Die International Progressive MS
Alliance will mit einer beispiellosen globalen Anstrengung der
progredienten MS ein Ende setzen und hat im Rahmen ihres
Collaborative Network Award drei Zuschüsse in Höhe von jeweils 4,2
Millionen Euro mit einer Gesamtinvestition von insgesamt 12,6
Millionen Euro* vergeben, um das Tempo in der Erforschung der
progredienten MS zu beschleunigen. Mehr als 2,3 Millionen Menschen
weltweit leben mit MS, mehr als eine Million dieser Patienten leiden
an progredienter MS.
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Die Alliance ist ein Zusammenschluss von MS-Organisationen, der
die Entwicklung der Forschung im Feld progrediente MS fördert. Durch
die Awards werden Zuschüsse in erheblicher Höhe über mehrere Jahre
dafür eingesetzt, internationale Netzwerke von Forschern
weiterzubringen, die bereits zusammengearbeitet und das Potenzial
unter Beweis gestellt haben, entscheidende Durchbrüche zu Verständnis
und Behandlung der progredienten MS erzielen zu können.
"Oberste Priorität der Alliance ist die Suche nach Lösungen für
die an progredienter MS leidenden Menschen", erklärt Cyndi
Zagieboylo, Vorsitzende des Exekutivausschusses der Alliance und
President und CEO der National MS Society (USA), "und diese Lösungen
wird es geben, wenn wir gewährleisten, dass die besten und hellsten
Köpfe in der wissenschaftlichen Gemeinschaft zusammenarbeiten".
Globale Zusammenarbeit nimmt wichtige MS-Fragen in Angriff
Für bis zu 65% der mit rezidivierend-remittierender MS lebenden
Patienten besteht die Gefahr, an einer sekundären progredienten MS zu
erkranken, 15% erhalten von vornherein die Diagnose
primär-progrediente MS. Damit besteht die Notwendigkeit einer
Priorisierung von sowohl Zusammenarbeit als auch Beschleunigung der
Forschung, um MS ein Ende zu setzen. Die 3 geförderten Projekte
werden sich auf Schlüsselprioritäten konzentrieren, um schnell
Lösungen für die Behandlung von progredienter MS zu finden:
Empfänger/Projekt 1:
Forschungsleiter: Douglas Arnold, M.D., McGill University (Kanada)
in Zusammenarbeit mit 16 Forschern aus den Niederlanden, der Schweiz,
dem Vereinigten Königreich und den USA.
Titel des Projekts: Identifizierung eines Biomarkers zum
Fortschreiten der Behinderung für den Einsatz in klinischen Studien
Dr. Arnold und sein Team sind wegweisend in der Entwicklung von
Magnetresonanztomographie (MRI)-Markern, die das Fortschreiten der
Erkrankung signalisieren; dies ist entscheidend für die Entwicklung
von Messmethoden der nächsten Generation für die Erkrankung. Das
Forschungsteam wird diese Marker für den Einsatz in ersten klinischen
Studien zur Behandlung progredienter MS anpassen und die
zugrundeliegende Idee überprüfen, dass Hirn-Trauma-assoziierte
Krankheitsprogression bei MS durch MRI nachweisbar ist, bevor diese
von Ärzten im Rahmen einer klinischen Visite erkannt wird. Die Studie
kann auch Informationen zu einer proaktiven Behandlung für Menschen
mit noch nicht erkennbarer, progredienter MS erbringen.
Empfänger/Projekt 2:
Forschungsleiter: Gianvito Martino, M.D., Abteilung für
Neurowissenschaften, San Raffaele Hospital Mailand (Italien) in
Zusammenarbeit mit 13 Forschern aus Kanada, Europa, Frankreich,
Deutschland, Italien und den USA.
Titel des Projekts: Bioinformatik und Zell-Umprogrammierung zur
Entwicklung einer In-vitro-Plattform für die Entdeckung neuer
Medikamente zur Behandlung der progredienten Multiplen Sklerose
(BRAVEinMS)
Das BRAVEinMS-Team arbeitet daran, Moleküle zu identifizieren, die
eine schützende Rolle in Nervenzellen oder Neuronen und/oder die
Kapazität haben, die Wiederherstellung von Myelin zu fördern. Drei
Phasen mit Schwerpunkt auf: i) Identifizierung potenzieller
Wirkstoffe oder Verbindungen mit ausgefeilten Bioinformatik-Tools,
die speziell dafür entwickelt sind, virtuell pathogene Mechanismen
von MS zu reproduzieren; ii) Screening dieser Verbindungen auf ihre
Fähigkeit, Nervenzellen zu schützen oder die Wiederherstellung von
Myelin in Labortests zu fördern und, iii) Evaluierung des
therapeutischen Potenzials von über Screening identifizierten
Verbindungskandidaten.
