fit und munter - Ein Pflegefall in der Familie? Was ist zu tun und welche Pflegeformen sind möglich?

fit und munter

Ein Pflegefall in der Familie? Was ist zu tun und welche Pflegeformen sind möglich?

Pflegebedürftig werden – dieser Fall kann bei jedem Menschen eintreten, völlig überraschend, von heute auf morgen. Tritt der Pflegefall in der Familie ein, ergeben sich dann viele Fragen: Pflege zu Hause oder im Heim? Was sind die Pflegestufen? Wie hoch sind die Kosten? Was zahlt die Pflegeversicherung? In der Familie müssen auch schnell zahlreiche Entscheidungen getroffen werden.

In dem Artikel versuchen wir Ihnen zu helfen alle diesen Fragen zu beantworten.

Niemand wünscht sich pflegebedürftig zu werden, doch wir wissen nicht, was noch auf uns zukommt. Egal, wie gut wir planen, das Leben hat manchmal eine Überraschung für uns bereit.

Gestern noch waren wir aktiv und voller Lebensfreude, und jetzt auf einmal sind wir pflegebedürftig. Ein Schicksal, dass nicht nur ältere Menschen treffen kann - es kann jederzeit jeden treffen. Ein Unfall, ein Schlaganfall oder eine plötzliche Krankheit - und schon sieht alles anders aus. Dann ist man schnell auf Hilfe und Unterstützung durch Familienangehörige oder andere Pflegepersonen angewiesen.

Laut Statistischem Bundesamt waren Ende 2012 in Deutschland etwa 2,5 Millionen Menschen pflegebedürftig. Und diese Entwicklung wird sich wohl fortsetzen. Laut der Prognose wird die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland bis 2030 auf sogar 3,4 Millionen Menschen ansteigen.

Wird der Familienmitglied unerwartet durch einen Unfall oder eine Erkrankung pflegebedürftig, verändert das mit einem Schlag das ganze Leben der Angehörigen. Es herrscht in der Familie meist eine große Ratlosigkeit. Es ging alles zu schnell, denn die Kinder, die Ehegatten hatten noch keine Gelegenheit, sich auf neue Situation einzustellen. Vieles ist jetzt zu erledigen aber die ganze Thematik Pflege ist den meisten gar nicht geläufig. Plötzlich tauchen bei den Angehörigen viele Fragen auf: wo finden sie die fachgerechte Hilfe?, welche Unterstützung ist notwendig?, was sind die Pflegestufen?, wie können sie entlastet werden?
Nur wenige wissen, an wen sie sich wenden können um Hilfe zu bekommen oder welche Leistungen Ihnen zustehen.

*Pflegefall eingetreten – was ist zu tun*

1. Wurde die Familie durch einen plötzlichen Pflegefall betroffen, müssen schnell zahlreiche Entscheidungen getroffen werden. Zunächst sollte man feststellen, wie umfangreich der Pflegebedarf des Betroffenen ist. Benötigt derjenige eine ganzheitliche 24-Stunden-Betreuung oder braucht er nur stundenweise eine Unterstützung im Alltag? Bei welchen Tätigkeiten muss der Angehörige unterstützt werden und wie lange dauert der Zeitaufwand für pflegerische Tätigkeiten?

2. Danach sollten die Familienmitglieder entscheiden, wie der Angehörige versorgt werden soll und welche Form der Pflege für ihn die richtige wäre. Wer eine Pflege zu Hause übernimmt, sollte zuerst prüfen, ob er selbst in der Lage ist, physisch und psychisch die Pflege für einen Pflegefall zu übernehmen. Die häusliche Pflege und Betreuung der Eltern und Ehepartnern ist eine große körperliche oder seelische Belastung. Zudem sollte auch geprüft werden, ob das Zuhause dafür geeignet wäre, um eine solche Form der Pflege umzusetzen.

Alternative wäre auch den Pflegebedürftigen in einem Pflegeheim unterzubringen, doch wahrscheinlich möchten die Familienmitglieder ihn nicht einfach ins Heim „abschieben“. Manchmal aber ist die medizinische Versorgung zu Hause nicht ausreichend gewährleistet und das medizinisch geschulte Pflegepersonal in einer stationären Einrichtung könnte die Familienmitglieder von der Pflege vollständig entlasten. Einerseits möchten Sie den Angehörigen nicht in Stich lassen, andererseits sind Sie dessen bewusst, dass Ihr ganzes Leben durch die neue Situation verändert wird.

Die vollstationäre Pflege sollte vor allem berücksichtigt werden, wenn die Familienmitglieder gesundheitlich angeschlagen sind und wenn sie die Pflege zu Hause nicht selbst übernehmen können, oder auch wenn sich die Wohnung nicht behindertengerecht umbauen und an die Bedürfnisse des Pflegebedürftigen anpassen lässt.

