Zum Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli hat die Berufsgenossenschaft
für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) gute Nachrichten:
Zum einen sinkt die Zahl der berufsbedingten Hepatitis-B- und
Hepatitis-C-Erkrankungen in ihren Mitgliedsbetrieben. Zum anderen
machen erste Erfahrungen mit neuartigen Medikamenten Hoffnung auf
bessere Heilungschancen bei chronischer Hepatitis C.
Sinkende Erkrankungszahlen
"Bei der Prävention von berufsbedingten blutübertragbaren
Virushepatitiden sind durch vermehrte Impfungen und einen
verbesserten Schutz vor Nadelstichverletzungen in den vergangenen
Jahren große Erfolge erzielt worden", berichtet Prof. Dr. Albert
Nienhaus, Leiter der Abteilung Arbeitsmedizin und
Gesundheitswissenschaften der BGW. Die Zahl der bei der
Berufsgenossenschaft eingegangenen meldepflichtigen Verdachtsanzeigen
berufsbedingter Hepatitis-B-Erkrankungen sank zwischen 2005 und 2015
um rund 60 Prozent von 146 auf 57. Noch stärker ging die Meldung von
Hepatitis-C-Erkrankungen an die BGW zurück: Hier fiel die Zahl der
meldepflichtigen Verdachtsanzeigen von 168 im Jahr 2005 auf 53 im
Jahr 2015.
Neue Behandlungserfolge
Fortschritte konstatiert die BGW auch bei der Behandlung
chronischer Hepatitis-C-Erkrankungen. "In den vergangenen beiden
Jahren haben wir fast 200 Versicherte mit neuartigen Medikamenten
behandeln lassen", berichtet Prof. Dr. Nienhaus. "In mehr als 90
Prozent der Fälle gelang die Reduktion der Virenlast unter die
Nachweisgrenze. Selbst im fortgeschrittenen Krankheitsstadium zeigten
sich Behandlungserfolge." Nebenwirkungen seien nur selten
aufgetreten. "Das ist ein wichtiger medizinischer Fortschritt", so
der Experte. "Dagegen waren bei den zuvor verfügbaren Medikamenten
schwere Nebenwirkungen fast so häufig wie Therapieerfolge."
Ob die neuen Hepatitis-C-Medikamente auch langfristig wirken, muss
die Zukunft zeigen. "Die bislang gesammelten Erfahrungen lassen
hoffen, dass sich das Fortschreiten von Leberzirrhosen mit den neuen
Therapien verhindern lässt und künftig weniger Lebertransplantationen
erfolgen müssen als bisher", resümiert Prof. Dr. Nienhaus.
Gefährliche Viruserkrankungen
Hepatitis B und C sind ernst zu nehmende Leberentzündungen, die
durch das Hepatitis-B-Virus (HBV) beziehungsweise durch das
Hepatitis-C-Virus (HCV) ausgelöst werden. Sie können chronisch
verlaufen und dann zu einer das Lebergewebe zerstörenden Zirrhose und
zu Leberkrebs führen. Übertragen werden die Viren durch Blutkontakt.
Deshalb haben Beschäftigte im Gesundheitsdienst und in Teilen der
Wohlfahrtspflege bei ihrer Arbeit ein erhöhtes Infektionsrisiko.
Effektiv vorbeugen
Gegen Hepatitis B kann man sich vorbeugend impfen lassen. Bei
berufsbedingt erhöhtem Infektionsrisiko müssen Betriebe ihren
Beschäftigten eine solche Impfung im Rahmen der arbeitsmedizinischen
Vorsorge anbieten und die Kosten dafür übernehmen. Wichtig ist
darüber hinaus das Vorbeugen von Nadelstichverletzungen - zumal es
beispielsweise gegen Hepatitis-C-Infektionen bislang keine
Schutzimpfung gibt.
Zu den Nadelstichverletzungen zählen jegliche Stich-, Schnitt- und
Kratzverletzungen der Haut durch stechende oder schneidende
Instrumente, die mit fremdem Blut oder anderweitiger fremder
Körperflüssigkeit verunreinigt sind. Erheblich verringern lässt sich
das Risiko durch den Einsatz so genannter Sicherheitsgeräte, die bei
erhöhter Infektions- oder Unfallgefahr vorgeschrieben sind. Außerdem
kommt es auf die richtige Handhabung der verwendeten Instrumente an -
bis hin zur sicheren Entsorgung. Unter www.bgw-online.de/nadelstich
gibt die BGW weiterführende Informationen zum Thema.
Diese Pressemitteilung finden Sie auch im BGW-Pressezentrum unter
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Über die BGW
Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und
Wohlfahrtspflege (BGW) ist die gesetzliche Unfallversicherung für
nicht staatliche Einrichtungen im Gesundheitsdienst und in der
Wohlfahrtspflege. Sie ist für knapp 8 Millionen Versicherte in rund
630.000 Unternehmen zuständig. Die BGW unterstützt ihre
Mitgliedsbetriebe beim Arbeitsschutz und beim betrieblichen
Gesundheitsschutz. Nach einem Arbeitsunfall oder Wegeunfall sowie bei
einer Berufskrankheit gewährleistet sie optimale medizinische
Behandlung sowie angemessene Entschädigung und sorgt dafür, dass ihre
Versicherten wieder am beruflichen und gesellschaftlichen Leben
teilhaben können.
Pressekontakt:
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