"Wir wollen offen sein für neue Ansätze in der
Medizin. Neben der klassischen Schulmedizin haben sich auch in Bayern
weitere, andere, innovative und nicht selten experimentelle
Behandlungsmethoden etabliert. Unser Ziel ist es, die Ansätze beider
Richtungen zusammenzuführen - zum Wohle der Patienten. Dies wollen
wir möglichst in einem Krankenhaus in Bayern einmal erproben",
erklärt Bernhard Seidenath, Vorsitzender des Arbeitskreises
Gesundheit und Pflege der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, und
macht sich deshalb für ein "integrativmedizinisches Modellprojekt"
stark.
"Um einen kranken Menschen zu heilen, dürfen nicht allein die
Symptome und die erkrankten Organe beziehungsweise Körperregionen im
Blick sein. Der Patient als Persönlichkeit muss ganzheitlich im Blick
des behandelnden Arztes sein: Körper, Seele und Geist des Patienten
bedürfen gleichermaßen der Aufmerksamkeit und haben ihren jeweiligen
- und individuell höchst unterschiedlichen - Anteil am
Therapieerfolg", erklärt Seidenath.
Allzu oft werde die so genannte Schulmedizin von Vertretern
darüber hinausgehender, nicht selten experimenteller
Behandlungsmethoden - der sogenannten Komplementärmedizin - kritisch
beäugt - und umgekehrt. Dabei verfolgten beide Richtungen dasselbe
Ziel: Sie wollten den Patienten heilen, und dies so rasch und
schonend wie möglich. "Deshalb ist es an der Zeit, die Ansätze beider
Richtungen zusammenzuführen, etwaige Berührungsängste abzubauen und
im besten Fall gemeinsam nach dem optimalen Behandlungsweg im
jeweiligen Einzelfall zu suchen. Genau dies möchte die sogenannte
Integrative Medizin. Sie führt Schulmedizin und Komplementärmedizin
zusammen und hat den Menschen zudem ganzheitlich im Blick", erklärt
Seidenath.
"Die CSU-Landtagsfraktion hat deshalb einen Antrag gestellt, dass
die Staatsregierung über die bereits heute in Bayern bestehenden
Ansätze Integrativer Medizin berichten und dabei auch die bestehenden
rechtlichen Fallstricke in den Blick nehmen soll - etwa, dass die
entsprechenden Therapien häufig nicht zu Lasten der Gesetzlichen
Krankenversicherung abgerechnet werden können", berichtet der
CSU-Gesundheitsexperte.
"Nun ist es wichtig zu prüfen, ob und unter welchen Umständen ein
entsprechendes integrativmedizinisches Modellprojekt im Rahmen
vorhandener Stellen und Mittel an einem Plankrankenhaus initiiert
werden kann", betont Heinrich Rudrof, Mitglied des Arbeitskreises
Staatshaushalt und Finanzfragen der CSU-Fraktion. "Es ist nun an der
Zeit, die neuen Möglichkeiten zu erproben und dadurch die bereits
hervorragende medizinische Versorgung in unserem Land weiter zu
verbessern", so die beiden CSU-Politiker.
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