Am Freitag, 19. August, war Hannelore Kraft zu Besuch beim Deutschen Institut für Telemedizin und Ge-sundheitsförderung (DITG) in Düsseldorf. Geschäftsführer und Gründer Bernd Altpeter und Prof. Dr. Ste-phan Martin, Chefarzt für Diabetologie und Direktor des Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitsze-ntrums, begleiteten die Ministerpräsidentin auf ihrem Rundgang durch das Institut und tauschten sich mit ihr über die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung im Gesundheitswesen aus.
Seit 2013 erstellt und vertreibt das Düsseldorfer Unternehmen individuelle eHealth-Konzepte, vor allem für Patienten mit dem lebensstilbedingten Diabetes Typ II. Vor kurzem wurden erstmals auch Typ-I-Patienten in das Programm aufgenommen. Die patientenzentrierte, telemedizinische Versorgung ist als ergänzende Leistung in die gültige Versorgungsstruktur eingebunden.
Das DITG wertet gesundheitsrelevante Daten wie Blutzuckerwerte, Gewicht, sportliche Aktivitäten etc. über eine datengeschützte Online-Plattform (TeLiPro) aus und stellt den Patienten fachkundige Coaches zur Sei-te, die sie bei der Umstellung ihres Lebensstils bzw. dem Umgang mit der Erkrankung unterstützen. Die Patienten erhalten krankheits- und lebensstilrelevante Messgeräte sowie Zugang zum DITG-Online-Portal. Dort können sie die gemessenen Werte einsehen und Informations-, Kommunikations- und Motivations-tools nutzen. Schon nach kurzer Zeit erleben sie eine spürbare Verbesserung ihres Gesundheitszustands und damit ihrer Lebensqualität.
In Kooperation mit Prof. Dr. Stephan Martin wurde das Lebensstilinterventionsprogramm für Typ-2-Diabetiker bereits in einer randomisierten, kontrollierten Studie evaluiert. Aktuell wird die Studie auf 36 Monate verlängert, um Aussagen über die Nachhaltigkeit des Programms treffen zu können. Erste Teilneh-mer sind bereits in das dritte Jahr gestartet. Das DITG ist damit der erste Telemedizin-Anbieter weltweit, dessen Programme evidenzbasiert sind, d.h. dass ihre Wirksamkeit und Nachhaltigkeit in wissenschaftli-chen Untersuchungen bewiesen wurde.
"Wir wollen telemedizinische Versorgungskonzepte zum Standard in der Betreuung chronisch kranker Menschen machen", betonte Altpeter gegenüber der Ministerpräsidentin. "Durch den Einsatz moderner Technologien ist es möglich, Gesundheit wirkungsvoller und kostengünstiger zu gestalten und damit die kontinuierliche Abwärtsspirale aus steigenden Kosten und schlechterer Versorgung zu durchbrechen." Der Besuch Hannelore Krafts beim DITG freue ihn sehr, da dieser die Aufmerksamkeit von Politik und Öffent-lichkeit auf das Zukunftsthema Telemedizin lenke.
Ute Manthey-Wasserfuhr (Vorsitzende der BKK der Deutschen Bank) sowie ein Vertreter einer privaten Krankenversicherung, die das DITG-Programm bereits ihren Versicherten anbieten, begleiteten den Besuch der Ministerpräsidentin. Ebenfalls vertreten war das Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informations-technik FIT, welches das Online-Portal "TeLiPro" mitentwickelt hat.