fit und munter - Faktencheck / Zehn Mythenüber Zecken und Borreliose - Wir räumen mit den Irrtümern auf! (FOTO)

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Faktencheck / Zehn Mythenüber Zecken und Borreliose - Wir räumen mit den Irrtümern auf! (FOTO)



Da wurde die Rechnung wohl ohne den Wirt gemacht. Denn diesen
suchen sich Plagegeister wie Zecken zur Blutaufnahme. Am liebsten
mögen sie ein warmes, gemütliches und geschütztes Plätzchen. Und
dabei können sowohl Tiere als auch wir Menschen viele geeignete Orte
bieten. Jedes Jahr aufs Neue werden sie als Ausflugs-Souvenir mit
nach Hause genommen - und doch herrschen immer noch viele Irrtümer
und Mythen über die kleinen Blutsauger. Hier erfahren Sie, was
wirklich stimmt, und was eben nicht:

1. Zecken lassen sich von Bäumen auf Menschen oder Tiere fallen!

Falsch. Zecken lauern in Gräsern, im Gebüsch, im Unterholz und auf
Sträuchern. Dort warten sie auf einen passenden Wirt und halten sich
bei Kontakt in Sekundenschnelle an ihm fest. Sie brauchen immer die
direkte Nähe zum Wirt. Die meisten Zecken befinden sich dabei in
einer Höhe von weniger als einem Meter, oft sogar nur 10 bis 50 cm
über dem Boden. Ein weiterer Irrtum ist, dass Zecken springen
könnten.

2. Zecken sind nur im Sommer aktiv!

Falsch. Zecken können schon bei einer Außentemperatur von etwa
sieben bis neun Grad Celsius aktiv werden. Solche Temperaturen werden
selbst im Winter auf sonnenbeschienenen und windgeschützten Stellen
tagsüber erreicht.

3. Es heißt Zeckenstich, nicht Zeckenbiss!

Richtig. Zecken haben einen Stech- und Saugapparat, der aus zwei
Mundwerkzeugen besteht. Mit diesen können sie die Haut des Wirtes
aufschneiden bzw. aufreißen. Anschließend verankern sie den mit
Widerhaken besetzten Stechrüssel in der Wunde. "Zeckenstich" ist
somit ein zutreffenderer Begriff.

4. Zecken werden - genau wie Mücken - vor allem vom Körpergeruch
angezogen!

Falsch. Forscher haben herausgefunden, dass Menschen mit einem
besonderen Duft (z. B. hoher Anteil an Milchsäure auf der Haut) für
manche Mückenarten besonders attraktiv wirken. Bei Zecken ist dies
nicht der Fall. Hier spielt vor allem das Verhalten des Menschen eine
wichtige Rolle, ob man häufiger von Zecken gestochen wird oder nicht.
Der Mensch streift die Zecke in den meisten Fällen ab. Vor allem
spielende Kinder und Menschen, die sich abseits von Wanderwegen durch
Gebüsch bewegen, haben ein erhöhtes Risiko eine Zecke mit nach Hause
zu bringen. Auch helle Kleidung ist - anders als bei Mücken - Zecken
völlig egal, da sie fast blind sind. Erst wenn die Zecke einmal am
Körper ist und sich ein warmes, geschütztes Plätzchen zur
Blutaufnahme sucht, ist der Körpergeruch von Bedeutung. Denn bei der
Verwendung eines Repellents, z. B. Jungle Formula by AZARON®
COMPLETE, wird der eigene Körpergeruch überdeckt. Die Zecke ist
irritiert und findet keine geeignete Einstichstelle mehr.

5. Zecken entfernen mit Nagellackentferner, Alkohol oder
Klebstoff!

Falsch. In keinem Fall sollte auf solche Maßnahmen zurückgegriffen
werden. Denn dabei kann es sein, dass die Zecke ihren Darminhalt in
die offene Wunde erbricht, in dem sich Krankheitserreger befinden. So
kann es schließlich zu einer Infektion kommen. Die einzige wirksame
Vorgehensweise ist das vorsichtige Herausziehen der Zecke (Wichtig:
den Kopf nicht im Körper stecken lassen!) mit einer Zeckenkarte oder
einer langen und vorne spitzen Pinzette. Das Quetschen des Körpers
ist zu vermeiden. Sinnvoll ist auch eine Desinfektion der
Einstichstelle nach dem Entfernen.

6. Durch Zeckenstiche können gefährliche Krankheiten übertragen
werden!

Richtig. Zecken können eine Vielzahl von Infektionskrankheiten auf
den Menschen übertragen. Zum einen zählt die
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) dazu, gegen die es einen
Impfschutz gibt. FSME tritt vorrangig in Süddeutschland auf. Zum
anderen können Zecken auch Borrelien übertragen, die eine Borreliose
auslösen können. Sie kommt landesweit vor. Weitere durch Zecken auf
Menschen übertragene Krankheiten sind die humane granulozytäre
Anaplasmose oder verschiedene Rickettsiosen, die in Deutschland
allerdings bisher nur in Einzelfällen beobachtet wurden.

7. Alle Zecken übertragen Borreliose-Bakterien!

Falsch. Nicht jede Zecke trägt Borrelien (Borreliose-Bakterien) in
sich. Das Vorkommen schwankt sowohl regional als auch kleinräumig
sehr stark. Da nur bis zu 30 Prozent der Zecken in Deutschland die
Bakterien in sich tragen und eine Borreliose übertragen können, muss
nicht jeder Zeckenstich zum Ausbruch der Erkrankung führen.

8. Gegen Borreliose gibt es keine Schutzimpfung!

Richtig. Anders als bei der Erkrankung FSME
(Frühsommer-Meningoenzephalitis), die ebenfalls durch Zeckenstiche
ausgelöst werden kann, gibt es bislang noch keine Schutzimpfung gegen
Borreliose. Der einzige Schutz besteht damit in der Abwehr von
Zeckenstichen. Sollte man dennoch gestochen worden sein, ist eine
schnelle Entfernung der Zecke besonders wichtig. Denn das
Infektionsrisiko steigt nach etwa zwölf Stunden.

9. Nach einmaliger Borreliose-Erkrankung ist man ein Leben lang
immun gegen eine weitere Infektion!

Falsch. Eine einmalige Borreliose bedeutet nicht, dass ein
lebenslanger Schutz gegen eine neue Infektion besteht. Eine weitere
Ansteckung und Erkrankung ist also durchaus möglich.

10. Eine Borreliose-Infektion geht immer mit der typischen
Wanderröte einher!

Falsch. Zwar entwickelt sich oftmals wenige Tage bis zu vier
Wochen nach dem Stich einer mit Borrelien infizierten Zecke eine
Rötung (Erythema migrans) um die Stichstelle herum, die sich
kreisförmig ausweiten kann. Dennoch macht sich eine
Borreliose-Infektion in lediglich 50 bis 70 Prozent aller Fälle durch
dieses eindeutige Merkmal bemerkbar. Es gilt daher, auf weitere
Symptome zu achten, die auf eine Borreliose hinweisen können. Dazu
gehören beispielsweise grippeähnliche Anzeichen wie Fieber oder Kopf-
und Gliederschmerzen.



Pressekontakt:
Borchert & Schrader PR GmbH, Antwerpener Straße 6 - 12, 50672 Köln
Larissa Kempkes, Tel. 0221 92 57 38 40, Fax. 0221 92 57 38 44
E-Mail: l.kempkes@borchert-schrader-pr.de
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