Caroline Sprott ist 27 Jahre alt und arbeitet als
Mediengestalterin in einer Gießener Werbeagentur. Seit 2015 schreibt
sie auf ihrem Blog (www.lipoedemmode.de) regelmäßig über ihr Leben
mit Lipödem und zeigt anderen Betroffenen, wie sie ihre
Kompressionsstrümpfe stylish und modern in die Garderobe integriert.
Sie hält sich mit Schwimmen und Joggen fit und lebt ihre Leidenschaft
für Mode auch auf ihrem Instagram-Account aus. Im Interview gibt sie
modische Tipps für Ödem-Patienten.
Sie legen viel Wert auf stylishe Outfits und tragen oft leuchtende
Farben. Vielen Betroffenen fehlt der Mut dazu. Was raten Sie ihnen?
"Die erste Kompressionsstrumpfhose und die Armbestrumpfung waren
auch für mich damals gewöhnungsbedürftig. So ein festes, enges
Material sollte ich täglich tragen? Und dann noch im Sommer? Am
Anfang war ich verunsichert, begriff aber schnell, dass die
Versorgung mir hilft, mit weniger Schmerzen durch den Alltag zu
gehen. Ich hoffte, den Krankheitsverlauf mit dem konsequenten Tragen
der Kompression positiv zu beeinflussen. Genau das ist dann ja auch
passiert. Mein wachsendes Interesse an Mode war zudem eine
Eigentherapie - die Flucht nach vorne sozusagen. Warum sollte ich mir
wegen der Kompression selbst Grenzen setzen, wenn es doch eigentlich
einfach nur eine dicke Strumpfhose ist? Ich wollte auch Shorts und
Röcke tragen! Das Lipödem wurde bei mir glücklicherweise früh erkannt
und dank der Hilfe von Freunden und meiner Familie habe ich die
Kraft, mein Leben aktiv zu gestalten. Egal, ob ein Ödem stark
ausgeprägt ist oder nicht - jeder darf das tragen, worauf er Lust
hat. Mode sollte uns nicht einschränken, sondern Freiheiten
schenken."
Sie hatten bereits drei Liposuktionen. Würden Sie diesen Eingriff
anderen Betroffenen empfehlen?
"Die Liposuktionen waren sehr anstrengend: kräftezehrende
Operationen, schlaflose Nächte, schweißtreibende Verbandswechsel und
viel gutes Zureden meines Mannes inklusive. Das Ergebnis ist aber
eindeutig: mehr Lebensqualität! Ich konnte bis kurz vor den
Eingriffen kaum 45 Minuten Autofahren, ohne wegen der Schmerzen Pause
zu machen. Heute klappt das fast schon beschwerdefrei. Optisch darf
man nicht zu viel erwarten und auch auf der Waage tut sich fast
nichts. Nun, ein Jahr später, bin ich zwar nicht geheilt und
weiterhin auf Lymphdrainagen und Kompression angewiesen, aber in
niedrigerem Maße und fast schmerzfrei. Ob man den finanziellen und
persönlichen Aufwand in Kauf nehmen möchte, muss jeder für sich und
seine individuelle Situation entscheiden."
Warum ist es für Sie wichtig, auch nach den OPs weiterhin
Kompression zu tragen?
"An einem üblichen Arbeitstag sitze ich rund neun Stunden im Büro
und merke oft, dass mein Gewebe eben nicht "normal" ist, sondern das
einer Lipödem-Patientin. Die Kompressionsstrümpfe helfen mir vor
allem bei der Schmerzprävention und unterstützen mein schwaches
Lymphsystem mit aller Kraft. Ich weiß die Kompression zu schätzen und
möchte nicht leichtsinnig mit meinem neugewonnen Lebensgefühl und
meiner Gesundheit umgehen. Daher trage ich meine Strümpfe
regelmäßig."
Wie finden Sie den neuen Zusatz Po-Forming beim
Kompressionsstrumpf mediven 550 Bein?
"Da kann ich nur eins sagen: Endlich kein "Windelpo" mehr! Das
Po-Forming ist eine tolle Sache und zaubert eine attraktive
Silhouette, die in Jeans und enger Kleidung eine schöne Figur macht.
Für mich eine der besten Neuerungen!"
Welche Erfahrungen haben Sie mit Farben und Mustern gemacht?
"Ich habe schon vieles ausprobiert: Aqua, Magenta, Marine,
Anthrazit, Schwarz, Moosgrün, Sand, Cashmere, Braun und nun auch das
eingestrickte Design-Element "Stripes". Jede Farbe hatte ihre Vor-
und Nachteile und das Schwierigste an der Entscheidung ist, dass man
sie für das nächste halbe Jahr trifft. Steht der Sommer oder Winter
bevor? Welche Farbe dominiert meinen Kleiderschrank? Muss ich für die
neue Versorgung erst einmal mein Farbkonzept umstellen?
Aqua und Magenta haben mich einen Sommer lang im Wechsel begleitet
und es hat Spaß gemacht. Doch natürlich muss der Rest der Garderobe
für beide Farben auch Potential bieten. Das habe ich unterschätzt und
musste mich ein wenig neu einkleiden. Dafür sind die Farben aber
richtige Hingucker. Schwarz, Anthrazit, Marine, Sand und Cashmere
sind Basic-Farben, die sich zu allem kombinieren lassen und kaum von
herkömmlichen Strumpfhosen unterscheiden. Der Einsatz von Moosgrün
muss gut geplant sein. Am liebsten trage ich es zu Schwarz und Grau,
so wirkt die Farbe edel und super modern."
Welche Tipps möchten Sie anderen Betroffenen geben?
"Mit einem Lipödem ist es eine große Herausforderung, sich jeden
Tag aufs Neue zu motivieren und die Therapie durchzuziehen. Dabei
können wir uns aber wenigstens mit einem fantastischen Look
"wappnen". Mein Appell: Versucht Schritt für Schritt mutiger zu
werden und schenkt den Aspekten eures Lebens mehr Aufmerksamkeit, die
euch dabei helfen, auch schlechte Tage gut zu überstehen. Informiert
euch, bleibt in Bewegung und tragt schön fleißig eure
Kompressionsstrumpfhosen!"
Frau Sprott, vielen Dank für das Gespräch.
Informationen zur Kompressionstherapie beim Lipödem
Die besondere Stricktechnologie des Po-Forming Leibteils von medi
formt diskret eine attraktive Silhouette. Es entspricht allen
Vorgaben einer indikationsgerechten Versorgung und bietet bequemen
Tragekomfort. Es ist für die mediven 550 Hosen-Varianten erhältlich.
mediven Kompressionsstrümpfe für Arm- und Beinversorgungen sind
auch in Trendfarben wie Magenta, Moosgrün, Kirschrot und Aqua
erhältlich. Die Kompressionsstrümpfe für die Beine können mit den
Designelementen Pyramids, Stars und Ribs kombiniert werden (alle
mediven 550 Bein von medi).
Informationsmaterial (Ratgeber Stau im Gewebe, Lymph-Kompass, DVD
"Leben mit Lymphödem") gibt es im medi Verbraucherservice,
Medicusstraße 1, 95448 Bayreuth. Telefon 0921 912-750, E-Mail
Verbraucherservice@medi.de. Surftipp: www.medi.de
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95448 Bayreuth
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