Eine optimale Behandlung der Nervenkrankheit Multiple Sklerose
(MS) kann dazu beitragen, die Gesundheit des Gehirns zu erhalten und
den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen. Wichtig ist, die
Behandlung frühzeitig einzuleiten und durch regelmäßige Kontrollen
immer wieder zu überprüfen, ob die aktuelle Therapie erfolgreich ist.
Bei Hinweisen, dass die MS nach wie vor aktiv ist, sollte keine Zeit
verloren und die Behandlung ggf. verändert werden. Zu diesem Fazit
kommt die internationale Initiative Brain Health, die jetzt in
Deutschland auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für
Neurologie in Mannheim vorgestellt wurde. Ihr Ziel: Menschen mit
dieser chronischen, unheilbaren Krankheit besser zu versorgen.
Bei MS greift das körpereigene Abwehrsystem fälschlicherweise die
Umhüllung von Nervenzellen an und schädigt sie. Unbehandelt können
die Nervenschädigungen zu schweren körperlichen und geistigen
Einschränkungen führen. "Wir haben die Möglichkeit,
Entzündungsreaktionen durch eine wirksame Behandlung erfolgreich
abzuschwächen. Das Gehirn kann Schäden dadurch besser reparieren bzw.
kompensieren", erläuterte der Dresdner Neurologe Prof. Dr. Tjalf
Ziemssen, der die Initiative auf dem Ärztekongress vorstellte.
Damit Menschen mit MS in Deutschland noch besser versorgt werden
können, müssten laut Prof. Ziemssen mehrere Voraussetzungen
geschaffen werden. Wichtig ist vor allem, bei Betroffenen die
Erkrankung ohne Verzögerung zu diagnostizieren und im nächsten
Schritt eine hochwirksame Behandlung frühzeitig zu beginnen. Dabei
empfehlen die Initiatoren eine Art "therapeutische Allianz" aus
erfahrenem MS-Arzt und Patient, in der gemeinsam eine Entscheidung
hinsichtlich der Behandlung getroffen wird.
Die Initiative macht aber auch deutlich, dass ein einmal
eingeschlagener Behandlungsweg nicht zwangsläufig der richtige sein
muss. So facettenreich MS ist, so unterschiedlich können auch die
Lösungswege sein, diese Erkrankung einzudämmen. Die Initiatoren
appellieren an Arzt und Patient, den Fortlauf der Erkrankung von
Beginn an regelmäßig zu überprüfen. So kann bei Bedarf die Behandlung
noch in der Anfangsphase der Krankheit angepasst und womöglich
verbessert werden.
Grundlage der Brain-Health-Initiative ist ein Konsenspapier, das
eine Expertengruppe aus Medizinern, Wissenschaftlern, Pflegern,
Gesundheitsökonomen und Patientenvertretern auf Basis aktueller
wissenschaftlicher Erkenntnisse erarbeitet hat. Als Mit-Initiator
setzt sich Prof. Ziemssen dafür ein, dass die Empfehlungen der
Initiative in Deutschland umgesetzt werden, um Patienten mit MS die
bestmögliche Behandlung zu bieten.
Pressekontakt:
Roche Pharma GmbH
Ulla Satzger
Team Lead Product Communications
Email: ulla.satzger@roche.com
Tel. 07624/14 - 4030