Prag, 9. August 2016 - Sagen Online-Gentests tatsächlich etwas über das persönliche Krankheitsrisiko aus? Das war am vergangenen Donnerstag (4.8.2016) in der Sendung ZDF Zoom eine der Fragestellungen. Verglichen wurden dabei die Tests zweier Anbieter - einer davon der Test des führenden europäischen Anbieters Futura Genetics. Die Ergebnisse unterschieden sich und damit war für das Reporterteam klar: Sie haben keine valide Aussage. Doch das kann so nicht stehen bleiben.
Gentest sind dann vergleichbar, wenn bekannt ist, was getestet wird
Grundsätzlich lassen sich die Ergebnisse von Gentests vergleichen, wenn sie die identischen genetischen Varianten untersuchen und diese in das entsprechende Verhältnis setzen. Geschieht dies nicht, kann es - wie in der Sendung - zu abweichenden Ergebnissen kommen.
Das ZDF Zoom Team verglich den Test von Geneplanet mit dem von Futura Genetics. Geneplanet gehört dabei zu den Unternehmen, die keine Angaben darüber machen, welche genetischen Varianten überhaupt getestet werden. In ihren Ergebnisberichten wird lediglich gemäß eines Ampelsystems gesagt, ob jemand ein niedriges, mittleres oder höheres Risiko hat.
Auf der anderen Seite geht Futura Genetics mit diesen Informationen sehr transparent um und stellt in jedem Ergebnisbericht das persönliche Risiko neben das Risiko des Bevölkerungsdurchschnitts. Darüber hinaus werden selbstverständlich auch die Rohdaten der persönlichen genetischen Untersuchung mitgeliefert.
Damit ist klar: Die Gentests, die in der ZDF Zoom Sendung verglichen wurden, lassen sich gar nicht miteinander vergleichen, da nur von einem Test überhaupt bekannt ist, was getestet wurde.
"Für uns ist es selbstverständlich, dass wir unsere Kunden informieren und ihnen die Rohdaten zur Verfügung stellen", erklärt Efi Binder, Mitinhaber von Futura Genetics. "Doch es gibt leider auch heute noch Unternehmen, die diese Daten nicht heraus geben. Wenn allerdings nicht klar ist, was getestet wird, sollten Kunden sehr skeptisch sein und sich nach einem anderen Anbieter umsehen".
Wichtigste Genvarianten für die Entstehung des Diabetes mellitus Typ 2 werden getestet
Futura Genetics untersucht das Risiko eines Menschen in seiner Lebenszeit eine bestimmte Krankheit zu entwickeln. Die persönlichen genetischen Varianten werden dafür mit dem Populationsrisiko und der durchschnittlichen Lebenserwartung von Menschen kaukasischer Abstammung (also Menschen mittel- oder nordeuropäischer Herkunft, zu denen auch die Deutschen gehören), die die jeweilige Krankheit haben, verglichen. Das ist der wissenschaftlich anerkannte Weg und wird heute auch für genetische Untersuchungen im klinischen Rahmen so gemacht.
Die genetischen Marker oder Varianten wurden in genomweiten Assoziationsstudien (GWAS) identifiziert und in den renommierten Peer-Review-Zeitschriften beschrieben.
"Beim Diabetes mellitus Typ 2 stimmen wir mit dem Humangenetiker Prof. Klaus Zerres von der Universitätsklinik Aachen überein, der in der ZDF Zoom Sendung darauf verwies, dass zahlreiche Varianten mit der Volkskrankheit in Verbindung gebracht werden", erläutert Dr. Danny Bitton, Chief Scientist bei Futura Genetics. "Wir wissen heute jedoch auch, dass einige der genetischen Varianten eine zu vernachlässigende oder keine klinische Bedeutung haben, während anderen Schutzeigenschaften zugesprochen werden."
Basierend auf diesen Erkenntnissen hat das medizinisch-wissenschaftliche Team von Futura Genetics die zehn etabliertesten Verbindungen zwischen einer genetischen Variation und der Entstehung der Erkrankung für seinen Gentest ausgesucht. Das sind die unter anderem die Gene TCF7L2, PPARG, CDKN2B und FTO, von denen seit Langem bekannt ist, dass sie in der Pathologie von Diabetes mellitus und Adipositas eine wichtige Rolle spielen1,2,3,4,5.