Diese Forschungsarbeit könnte eine begrenzte Anzahl von zuvor
nicht identifizierten Molekülen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit
für die therapeutische Wirkung bei Patienten mit progredienter MS
lokalisieren und letztendlich humanverträgliche Verbindungen zum
Einsatz in klinischen Studien an Patienten mit progredienter MS
identifizieren; möglicherweise mit einer klinischen Studie bis Ende
2020.
Empfänger/Projekt 3:
Forschungsleiter: Francisco Quintana, Ph.D., Brigham and Women''s
Hospital (USA) in Zusammenarbeit mit 8 Forschern aus Kanada, Israel,
von Sanofi Genzyme und aus den USA.
Titel des Projekts: Entwicklung einer Drug-Discovery-Pipeline für
progrediente MS
Dieses Projekt zielt darauf ab, Wirkstoffkandidaten zu
identifizieren, die als effektive Therapien für progrediente MS
dienen und innerhalb von vier Jahren nach Forschungsbeginn für die
Evaluierung am Patienten bereitstehen können. Das Team konzentriert
sich in seiner Arbeit auf das angeborene Immunsystem im zentralen
Nervensystem und wird wirksame therapeutische Ansätze für
progrediente MS aufdecken. Dr. Quintanas Team konnte vor kurzem die
biologischen Signalwege identifizieren, welche die angeborene
Immunreaktion kontrollieren. Eine genetische Manipulation der
Signalwege kann Nervenschäden aufhalten und den Krankheitsverlauf
verändern; es stehen jedoch keine Medikamentenkandidaten zur
Verfügung, um die Aktivität der angeborenen Immunzellen zu
modulieren.
Diese Studie wird: i) die biologischen Prozesse identifizieren,
welche die angeborene Immunreaktion im zentralen Nervensystem
steuern; ii) die Wirkung von Medikamentenkandidaten auf das
angeborene Immunsystem anhand experimenteller progredienter
MS-Modelle evaluieren; iii) analysieren, auf welche Weise die
Medikamentenkandidaten ihre positive Wirkung entfalten; und, iv)
weitere Zielkandidaten und therapeutische Wirkstoffe identifizieren,
die sich bei progredienter MS auf das angeborene Immunsystem
auswirken.
Trotz der Behandlungsfortschritte bei den anderen Formen der MS
bestehen erhebliche Hindernisse für ein Verständnis der progredienten
MS, da ein identifizierbares Krankheitsbild fehlt. "Dieser Award hat
in seiner Qualität, Breite, Innovationskraft und Schwerpunktsetzung
das Potenzial, einige der wichtigsten und möglicherweise
transformativen Arbeiten im Feld progrediente MS hervorzubringen", so
Prof. Alan Thompson, Vorsitzender des Wissenschaftlichen
Lenkungsausschusses der Alliance und Dekan am University College
London, Fakultät für Neurowissenschaften.
"Es gibt mir als Betroffene, die mit progredienter MS lebt, große
Hoffnung, dass solche internationale Bemühungen zur Zusammenarbeit
die Fragen zu einer der am wenigsten erforschten Formen von MS
beantworten können", sagt die Britin Caroline Sincock, die an
progredienter MS leidet und Mitglied des Wissenschaftlichen
Lenkungsausschusses der Alliance ist.
Näheres finden Sie unter www.ProgressiveMSAlliance.org.
*US-Dollar: Insgesamt werden rund 14,1 Millionen USD über die
Collaborative Network Awards vergeben, dies entspricht 4,7 Millionen
USD pro Award
Kanadische Dollar: Insgesamt werden rund 18,4 Millionen CAD über
die Collaborative Network Awards vergeben, dies entspricht 6,1
Millionen CAD pro Award
Britisches Pfund: Insgesamt werden rund 10,6 Millionen GBP über
die Collaborative Network Awards vergeben, dies entspricht 3,6
Millionen GBP pro Award
Pressekontakt:
Eileen Curran
+1- 617-719-3202
Eileen.curran@nmss.org