Anabole Steroide gelten in der Medizin als wertvolle Arzneimittel. Bei einer Insuffizienz der Hoden, Wachstumsstörungen oder körperlicher Schwäche aufgrund von Muskelschwund sind sie die allgemein anerkannte Standardtherapie. Gleichzeitig sind sie die Gruppe der am meisten gebrauchten Dopingmittel. Studien einer italienischen Universität haben ergeben, dass über 15 Millionen Athleten weltweit Mengen von bis zu 700 Tonnen pro Jahr konsumieren. In den USA und vielen Industrieländern ist der Handel verboten. In Deutschland können interessierte Personen zum Teil immer noch legal Anabolika kaufen. Die in den Markt involvierten Anbieter haben es verstanden, Gesetzeslücken im EU-Binnenhandel mit Medikamenten geschickt zu umgehen.
Die Nebenwirkungen anaboler Steroide sind nicht abschließend erforscht. Unstrittig ist, dass das Risiko mit der Dosierungsmenge steigt. Die durchschnittliche Tagesdosis eines Anabolikaanwenders im Ausdauersport ist identisch mit der Dosis, die in einer medizinischen Therapie zum Einsatz kommt. Bodybuilder, Gewichtheber und anderen Kraftsportler nehmen in vielen Fällen das 100-fache der therapeutischen Menge ein. Bei den zuletzt genannten treten gehäuft Leberschäden, kardiovaskuläre Erkrankungen, Akne, Hodenatrophie und anderweitige anabolikaspezifische Nebenwirkungen auf. Bei den tendenziell geringer dosierenden Leichtathleten und Ausdauersportlern liegt das Risiko gemäß einigen Studien noch innerhalb der statistischen Schwankungsbreite.
Erschwert wird eine exakte Risikobewertung durch die Tatsache, dass Sportler, die regelmäßig Steroide kaufen, im Rahmen der Periodisierung ihres Trainings oft zahlreiche Substanzen gleichzeitig verwenden. Manche wenden bis zu 17 unterschiedliche anabole Wirkstoffe in geringen zeitlichen Abständen an. Im Szenejargon bezeichnet man das als »Stacking«. Inwiefern dies einen Einfluss auf die Gesundheit ausübt, ist bisher nur lückenhaft erforscht. Die systematische Anabolikaforschung ist aufgrund der ab Mitte der 1970er-Jahre fortschreitenden Verbotspolitik zum Erliegen gekommen. Die bis dahin veröffentlichten Studien erfüllen oft nicht mehr die aktuell geforderten wissenschaftlichen Standards.
Im professionellen Sport haben anabole Wirkstoffe an Bedeutung verloren, seit ihr Einsatz in Wettkämpfen bzw. der Wettkampfvorbereitung verboten wurde. Gleichzeitig gibt es eine wachsende Anzahl von Amateuren und Freizeitsportlern, die regelmäßig Steroide kaufen oder zumindest mit dem Gedanken gespielt haben. Heute sind zahlreiche solcher Substanzen problemlos erhältlich, denn anders als bei Betäubungsmitteln kommen die Konsumenten durch den Gebrauch, Erwerb und Besitz von Anabolika nicht automatisch mit dem Gesetz in Konflikt. Die Gewährleistung besteht indessen nur bei Anbietern, die genau über die rechtlichen Rahmenbedingungen Bescheid wissen und diese gewissenhaft einhalten, wie etwa der deutschsprachige Marktführer bei Dopingmitteln, apoto.net. Bei fernöstlichen bzw. US-amerikanischen Websites ist die Rechtssicherheit oft mangelhaft.
Sportlern, die im Internet Steroide bestellen, sei geraten, die Anwendung von einem kompetenten Arzt begleiten zu lassen. Obschon Mediziner keine Berechtigung besitzen, derartige Präparate zu Dopingzwecken zu verordnen, so sind sie doch verpflichtet, bei Bedarf ihre fachliche Hilfe zu leisten. In den Fällen, wo besorgniserregende Symptome auftreten, ist durch diese Überwachung gesundheitlicher Schaden vermeidbar.