Die Hilfsorganisation CARE weist darauf hin, dass die
seit Monaten anhaltende Nahrungskrise im südlichen Afrika die
Gesundheit besonders von Frauen und Mädchen bedroht und sie Gefahren
aussetzt, die lebenslange, verheerende Folgen haben.
"Die Katastrophe für Frauen und Mädchen ist eine stille, und
Zahlen sind schwer zu erheben. In Gesprächen mit der weiblichen
Bevölkerung wird aber immer wieder deutlich, dass sie zum Überleben
ihre eigene Sicherheit und Gesundheit riskieren", berichtet
CARE-Mitarbeiterin Johanna Mitscherlich, die derzeit in Mosambik im
Einsatz ist. "Sie verkaufen ihren Körper für ein wenig Geld, sie
essen als letzte und am wenigsten, sie laufen Stunden, um Wasser zu
holen und sie verheiraten ihre Töchter minderjährig, damit sie
versorgt sind." In Mosambik wird jedes zweite Mädchen vor dem 18.
Lebensjahr verheiratet. Die verheerende Folge: Keine Bildung, frühe
und gefährliche Schwangerschaften, ein chronischer Kreislauf der
Armut.
Seit Monaten herrscht die schlimmste Dürre seit 35 Jahren,
verschärft durch das Wetterphänomen El Niño. Mosambik ist ohnehin
eines der ärmsten Länder des südlichen Afrika und bereits vor der
Dürre wurden weniger als 50 Prozent der schwangeren Frauen
medizinisch betreut. Die Krankenstationen sind nun seit Monaten
überlastet, es fehlt an Wasser und es kommen mehr und mehr Patienten
mit Krankheiten, die auf Mangelernährung zurückzuführen sind. "Rund
87.000 schwangere und stillende Frauen hier in Mosambik benötigen
Hilfe, weil sie sich nicht ausreichend und ausgewogen ernähren
können", erklärt Johanna Mitscherlich. "In vielen Dörfern, die ich
besucht habe, berichteten mir schwangere Frauen, dass sie nun erst
recht nicht mehr zur Vorsorge und Geburt in ein Krankenhaus gehen.
Sie haben schlicht kein Geld für den Transport, zudem sind die
Einrichtungen überlastet."
Es fehlt außerdem an finanziellen Mitteln, um den Hunger zu
lindern und Menschen dabei zu unterstützen, Reserven aufzubauen.
"CARE, andere Hilfsorganisationen und die Regierung erreichen hier
nur knapp ein Drittel der Menschen, die Hilfe benötigen", berichtet
Mitscherlich. Für die gesamte Region des südlichen Afrikas sind
bisher nur ein Fünftel der benötigten Gelder eingegangen, die von den
Vereinten Nationen und Hilfsorganisationen gemeinsam gefordert
wurden. Dabei warnt die humanitäre Gemeinschaft bereits seit
vergangenem Jahr, denn die verheerenden Folgen des Wetterphänomens El
Niño waren damals schon abzusehen.
"Angesichts der weltweiten Krisenherde rückt die Situation im
südlichen Afrika in den Hintergrund - eine Dürre entwickelt sich
schleichend und schafft es deshalb weniger in die Schlagzeilen. Aber
für Millionen von Familien ist jeder Tag ein Überlebenskampf, bei dem
Frauen und Mädchen die schlechtesten Chancen haben", so Mitscherlich.
CARE-Teams vor Ort arbeiten intensiv daran, so viele Familien wie
möglich mit dringend benötigter Nahrungshilfe zu erreichen. In
Mosambik plant CARE gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen,
500.000 Menschen in den am stärksten betroffenen Gebieten zu
erreichen. Neben der Verteilung von Nahrungsmitteln werden
Wassersysteme repariert und landwirtschaftliche Methoden verbessert.
Zusätzlich baut CARE Kleinspargruppen auf, damit Gemeinden Rücklagen
bilden können und sich besser vor kommenden Naturkatastrophen
schützen. Das Erfolgsmodell der Kleinspargruppen wurde vor 25 Jahren
von CARE in Westafrika erfunden und hilft bis heute dabei, besonders
Frauen und ihre Familien aus der Armut zu befreien.
ACHTUNG REDAKTIONEN:
CARE-Mitarbeiterin Johanna Mitscherlich ist derzeit in Mosambik
und steht für Informationen und Interviews gerne zur Verfügung.
Bitte unterstützen Sie die Nothilfe von CARE für die von El Niño
betroffenen Gebiete mit Ihrer Spende:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
IBAN: DE93 3705 0198 0000 0440 40 BIC: COLSDE33 Stichwort: El Niño
Hilfe www.care.de/spenden
Das Bündnis Aktion Deutschland Hilft e.V., in dem CARE Mitglied
ist, ruft zu Spenden auf: IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30 BIC:
BFSWDE33XXX Stichwort: El Niño
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