierten Laien durchgeführt werden, die Beobachtungen melden,
Messungen durchführen oder Daten auswerten - sollen die
Ausstellungsgäste die Möglichkeit bekommen, an der wissenschaftlichen
Arbeit des Nationalparks teilzuhaben. Die Daten von Tierbeobachtungen
und Kartierungen der interessierten Laien werden die Ausstellung
ergänzen und damit "Themen und Perspektiven entstehen lassen, die das
Interesse des Besuchers treffen, ihn kognitiv und emotional
ansprechen und ihn zum aktiven Handeln motivieren", so Rita
Schwarzelühr-Sutter.
Der Nationalpark Schwarzwald wurde Anfang 2014 gegründet. Auf rund
10.000 Hektar Fläche kümmert sich die Verwaltung des Parks darum,
dass die Lebensräume verbliebener Tier- und Pflanzenarten bewahrt,
die natürlichen Prozesse und damit die Artenvielfalt geschützt, aber
auch wenn nötig, menschliche Einflüsse ausgeglichen werden. Es werden
wissenschaftlich Daten gesammelt, um zu beurteilen, wie es den Tieren
und Pflanzen im Nationalpark geht. Der Bau des geplanten neuen
Nationalparkzentrums wird voraussichtlich im Herbst 2016 beginnen und
soll im Frühjahr 2019 fertiggestellt sein.
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