Am Donnerstag , dem 14. Juli, wird die ARD Ausschnitte des 40.
Zirkusfestivals von Monte Carlo übertragen. Das diesjährige Festival
war in mehrfacher Hinsicht ein ganz besonderes. Aus Anlass des
Jubiläums hatte die Festival-Leitung ein "Best of" mit den
Preisträgern der vergangenen Jahre zusammengestellt. Neue "Clowns"
gab es in diesem Jahr nicht - abgesehen von dem Goldenen Clown, den
Prinzessin Stephanie, die Präsidentin des Festivals, aus den Händen
ihres Bruders Albert erhielt.
Außerdem spielten diesmal Tierdressuren, auch solche mit
Wildtieren, eine größere Rolle als in den Jahren zuvor. Mit dem
Bekenntnis "Animals belong in the circus" setzte Prinzessin Stephanie
ein deutliches Zeichen für den traditionellen Zirkus mit
(Wild-)Tieren. Einer der umjubelten Stars war der charismatische
Raubtierflüsterer Martin Lacey vom Circus Krone (Silberner Clown
2000, Goldener Clown 2010), der seine Löwen zusammen mit den
Tiertrainern Massimiliano Nones und Nikolai Pavlenko präsentierte.
Die drei besten Raubtierlehrer der Welt zusammen in der Manege! Zu
den absoluten Highlights zählte auch die deutsche Artistenfamilie
Casselly mit ihren Afrikanischen Elefanten (Goldener Clown 2012).
Eigentlich sollte man meinen, dass die unverfälschte Wiedergabe
eines solchen kulturellen Großereignisses eine Selbstverständlichkeit
ist! Aber weit gefehlt! Wie aus den Vorankündigungen zu entnehmen
ist, plant die ARD auch diesmal - wie bereits in den Vorjahren - alle
Darbietungen, in denen Wildtiere auftraten, bei der Ausstrahlung
herauszuschneiden. Im Fernsehprogramm unserer französischen und
Schweizer Nachbarn sucht man übrigens eine solche Zensur vergeblich:
Dort waren immer alle Tiernummern zu sehen.
Offensichtlich folgt die ARD in dieser Frage der stark
voreingenommenen, höchst umstrittenen Tierrechtsorganisation PETA
("Der Holocaust auf Ihrem Teller") und ähnlichen Vereinen. Dabei
hätte die ARD allen Grund, der Ideologie der Tierrechtler mit Skepsis
zu begegnen. So kam der wissenschaftliche Dienst des Bundestages im
Jahre 2015 in einer Untersuchung über Zirkustiere zu folgendem
Ergebnis: "Trotz umfassender Recherche konnten keine unabhängige
Studien gefunden werden, die belegen, dass es sich bei der Haltung
von Wildtieren im Zirkus nicht nur in Einzelfällen um Tierquälerei
handelt bzw. das Wohl der Tiere beeinträchtigt ist." Fast alle
Wissenschaftler, die sich ausführlich mit dem Thema beschäftigt
haben, vertreten die Auffassung, dass sich Tiere, auch Wildtiere, bei
moderner Haltung im Zirkus sehr wohl fühlen. Gerade die Löwen von
Martin Lacey waren vor kurzem Gegenstand einer verhaltensbiologischen
Studie. Das Ergebnis: Die Raubkatzen wiesen weder während der
Vorführungen noch während der Transporte eine erhöhte Konzentration
des Stresshormons Cortisol auf. Zudem waren keine Verhaltensstörungen
zu beobachten. Auch Dr. Jörg Pfeiffer von der Tierärztlichen
Vereinigung für Tierschutz (TVT) hat gegen die Haltung von Löwen im
Zirkus - vorausgesetzt, sie wird mit solcher Perfektion betrieben wie
bei Martin Lacey im Circus Krone - keine Einwände.
Die ARD setzt sich über diese wissenschaftlichen Erkenntnisse
einfach hinweg. Angesichts der eindeutigen Meinungsäußerungen
zahlreicher Wissenschaftler fordert das Aktionsbündnis "Tiere gehören
zum Circus" die Entscheidungsträger der ARD mit Nachdruck zu einer
kurzfristigen Programmänderung auf: Die Darbietungen von Martin Lacey
und der Familie Casselly dürfen dem deutschen Fernsehpublikum nicht
vorenthalten werden.
Der Text wurde von Dirk Candidus geschrieben.
Pressekontakt:
Dirk Candidus,
Aktionsbündnis "Tiere gehören zum Circus"
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