In Frage käme auch eine teilstationäre Pflege wie die Tagespflege oder Nachtpflege, zum Beispiel; wenn Angehörige tagsüber berufstätig sind. Auf Wunsch werden dann die Pflegebedürftigen morgens abgeholt und nachmittags nach Hause zurückgebracht, bei Bedarf wieder zurückgefahren.

Alternative wäre auch die ambulante Pflege durch professionelles Pflegedienst, welches die Pflegebedürftigen und ihre Angehörige bei der Pflege und Betreuung zu Hause unterstützt. Diese Art der Pflege ermöglicht dem Betroffenen, trotz seiner Pflegebedürftigkeit, in der vertrauten Umgebung zu bleiben. Außerdem können pflegende Angehörige durch die Organisation der Pflege und Betreuung unter Zuhilfenahme eines Pflegedienstes auch Beruf und Pflege besser miteinander vereinbaren.

3. Ob zu Hause oder in einer stationären Einrichtung – eine medizinische Versorgung für Pflegebedürftige kostet viel Geld. Als Nächstes sollten Sie dem Angehörigen schnellstmöglich Antrag nach Anerkennung einer Pflegestufe stellen, damit Sie finanzielle Mittel für die Finanzierung der Pflege erhalten. Der Antrag auf Leistungen der Pflegeversicherung ist an die zuständige Pflegekasse zu richten. Die Pflegekasse ist immer bei der Krankenversicherung organisiert, bei der der Angehörige krankenversichert ist. Den Antrag auf Pflegeleistungen kann man formlos stellen: telefonisch, per E-Mail oder schriftlich. Meistens haben aber die Pflegekassen fertige Antragsformulare zum Ausfüllen. Die Pflegekasse beauftragt den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung mit der Prüfung der Pflegebedürftigkeit des Angehörigen. Nach Erhalt des Gutachtens stuft ihn die Pflegekasse in eine Pflegestufe ein. Die Pflegestufen richten sich nach der Höhe der Pflegezeit. Pflegebedürftige erhalten dann alle dieser Pflegestufe entsprechenden Leistungen der Pflegeversicherung.

*Pflegefall in der Familie -Pflege zu Hause oder im Heim – was zahlt die Pflegeversicherung*

Überlegen Sie zunächst richtig, ob Sie in der Lage sind, den Betroffenen zu Hause selbst zu pflegen. Sind Sie zum Beispiel selbst pflegebedürftig oder auch chronisch krank und dadurch in Ihren Kräften eingeschränkt, könnte vielleicht ein Pflegeheim eine Lösung werden.

Egal, ob die Pflegebedürftigen zu Hause bleiben, oder ins Heim ziehen, kommt zur psychischen Belastung auch finanzielle hinzu, denn die Pflege kann in Deutschland recht teuer werden. Die Pflegeversicherung übernimmt nur einen Teil der Kosten und dadurch geraten viele Rentner, die nur kleine Rente beziehen, ins Not.

Je nachdem, ob Angehörige oder professionelle Pfleger helfen, können Pflegegeld beziehungsweise Sachleistungen beantragt werden. Möglich wäre auch eine Kombination aus beidem. Zuschüsse zahlt die Pflegeversicherung auch für den Fall, dass Angehörige ausfallen – in Form der Verhinderungs- oder Kurzzeitpflege.

Jedoch liegen die tatsächlichen Kosten viel höher. Oft reicht die Rente nicht aus, insbesondere im Falle der pflegebedürftigen Heimbewohner. Ein Pflegeheimplatz kostet in Deutschland zwischen 3.000 bis 4.000 €uro und noch mehr. Die Pflegeversicherung übernimmt nur einen Teil der Pflegekosten - bis maximal 1612 €uro im Monat, die restlichen Kosten müssen dann vom Patienten selbst getragen werden. Werden die Pflegebedürftigen nicht imstande diese Kosten komplett zu bestreiten, werden in Deutschland auch Familienmitglieder zur Zahlung der Kosten herangezogen.

Eine Lösung wäre in dem Fall die Pflege in Osteuropa, etwa in Polen. Die Gesamtkosten für das Heim in Polen sind durch die eigene Rente in Kombination mit dem Pflegegeld locker bezahlbar. Pflegeheime in Polen stellen eine interessante und preiswerte Alternative für die Heime in Deutschland dar.

Login
Einstellungen

Druckbare Version

Artikel Bewertung
Ergebnis: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich die Zeit und bewerten diesen Artikel
Excellent
Sehr gut
Gut
Okay
Schlecht

Verwandte Links
Linkempfehlung

Diesen Artikel weiter empfehlen: