Kooperationsgemeinschaft Mammographie legt Jahresbericht
Evaluation 2013 vor.
Rund 80 Prozent der im Mammographie-Screening entdeckten Karzinome
haben eine Größe von weniger oder höchstens 20 Millimeter und die
Lymphknoten noch nicht befallen. Vor Einführung des Programms zur
Brustkrebsfrüherkennung war der Anteil dieser Tumore mit günstiger
Prognose mit maximal 57 Prozent deutlich geringer.
Entscheidend für die Prognose von Karzinomen, die bereits in das
umgebende Gewebe eingedrungen sind (invasive Karzinome), ist deren
Ausdehnung. Mit zunehmender Tumorgröße steigt auch die
Wahrscheinlichkeit, dass der Tumor sich bereits ausgebreitet und die
Lymphknoten befallen hat oder sich sogar Metastasen in anderen
Organen gebildet haben.
"Wie gut die Qualität einer Brustkrebsfrüherkennung ist, zeigt
sich auch daran, in welchen Stadien die Karzinome entdeckt werden",
erklärt Vanessa Kääb-Sanyal, Geschäftsstellenleiterin der
Kooperationsgemeinschaft Mammographie. "In Deutschland übertreffen
wir die Vorgaben der Europäischen Leitlinien für die Größenverteilung
und den Lymphknotenstatus."
Insgesamt spürten Screening-Ärzte und Ärztinnen im Jahr 2013
13.537 invasive Karzinome auf. Mindestens 50 Prozent der in einem
Mammographie-Screening entdeckten invasiven Karzinome sollen nach
EU-Empfehlungen kleiner als 15 Millimeter sein. Im deutschen
Brustkrebsfrüherkennungsprogramm liegt der Anteil bei 59 Prozent
(7.729 Karzinome). Ohne Befall der Lymphknoten sind 78 Prozent
(10.381 Karzinome). Die EU-Leitlinien empfehlen hier mindestens 75
Prozent.
Kääb-Sanyal: "Wir erfassen und bewerten diese Daten im
Mammographie-Screening jährlich für alle 2,9 Millionen
Untersuchungen. Eine solche konsequente, umfangreiche Evaluation gibt
es bislang für keine andere Krebsfrüherkennungsmaßnahme."
Hintergrund:
Krebs in Deutschland | Brustkrebsneuerkrankungen
Jährlich erkrankten über 70.000 Frauen in Deutschland neu an
Brustkrebs (Robert Koch-Institut 2013); rund 17.500 Frauen sterben
jedes Jahr daran. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an
Brustkrebs zu erkranken.
Kooperationsgemeinschaft Mammographie
2002 beschließt der Deutsche Bundestag parteiübergreifend, das
Mammographie-Screening-Programm in Deutschland einzuführen. Im August
2003 wird in gemeinsamer Trägerschaft von den gesetzlichen
Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) die
Kooperationsgemeinschaft Mammographie gegründet. Ihre Aufgabe ist die
Koordination, Qualitätssicherung und Evaluation des
Mammographie-Screening-Programms. Im Jahr 2005 gehen die ersten
Screening-Einheiten an den Start. Seit 2009 ist das Programm in
Deutschland flächendeckend umgesetzt. Heute wird das
Mammographie-Screening von 95 Screening-Einheiten an rund 400
Standorten angeboten.
Die Evaluations- und Qualitätsberichte der
Kooperationsgemeinschaft sind veröffentlicht unter
www.newsroom.mammo-programm.de.
Frauen können sich informieren unter www.mammo-programm.de
Presseinformationen und Bildmaterial unter
www.newsroom.mammo-programm.de
Pressekontakt:
Corinna Heinrich
Leiterin Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kooperationsgemeinschaft Mammographie
030 - 3199 851 30
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