2016 hat sich die Einführung des ersten Biosimilars
in Deutschland zum zehnten Mal gejährt. Dieses Jubiläum hat die
Arbeitsgemeinschaft Pro Biosimilars zum Anlass genommen, eine Studie
bei der Beratungsfirma Simon Kucher & Partners in Auftrag zu geben,
die die Entwicklung der vergangenen 10 Jahre analysiert, Chancen der
Biosimilars für die Patientenversorgung und das Gesundheitssystem
dokumentiert und Wege aufzeigt, um die Potentiale der Biosimilars
noch besser zu nutzen.
Michael Dilger, Studienleiter und Partner bei Simon Kucher &
Partners, fasste die wichtigsten Ergebnisse der Studie im Rahmen der
heutigen Pressekonferenz zusammen.
Biosimilars leisten demnach einen wesentlichen Beitrag zur
langfristigen Biologikaversorgung - dies sollte durch einen
Steuerungsrahmen berücksichtigt werden, der nachhaltigen Wettbewerb
ermöglicht.
Zielvereinbarungen, also zwischen Krankenkassen und den regionalen
Kassenärztlichen Vereinigungen vereinbarte Maßnahmen zum verstärkten
Einsatz von Biosimilars, sind bei richtiger Umsetzung ein
nachhaltiges Steuerungsinstrument, mit dem bei gleicher
Versorgungsqualität spürbare Einsparungen für unser Gesundheitssystem
erzielt werden.
Zentrales Element dieser Zielvereinbarungen sind Information und
Beratung der Ärztinnen und Ärzte durch Kassenärztliche Vereinigungen
und Krankenkassen sowie die Vereinbarung von Versorgungsanteilen. Die
Studie zeigt anhand von Experteninterviews weiterhin, dass
Krankenkassen und KVen möglichen Kooperationen mit
Biosimilarunternehmen zur gemeinsamen Information positiv gegenüber
stehen.
Das Vertrauen in Biosimilars ist im Laufe der zehn Jahre
gestiegen, der Informationsbedarf, insbesondere über die neuen
Biosimilars, wird aber immer noch als hoch eingeschätzt. Die
Zulassungsbehörden sind daher insbesondere für Ärztinnen und Ärzte
eine wertvolle Quelle für unabhängige und objektive Informationen,
wodurch das Vertrauen in Biosimilars weiter gefördert wird.
Abschließend zeigt die Studie, dass sich Selektivverträge
ebenfalls zur Förderung von Biosimilars eignen können, wenn sie dem
Arzt positive Anreize zur Verordnung von Biosimilars setzen und für
ihn erkennbar wird, dass die Verordnung eines Biosimilars für das
Gesundheitssystem in jedem Fall wirtschaftlich ist.
Dr. Andreas Eberhorn, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Pro
Biosimilars, kommentiert die Studienergebnisse: "Wir können mit Fug
und Recht sagen, dass die Biosimilars in Deutschland in der
Versorgung angekommen sind. Das Vertrauen in die Biosimilars ist
gewachsen und wächst mit jedem Behandlungserfolg weiter. Die Studie
hat aber einmal mehr gezeigt, dass die Potentiale von Biosimilars für
die Patienten und das Gesundheitssystem bei weitem noch nicht
ausgeschöpft sind. Simon Kucher & Partners weisen daher auch auf
Instrumente hin, die helfen, Biosimilars stärker in die Versorgung zu
bringen. Insbesondere regionale Zielvereinbarungen, die eine
intensive Information und Beratung mit konkreten Zielvorgaben
verbinden, können dazu beitragen, wie das Beispiel der KV
Westfalen-Lippe eindrucksvoll belegt. Auch der Pharmadialog hatte
diesen Weg als "best practice" bezeichnet. Gute Gründe also, die
Chance jetzt zu nutzen und dieses erfolgreiche, aber bislang nur
regional eingesetzte Modell mit dem
GKV-Arzneimittelversorgungsstärkungsgesetz bundesweit auszurollen."
Die Studie finden Sie hier: http://ots.de/NgEK3
Die AG Pro Biosimilars ist die Interessenvertretung der
Biosimilarunternehmen in Deutschland.
Sie steht allen Unternehmen offen, die Biosimilars entwickeln,
herstellen und für die Versorgung bereitstellen. Die
Arbeitsgemeinschaft unter dem Dach des Pro Generika e.V. engagiert
sich für einen bedarfsgerechten Zugang der Patientinnen und Patienten
zu modernen biopharmazeutischen Arzneimitteltherapien, für eine
bezahlbare Versorgung und für faire und nachhaltige
Wettbewerbsbedingungen.
Pressekontakt:
AG Pro Biosimilars
Inga Draeger
Managerin Biosimilars
Tel.: (030) 81 61 60 9-60,
draeger@probiosimilars.de / www.probiosimilars.de /
http://twitter.com/probiosimilars