fit und munter - 10 Tipps rund um Hörsysteme / Das Gehör wiederaufleben lassen

fit und munter

10 Tipps rund um Hörsysteme / Das Gehör wiederaufleben lassen


Eine Hörstörung kann angeboren sein oder sich durch
unterschiedliche Einflüsse entwickeln. Sie kann plötzlich oder
schleichend auftreten. Manchmal geht sie vorüber oder aber sie wird
mit der Zeit stärker und zu einem dauerhaften Hörproblem. Ursachen
gibt es viele: Lärmbelastung, eine Ohrentzündung, ein Hörsturz oder
das Alter.

Grundsätzlich gilt: Wer das Gefühl hat, von einer Hörstörung
betroffen zu sein, sollte nicht zögern, einen Hörtest zu machen. "Ein
Hörverlust ist irreparabel. Wer aber auf Dauer weniger hört, verlernt
das Verstehen. Vogelgezwitscher wird nicht mehr als solches erkannt,
sondern nur als Geräusch. Deshalb ist es wichtig, möglichst
frühzeitig mit der Hörsystemversorgung zu beginnen, denn ein
Hörsystem kann den Verlust ausgleichen", erklärt Marianne Frickel,
Präsidentin der Bundesinnung der Hörgeräteakustiker (biha).

Frickel empfiehlt daher, regelmäßig beim Hörakustiker vor Ort
einen Hörtest zu machen, um sicher zu gehen, dass das Gehör gut
funktioniert. Hörakustiker passen Hörsysteme individuell an den
Hörverlust und die Bedürfnisse des Einzelnen an. Sie verfügen über
umfangreiche medizinische Kenntnisse, über sehr gute handwerkliche
und insbesondere psychologische Fähigkeiten.

Hat ein Hörakustiker mit dem Hörgeschädigten das richtige
Hörsystem ausgewählt und entsprechend eingestellt, beginnt ein
intensiver Prozess der Rehabilitation. Schließlich müssen sich die
Betroffenen erst an die neue Hörsituation gewöhnen. Teilweise muss
das Hören regelrecht neu erlernt werden. In dieser Phase ist die
intensive Betreuung und Beratung durch den Hörakustiker ein
wesentlicher Bestandteil der Versorgung. Die von den
Gesundheitshandwerkern erbrachte Dienstleistung erstreckt sich dabei
über die gesamte sechsjährige Tragedauer der Hörsysteme.

Als hochqualifizierte Gesundheitshandwerker und -dienstleister
sind die Hörakustiker dennoch auf die Mitarbeit ihrer Patienten
angewiesen. Die "10 Tipps, worauf man achten muss, wenn das Gehör
nachlässt" sollen Hörgeschädigten Hilfestellung und Orientierung
geben.

1. Wenn Sie oder Ihr Umfeld bemerken, dass Sie schlechter hören,
warten Sie nicht zu lange, sondern machen Sie einen Hörtest. Denn
eine Hörschädigung wird nicht von selbst wieder besser.

2. Sie haben die freie Wahl, welchen Hörakustiker Sie aufsuchen.
Wichtig ist, dass Sie sich wohlfühlen und dem Spezialisten vertrauen.

3. Ihr Hörakustiker ermittelt die Kenndaten des Gehörs und
erstellt ein Ton- und Sprachaudiogramm. Informieren Sie Ihren
Hörakustiker, in welchen Situationen Ihnen das Hören am schwierigsten
fällt - bei Gesprächen in der Gruppe, im Beruf, beim Fernsehen etc.

4. Es gibt verschiedene Hörsystem-Alternativen, bspw.
Hinter-dem-Ohr- und Im-Ohr-Geräte. Ihr Hörakustiker berät Sie
ausführlich über die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen
Hörsysteme.

5. Ohren sind so individuell wie ein Fingerabdruck. Damit das
Hörsystem einwandfrei sitzt, fertigen Hörakustiker individuelle
Ohrpasstücke, sogenannte Otoplastiken an. Nehmen Sie sich ausreichend
Zeit, um ihren Sitz zu testen.

6. Ihr Hörakustiker stellt Ihnen mehrere Hörsysteme zur Verfügung,
um diese zu testen. Da Hören subjektiv unterschiedlich empfunden
wird, sollten Sie sich mehrere Wochen Zeit nehmen, um die Geräte
auszuprobieren. Wichtig: Testen Sie die Geräte in unterschiedlichen
Situationen!

7. Schildern Sie Ihrem Hörakustiker ausführlich Ihre Erfahrungen
mit den Testgeräten, damit er die Feineinstellungen vornehmen kann,
die für Ihre persönliche Hörsituation ideal sind.

8. Von Ihrem Hörakustiker erfahren Sie, wie Sie Ihr Gerät pflegen
und bedienen. Fragen Sie unbedingt nach, wenn Ihnen dennoch etwas
unklar bleibt, denn nur dann können Sie Ihr Hörsystem und seine
Funktionen voll ausschöpfen.

9. Während der ungefähr sechsjährigen Tragedauer können Sie sich
bei Problemen an Ihren Hörakustiker wenden. Sein Service umfasst u.a.
die Reinigung der Ohrpassstücke, Batterie- und Schallschlauchwechsel,
Nachbearbeitung und Erneuerung der Otoplastik, das Nachjustieren der
Hörsysteme sowie Hörberatung und Hörtraining.

10. Hörakustiker sind auch die richtigen Ansprechpartner, wenn es
um Prävention geht. Sie beraten u.a. zum Thema Gehörschutz und
technisches Zubehör. Auch bieten die Höra-kustiker eine spezielle
Tinnitusberatung an.

Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk

In Deutschland gibt es etwa sechs Millionen Menschen mit einer
indizierten Schwerhörigkeit. Tendenz steigend. Schwerhörigkeit zählt
zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. Mit circa 6.000
Hörakustiker-Betrieben und rund 14.500 Hörakustikern versorgt das
Hörakustiker-Handwerk bereits etwa 3,5 Millionen Menschen in
Deutschland mit qualitativ hochwertigen, volldigitalen Hörsystemen.
Die Bundesinnung der Hörgeräteakustiker KdöR (biha) vertritt die
Interessen der Hörakustiker in Deutschland.



Pressekontakt:
Bundesinnung der Hörgeräteakustiker (biha) KdöR
Dr. Juliane Schwoch
schwoch@biha.de
Wallstraße 5
55122 Mainz
www.biha.de
Telefon: 06131 965 60-28
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