fit und munter - Testosteron-Therapie: Nebenwirkungen nicht immer unbedenklich

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Testosteron-Therapie: Nebenwirkungen nicht immer unbedenklich

Die Abnahme der Testosteronausschüttung ist ein gemächlicher Prozess. Anzeichen dafür sind meist ab dem fünften Lebensjahrzehnt zu verzeichnen. Wenn die Beschwerden, die mit Testosteronmangel assoziiert sind, das Wohlbefinden beeinträchtigen, kommt eine Substitutionstherapie in Betracht. Zu diesem Zweck stehen unterschiedliche Applikationsformen zur Verfügung, wie etwa Salben, Injektionen und spezielle Wirkstoffpflaster. Ärztliche Unterstützung und eine regelmäßige Kontrolle der Testosteronwerte sind unverzichtbar, um die gesundheitlichen Risiken auf ein vertretbares Ausmaß zu beschränken.
Testosteron ist das Männer-Hormon schlechthin. Es bringt das Sexualleben auf Touren, steht als Sinnbild für körperliche Leistungsfähigkeit und Muskelaufbau und in der Pubertät kommt ihm eine wesentliche Schlüsselfunktion zu. Im mittleren Lebensalter, etwa ab 35, geht die endogene Testosteronausschüttung um ca. 1 % pro Jahr zurück. Für zahlreiche ältere Herren stellen die dadurch ausgelösten Veränderungen einen erheblichen Leidensdruck dar. Sie verwenden die unterschiedlichsten Arzneimittel, um den Testosteronspiegel hochzuschrauben, doch der synthetische Ersatz birgt Gefahren und ist nicht immer zielführend.

Die Abnahme der Testosteronniveaus ist ein gemächlicher Prozess. Anzeichen dafür sind meist ab dem fünften Lebensjahrzehnt zu verzeichnen: schwindende Muskelmasse und wachsende Fettpolster, Beweglichkeitseinschränkungen, Libidoprobleme. Darüber hinaus können psychische Störungen (Depressionen) und abnehmende Agilität aus einem sinkenden Testosteronniveau hervorgehen.

Wenn der nachlassende Geschlechtstrieb als belastend wahrgenommen wird oder andere Beschwerden, die mit Testosteronmangel assoziiert sind, das Wohlbefinden beeinträchtigen, gilt es herauszufinden, ob in der Tat ein hormonelles Problem vorliegt. Im gegebenen Fall kommt eine Substitutionstherapie in Betracht. Im Verlauf der Behandlung wird das Hormon dem Organismus von außen dargereicht. Dafür stehen unterschiedliche Applikationsformen zur Verfügung, wie etwa Salben, Injektionen und spezielle Wirkstoffpflaster. Den Arzneien wird die Eigenschaft zugeschrieben, die sexuelle Lust und Leistungsfähigkeit anzufeuern und gleichermaßen die allgemeine Agilität zu erhöhen.

Wer eine Testosterontherapie in Erwägung zieht, muss etlichen Faktoren Beachtung schenken. Primär ist zu beachten, dass der Testosteronspiegel durch die externe Hormonzufuhr nicht über das naturgegebene Normalmaß hinaus angehoben wird. Bei zu hohen Dosierungen ist mit unangenehmen und gefährlichen Begleiterscheinungen zu rechnen. Oft sind Verhaltensänderungen zu beobachten, wie etwa eine erhöhte Aggressionsbereitschaft. Bei langfristiger Überdosierung schrumpfen die Hoden und die Potenz wird beeinträchtigt. Die extremsten Nebenwirkungen treten meist bei Personen auf, die Testosteronpräparate zur Steigerung bzw. zum Erhalt der sportlichen Leistung verwenden. Zahlreiche Fallbeispiele sind im Bereich des Wettkampfbodybuildings zu finden. Trotz immer besserer Kontrollmethoden ist der Missbrauch von Testosteron und anderen Anabolika dort an der Tagesordnung. Ärztliche Unterstützung, inklusive einer regelmäßigen Kontrolle der Testosteronwerte, ist unverzichtbar, um die gesundheitlichen Risiken auf ein vertretbares Ausmaß zu beschränken.

Aus medizinischer Sicht sind Testosteronersatztherapien verantwortbar, wenn nur die Anhebung des Hormonspiegels auf eine normale Höhe angestrebt wird, sagt Dr. Wolfgang Bühmann, Facharzt für Urologie und Pressesprecher des Berufsverbandes der Urologen. Unter der Voraussetzung, dass die Werte innerhalb der Norm liegen, ist die Substitutionstherapie unschädlich. Eine dringende Gegenanzeige gibt es: In den Voruntersuchungen ist sicherzustellen, dass der Patient nicht an einem Prostatakarzinom bzw. einer Vorstufe desselben leidet, denn das Wachstum des Tumors wird durch die Testosterongabe gefördert. Etwas zurückhaltender ist die Position der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin (DGIM). 2010 wurde eine testosteronbezogene Studie vorzeitig beendet, weil bei einigen der älteren Teilnehmer Herz-Kreislauf-Probleme auftraten. Die Fachgesellschaft empfiehlt, Substitutionstherapien nur bei schwerwiegenden Gründen einzuleiten und bei bestehenden bzw. früheren Krankheiten des kardiovaskulären Systems erhöhte Vorsicht walten zu lassen.
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