Anmoderation:
Heute/Morgen/am 19. August ist Welttag der Humanitären Hilfe. Er
erinnert an die Helfenden, die weltweit teilweise unter Einsatz ihres
Lebens Menschen in Not beistehen. Passend dazu hat die Diakonie
Katastrophenhilfe in Berlin darauf hingewiesen, unter welch
schwierigen Bedingungen ihre Arbeit stattfindet. Doris Hammerschmidt
berichtet:
(Sprecherin) Die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe,
Cornelia Füllkrug-Weitzel, fand deutliche Worte. Auf der
Bilanz-Pressekonferenz der Organisation in Berlin forderte sie mehr
Engagement zur Befriedung von Konflikten:
"Wir fordern eine sofortige Einstellung der Kampfhandlungen in
Aleppo, in Syrien insgesamt, um lebensnotwendige Hilfe und den Schutz
der Zivilbevölkerung zu gewährleisten. Europa muss mehr tun, um die
Menschen dort menschenwürdig zu versorgen. Eine Befriedung des
Konflikts muss aus unserer Sicht die oberste Priorität der
internationalen Staatengemeinschaft sein".
(Sprecherin) 2015 war für die Diakonie Katastrophenhilfe ein Jahr
voller widersprüchlicher Ereignisse. Großartige Willkommenskultur und
Hilfsbereitschaft auf der Einen und politische Überforderung und
Planlosigkeit auf der anderen Seite:
"Hunderttausende von Menschen, die alles verloren haben und die
auf der Balkanroute in Europa waren, stecken nun überall in Europa
fest. Die europäische Politik schafft sich sehenden Auges Desperados,
Menschen ohne Perspektive und wird sich dann vermutlich nicht
wundern dürfen, welchen sozialen Sprengstoff das gibt".
(Sprecherin) Die finanzielle Bilanz der Diakonie Katastrophenhilfe
für 2015 ist ansonsten positiv. Sie verzeichnete Gesamteinnahmen von
63 Millionen Euro, davon 31,2 Millionen Spendeneinnahmen. Ein
deutliches Plus im Vergleich zum Vorjahr. Aber die Menschen werden
weiter fliehen, sagt Cornelia Füllkrug-Weitzel und schickt noch
einmal mahnende Worte an die europäische Politik:
"Der rein auf Abschottung zielende Umgang mit Schutzsuchenden der
EU und der Mehrheit ihrer reichen Mitglieder ist darum aus meiner
Sicht ein Skandal. Wie kann Europa glaubhaft die Einhaltung des
humanitären Menschen- und Völkerrechts fordern, von anderen, wenn es
sie umstandslos selber in den Wind schießt in dem Moment, wo
Eigeninteressen berührt sind".
Abmoderation:
Mehr Infos zur Arbeit der Diakonie Katastrophenhilfe finden Sie
natürlich im Internet - unter diakonie - minus - katastrophenhilfe -
punkt - de.
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Pressekontakt:
Anne Dreyer
Pressesprecherin
Tel.: 030 65211 4430 oder 0152-22701904
anne.dreyer@diakonie-katastrophenhilfe.de