Prof. Dr. Philippe Stock gibt Tipps, was im Ernstfall zu tun ist
Tatort Spielplatz: Ein zweijähriges Mädchen greift neugierig nach
einer Wespe, ein kleiner Junge tropft Eis auf sein T-Shirt und er
klettert mit klebrigen Fingern auf eine Rutsche - das sind nur zwei
von vielen alltäglichen Szenarien, die dazu führen können, dass
Kinder häufiger von Wespen gestochen werden als Erwachsene. Deshalb
sollten Eltern versuchen, Wespen- und Bienenstiche bei ihren Kindern
zu vermeiden und wissen, was sie im Fall eines Stiches tun müssen.
"Insektenstiche sind im Umfeld von Kindern besonders häufig, weil
bestimmte Situationen und hektische Bewegungen die Tiere
provozieren", sagt Prof. Dr. Philippe Stock, Leiter der Pädiatrie am
Altonaer Kinderkrankenhaus in Hamburg. Während in den meisten Fällen
ein Stich nur unangenehm und schmerzhaft ist, kann das Gift von
Wespen und Bienen für Allergiker im schlimmsten Fall lebensgefährlich
sein. "Insektenstiche sind bei Kindern der zweithäufigste Auslöser
schwerer allergischer Reaktionen nach
Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Bereits der erste Stich kann so
empfindlich machen, dass schon der nächste den gefürchteten
allergischen Kreislaufschock hervorrufen kann", erläutert Prof.
Stock. Der Allergologe beantwortet Fragen rund um Vorsorge und
Erste-Hilfe:
Wie vermeiden Eltern und Kinder Insektenstiche?
- Ruhe bewahren: Unruhige Bewegungen oder Anpusten machen die
Tiere aggressiv
- Kinder sanft aus dem Gefahrenbereich bringen oder das Insekt mit
langsamen Bewegungen abbringen
- Möglichst keine Süßigkeiten im Freien verzehren - und wenn doch,
dann achtsam und anschließend den Mund säubern.
- Mit Strohhalm trinken und Getränkebehältnisse verschlossen
halten
- Distanz zu Mülleimern halten
- Nicht barfuß laufen lassen und den eigenen Rasen kurz und
blütenfrei halten
- Helle statt bunte Kleidung tragen - Gelb wirkt zum Beispiel
stark anziehend und sollte daher vermieden werden.
Was können Eltern tun, wenn ihre Kinder gestochen wurden?
- Den Stachel wegkratzen - nicht ziehen. Denn am Stachel befindet
sich meist noch ein Giftsack, der durch Ziehen und Drücken
zusätzliches Gift unter die Haut freisetzt.
- Kühlen lindert den Juckreiz.
- Zitronensaft oder eine aufgeschnittene Zwiebel lindern den
Schmerz.
- Spezielle Salben und Gels lassen Stiche schneller abschwellen.
Was sind Symptome einer allergischen Reaktion?
- Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen
- Schwellungen im Gesicht und am Hals
- Juckreiz an Handinnenflächen, Fußsohlen oder behaarten
Körperstellen
Was sind die Symptome eines allergischen Schocks?
- Schluck- und Sprechbeschwerden
- Atemnot, Herzrasen
- Übelkeit, Darmbeschwerden
- Juckreiz und Rötungen am ganzen Körper
Was tun, wenn Eltern eine Allergie vermuten?
- Nehmen Sie die Allergiesymptome ernst und suchen Sie einen
Facharzt auf. Bei Hinweisen auf einen allergischen Schock rufen
Sie den Notarzt.
- Besprechen Sie mit Ihrem Arzt die Optionen für eine Behandlung
der Allergie.
Können Eltern Vorsorgemaßnahmen gegen einen allergischen Schock
treffen?
- Eltern, die bereits von einer Allergie bei ihrem Kind wissen,
sollten die Notfallmedikation stets griffbereit bei sich tragen.
Die darin enthaltenen Präparate Adrenalin-Autoinjektor,
flüssiges Antihistaminikum und Kortison retten im Notfall Leben.
- Die Allergie auf Insektenstiche ist sehr gut behandelbar und
kann mit verschiedenen Tests vom Allergologen festgestellt
werden.
- Wer eine Allergie-Impfung - Hyposensibilisierung - beginnt, baut
schnell einen ersten Schutz gegen Insektengifte auf. Nach drei
bis fünf Jahren Behandlung zeigen über 90 Prozent der Patienten
in Studien keine Allgemeinreaktionen mehr auf einen Bienen-
beziehungsweise Wespenstich.
- Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt die Behandlung
der Allergie auf Wespen- und Bienenstiche mit der
Insektengift-Impfung.
Weitere Informationen zur Feststellung und Behandlung von
Insektengiftallergien unter www.initiative-insektengift.de
Dieser Service wird von JDB MEDIA in Kooperation mit der
Initiative Insektengift zur Verfügung gestellt.
Über die Initiative Insektengift
Die Initiative Insektengift bietet Patienten, Angehörigen und
Interessierten Informationen rund um Allergien auf Stiche von Wespen,
Bienen, Hornissen und Hummeln. Ziel der Initiative ist die Aufklärung
der Bevölkerung über die Gefahren von Insektenstichen, die Auslöser
sowie die Behandlung der daraus resultierenden Allergie. Weitere
Informationen unter www.initiative-insektengift.de.
Pressekontakt:
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E-Mail: insektengift@jdb.de
Tel.: 040-468832-619
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