fit und munter - Sommerbilanz der DLRG: Mindestens 425 Menschen ertrunken - darunter 56 Flüchtlinge

fit und munter

Sommerbilanz der DLRG: Mindestens 425 Menschen ertrunken - darunter 56 Flüchtlinge


In den ersten acht Monaten des Jahres 2016
sind in deutschen Gewässern mindestens 425 Menschen ertrunken, dies
sind leider 46 (12,14%) mehr als im Vorjahr. Das ist der höchste
Stand seit acht Jahren. In den drei Sommermonaten (Juni bis August)
hingegen sank die Zahl der Todesfälle durch Ertrinken verglichen mit
2015 um 34 auf 220 (-13,4%). Diese Zahlen gab die Deutsche
Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) jetzt bekannt. "Angesichts der
Zunahme in den ersten Monaten des Jahres rechnen wir bis Ende 2016
mit deutlich mehr Opfern", sagte DLRG-Präsident Hans-Hubert Hatje.

"Die Ursachen für die Zunahme der Ertrinkungsfälle sind
Leichtsinn, das Überschätzen der eigenen Leistungsfähigkeit, eine zu
hohe Risikobereitschaft sowie insbesondere das Baden an unbewachten
Badestellen. Der durchwachsene August hat verhindert, dass noch mehr
Menschen ertranken", so der Chef der Lebensretter weiter.

Unfallschwerpunkte sind Seen und Flüsse. In den zumeist
unbewachten Binnengewässern ertranken 349 Menschen, das sind mehr als
82%. Vier von fünf Todesfällen ereigneten sich in diesen Gewässern.
140 starben in Seen und Teichen, 187 in Flüssen, 22 in einem Kanal.

Demgegenüber sind die Küsten von Nord- und Ostsee relativ sicher,
weil die Badestellen zwischen Borkum und Usedom von Mitte Mai bis
Mitte September von gut ausgebildeten Rettungsschwimmern der DLRG
bewacht werden, die bei Bade- und Wassersportunfällen schnelle Hilfe
leisten und durch ihren Einsatz Schlimmeres verhindern. Im Meer (an
unseren Küsten und auf den Inseln) ertranken bis Ende August 17
Menschen (das sind sechs mehr als 2015.

Außergewöhnlich hoch ist der Anstieg von tödlichen Unfällen in
Schwimmbädern. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg die Zahl um
sieben auf 17. In Hafenbecken, Gräben und sonstigen Orten kamen 42
Menschen ums Leben. In privaten Swimmingpools gab es
erfreulicherweise keine Todesfälle.

Weiterhin eine besondere Risikogruppe stellen die Flüchtlinge dar.
Insgesamt sind 56 Asylsuchende in diesem Jahr ertrunken. Das sind
bisher mehr als doppelt so viele wie im gesamten Vorjahr. Die DLRG
hat bereits reagiert, Präsident Hatje: "In diesem Sommer haben wir
kurzfristig Baderegeln als Piktogramme erstellt und den Kommunen wie
Städten kostenlos zur Verfügung gestellt."

In der Verteilung nach Bundesländern rangiert Bayern mit 73
Todesfällen (-17) vor dem bevölkerungsreichsten Bundesland
Nordrhein-Westfalen mit 62 Opfern (+15). In Baden Württemberg
ertranken 47 Menschen (+2), in Niedersachsen 38. Es folgen Hessen mit
30, Brandenburg mit 26, Sachsen und Sachsen-Anhalt mit je 21,
Schleswig-Holstein mit 20, Mecklenburg-Vorpommern mit 19 und
Thüringen mit 18, sowie Hamburg mit 16 und Rheinland-Pfalz mit 13
Ertrinkungstoten. Zwei Menschen ertranken im Saarland.

In der Verteilung nach Männern und Frauen zeigt sich das bekannte
Bild. In den ersten Monaten des Jahres verloren 323 Männer ihr Leben
im Wasser. Der Anteil des "starken Geschlechts" beläuft sich damit
auf 76 Prozent. Hier sind Selbstüberschätzung, Leichtsinn und oftmals
auch Alkohol Gründe der tödlichen Unfälle.

In der Altersstatistik ist erstmalig seit Jahren ein Anstieg bei
den Vorschulkindern zu verzeichnen. In der Altersklasse 0 - 5 Jahre
starben 15 Kinder (+6). Auch bei den Grundschulkindern stieg die Zahl
der Opfer um vier auf zwölf. Bei den 11- bis 14-Jährigen waren es 14
Todesfälle - neun mehr als 2015. "Diese Zahlen sind das Ergebnis der
Bäderschließungen und damit verbundenen Ausfällen von
Schwimmunterricht an den Schulen", so Hatje.



Pressekontakt:
Achim Wiese
Pressesprecher der DLRG
Telefon: 05723-955 441
Mobilfunk 0170-909 61 07
Login
Einstellungen

Druckbare Version

Artikel Bewertung
Ergebnis: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich die Zeit und bewerten diesen Artikel
Excellent
Sehr gut
Gut
Okay
Schlecht

Verwandte Links
Linkempfehlung

Diesen Artikel weiter empfehlen: