fit und munter - Neue Behandlung beim Knick-Plattfuß

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Neue Behandlung beim Knick-Plattfuß

Die häufigste Fußveränderung ist der Knick-Plattfuß, oft auch einfach Plattfuß genannt. Bisher galt die Versteifung des unteren Sprunggelenks als Therapie der ersten Wahl. Jetzt gibt es eine neue Behandlung mit winkelstabilen Platten. Dr. Jürgen Walpert, Fußspezialist und Orthopäde der Klinik Fleetinsel beantwortet die wichtigsten Fragen.
Wie sieht ein Knick-Plattfuß genau aus?

Dr. Walpert: Beim Knick-Plattfuß knicken, wie der Begriff schon andeutet, die Sprunggelenke nach innen. Gleichzeitig sinkt das Fußgewölbe nach unten ab: Der Fuß liegt platt auf dem Boden. Würde man einen Abdruck vom Fuß machen, sieht man bei einem Plattfuß nicht die übliche Aussparung am Innenrand. Gelegentlich werden solche Füße uncharmant als „Entenfüße“ bezeichnet.

Welche Symptome treten auf?

Dr. Walpert: Die Patienten klagen häufig über eine Druckstelle und Schmerzen am inneren Fußrand – und zwar etwas unterhalb des Innenknöchels. Im weiteren Verlauf der Erkrankung können sich am Fußinnenrand schmerzhafte Knochenvorsprünge entwickeln und es treten zunehmend auch Schmerzen an der Fußaußenseite auf.

Welche Ursachen hat der Knick-Plattfuß?

Dr. Walpert: Ursache ist eine Schädigung oder ein Riss der sogenannten Tibialis-posterior-Sehne. Diese Sehne verläuft hinter dem Innenknöchel. Sie stützt das Fußlängsgewölbe ab und sorgt beim Gehen für die notwendige Stabilität. Alterungsprozesse, Überbeanspruchung sowie entzündliche Erkrankungen wie zum Beispiel Rheuma können zu einer Dysfunktion dieser TP-Sehne führen. Die Sehne verschleißt, dehnt sich immer mehr und irgendwann beginnt sie zu reißen.

Ist der Knick-Plattfuß nur ein ästhetisches Problem?

Dr. Walpert: Nein, er kann auch zu Beschwerden im Bereich des Sprunggelenks führen. Das Gelenk wird falsch belastet und verschleißt dadurch schneller. Eine Arthrose kann entstehen.

Wie wird der Knick-Plattfuß behandelt?

Dr. Walpert: Im Anfangsstadium können Schuheinlagen getragen werden. Diese richten das Längsgewölbe nach oben auf und halten das Sprunggelenk in seiner Achse. Zusätzlich empfiehlt sich Physiotherapie.

Und im fortgeschrittenen Stadium?

Dr. Walpert: Im fortgeschrittenen Stadium ist in der Regel eine Operation notwendig.
Die in Fehlstellung befindlichen Gelenke des Rückfußes müssen wieder in ihre ursprüngliche Position versetzt werden. Damit sie in dieser Position bleiben, wurde das Sprunggelenk bislang meistens versteift. Jetzt gibt es moderne winkelstabile Platten.

Welche Vorteile haben diese Platten?

Dr. Walpert: Die winkelstabilen Platten ermöglichen eine große Stabilität. Der Fuß ist nach der Operation viel schneller wieder belastbar. Langfristig kann jeder Sport wieder ausgeübt werden.
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