fit und munter - Apotheken gaben 2015 rund 200 Mio. Arzneimittel ab, die wegen der Darreichungsform besonders beratungsintensiv sind (FOTO)

fit und munter

Apotheken gaben 2015 rund 200 Mio. Arzneimittel ab, die wegen der Darreichungsform besonders beratungsintensiv sind (FOTO)



Es kommt bei Medikamenten nicht nur auf den Wirkstoff, sondern
auch auf die Darreichungsform an. Die richtige Anwendung
verschiedener Darreichungsformen ist erklärungsbedürftig. Im Jahr
2015 gaben die Apotheken rund 200 Millionen Arzneimittel ab, die -
unabhängig vom Wirkstoff - allein wegen ihrer Darreichungsform
besonders beratungsintensiv waren. Das waren rund 31 % aller
abgegebenen Arzneimittel. Dies ermittelte das Deutsche
Arzneiprüfungsinstitut e.V. (DAPI) mit Rezeptdaten von Versicherten
der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für das Jahr 2015.

Die rund 20.000 bundesdeutschen öffentlichen Apotheken gaben 2015
insgesamt rund 630 Millionen Packungen Fertigarzneimittel zu Lasten
der GKV in Einzelverordnungen ab. Davon waren rund 200 Millionen
allein wegen der Darreichungsform besonders beratungsbedürftig. Im
Vergleich zum Jahr 2014 nahm die Zahl aller Packungen um 2,3 % und
die der beratungsbedürftigen Darreichungsformen etwas stärker um 2,8
% zu. Nicht erfasst wurde die Abgabe von nicht rezeptpflichtigen
Arzneimitteln und an Privatversicherte.

"Viele Medikamente sind komplizierter anzuwenden als allgemein
angenommen. Eine Tablette unzerkaut zu schlucken ist vergleichsweise
einfach. Schwieriger ist es, sich selbst Insulin zu spritzen oder mit
einem Pulverinhalator richtig zu inhalieren", sagt Dr. Andreas
Kiefer, Vorstandsvorsitzender des DAPI und Präsident der
Bundesapothekerkammer. Werden Arzneimittel falsch angewendet,
bemerken Patienten dies selbst meist nicht. Fehlanwendungen können
aber die Wirksamkeit eines Präparats verändern oder zu unerwünschten
Wirkungen führen. Kiefer: "Jeder Patient sollte in der Apotheke die
richtige Anwendung seiner Medikamente zeigen oder erklären lassen."

Der größte Anteil der beratungsintensiven Darreichungsformen
entfiel auf Darreichungsformen, die ohne spezielle Rücksprache nicht
geteilt werden dürfen (88 Millionen Packungen). Kiefer: "Apotheker
beraten zur Teilbarkeit, weil wir aus Studien wissen, dass Patienten
rund ein Viertel aller Tabletten vor der Einnahme teilen." Auf Platz
zwei und drei der beratungsbedürftigen Darreichungsformen folgten
Medikamente zur Injektion bzw. Infusion (30 Millionen Packungen) und
Medikamente zur Inhalation (20 Millionen Packungen). Weitere erfasste
Darreichungsformen waren Medikamente zur Anwendung am Auge, in der
Nase, in der Vagina oder im After. Apotheker erklären auch die
Zubereitung von Medikamenten wie Trockensäften oder beraten zur
korrekten Anwendung von festen Darreichungsformen, die nicht einfach
geschluckt werden können. Ein Beispiel für diese Arzneiformen sind
Buccaltabletten, die sich langsam in der Mundhöhle auflösen sollen.

Weitere Informationen unter www.abda.de und www.dapi.de



Pressekontakt:
Dr. Reiner Kern, Pressesprecher, Tel. 030 40004-132, presse@abda.de
Dr. Ursula Sellerberg, Stellv. Pressesprecherin, Tel. 030 40004-134,
u.sellerberg@abda.de
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