Reporterin hat etwas erhöhtes Brustkrebsrisiko
In der ZDF Zoom Sendung ging es zudem um das Brustkrebsrisiko einer Reporterin, die beide Gentests gemacht hatte. Der Futura Genetics Test zeigt, dass sie ein etwas höheres Risiko hat, an Brustkrebs zu erkranken (19 %), als der Durchschnitt der Bevölkerung (13 %).
"In der Sendung hieß es, die Probandin solle ihr Brustkrebs-Testergebnis am besten vergessen. Das kann eine Möglichkeit sein, mit dem Befund umzugehen. Eine andere wäre, den Test als Anlass zu für Vorsorge zu nehmen. Dazu könnte z. B. gehören, dass sie ihren Gynäkologen anspricht. Der kann dann ihren Gesundheitsstatus mit einbeziehen, zu dem etwa auch das Gewicht oder die Frage gehören, ob sie raucht, und dann empfehlen, wie ihre persönliche Krebsvorsorge aussehen kann", erläutert Dr. Danny Bitton. Getestet wurden 13 verschiedene Varianten in vier verschiedenen Genen wie ATM, TP53, BRAC1 und BRAC2. Es ist heute nachgewiesen, dass diese mit einem höheren Brustkrebsrisiko in Zusammenhang stehen.
Dabei verwendet Futura Genetics ein spezielles Punktesystem, mit dem das Lebenszeitrisiko auf die Variation in den ATM und TP53 Genen basierend berechnet wird. In der zugrundeliegenden Studie6 wurde eine signifikante Zunahme des Risikos der Probanden an Brustkrebs zu erkranken festgestellt, wenn sie mehrere Varianten dieser Gene in sich tragen.
Wissenschaftlich fundiert und unabhängig zertifiziert
Futura Genetics bietet einen Online-Gentest für 28 der häufigsten Erkrankungen, wie Alzheimer, Diabetes mellitus oder verschiedene Krebserkrankungen für nur 339,- Euro bereits inklusive der Versandkosten - ein Preis-Leistungsverhältnis, das es bisher so im Markt noch nicht gab. Vergleichbar umfangreiche Gentests kosteten bisher eher mehr als tausend Euro. Futura Genetics untersucht dafür insgesamt 103 Varianten in 61 Genen und zwölf Orte in den Genen, weil sie in Peer-Review Studien eine signifikante und in der Regel starke Assoziation mit einer bestimmten Erkrankung im Vergleich zu nicht getesteten Varianten zeigten. Das Labor hat mehr als 15 Jahre Erfahrung im Bereich der DNA-Tests und wird zudem regelmäßig unabhängig zertifiziert (CLIA, ISO 15189:2008, ISO 9001:2008, DNA Profiling External Quality Assessment).
Anstoß und Motivation, sich mit der eigenen Gesundheit auseinanderzusetzen
Der Gentest von Futura Genetics soll ein Anstoß und Motivation dafür sein, sich mit der eigenen Gesundheit mehr auseinanderzusetzen, Vorsorge ernst zu nehmen, bei erhöhten Risiken genauer hinzuschauen und den Lebensstil an die individuelle Situation anzupassen. "Ein Gentest testet die Gene, nicht mehr und nicht weniger. Genau das ist es, was wir tun - und das kommunizieren wir auch ganz transparent", erläutert Dr. Danny Bitton. "Wir sagen klar: Der Gentest allein hilft noch nicht - ebenso wenig hilft ja, wenn ich meinen Körperfettanteil kenne oder meinen Schlafrhythmus. Es sind immer die Konsequenzen, die ich daraus ziehe, die solche Tests sinnvoll machen. Eine Berichterstattung, die jedoch in der Art und Weise vereinfacht und unzulässige Schlussfolgerungen zieht, finden wir höchst problematisch und irritierend für all diejenigen, die aus guten Gründen für sich einen Gentest in Betracht ziehen."
Weitere Informationen zu Futura Genetics gibt es online unter www.futuragenetics.com/de (http://www.futuragenetics.com/de)
Quellen
1 Sladek et al. Nature. 2007 Feb 22;445(7130):881-5
2 Zeggini et al. Nature Genetics 40, 638 - 645 (2008)
3 Scott et al. Science. 2007 Jun 1;316(5829):1341-5
4 Saxena et al. Science. 2007 Jun 1;316(5829):1331-6
5 Andreasen et al. Diabetes. 2008 Jan;57(1):95-101
6 Johnson et al. Hum Mol Genet. 2007 May 1;16(9):1051-7