Deutschland ist in Sachen Kariesfreiheit von
Kindern Weltspitze. Anlässlich des diesjährigen Tages der
Zahngesundheit am 25. September betonten Kassenzahnärztliche
Bundesvereinigung (KZBV) und Bundeszahnärztekammer (BZÄK), dass sich
ein kontinuierliches Engagement lohne: insbesondere die
Mundgesundheit von 12-Jährigen hat sich in den vergangenen Jahren
noch einmal deutlich verbessert. Das ist ein zentrales Ergebnis der
Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V), die im August
veröffentlicht wurde.
So sind - im Vergleich zur DMS IV aus dem Jahr 2005 - acht von
zehn der 12-Jährigen Kinder (81,3 Prozent) heute vollkommen
kariesfrei. Damit hat sich die Zahl der kariesfreien Gebisse in den
Jahren 1997 bis 2014 praktisch verdoppelt. International liegt
Deutschland beim Vergleich der Karies bei Kindern in den G7-Staten
vorn: Mit einem DMFT-Wert von 0,5 haben Kinder im Alter von 12 Jahren
hierzulande eine deutlich geringere Karieserfahrung als Kinder in
anderen Ländern. Bereits das drittplatzierte Kanada weist mit 1,0
einen doppelt so hohen DMFT-Wert aus wie Deutschland. Der DMFT-Wert
von Großbritannien (Platz 2) liegt bei 0,7. (vergl. die Grafiken
DMFT-Wert und Int. Vergleiche unter www.kzbv.de/pm160923).
Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Vorstandes der KZBV:
"Besonders erfreulich ist, dass diese Entwicklung über alle sozialen
Schichten hinweg positiv verläuft. Auch Kinder mit einem
vergleichsweise niedrigen Sozialstatus haben heute wesentlich
gesündere Zähne als noch vor 20 Jahren. Dieser messbare
Kariesrückgang bei Kindern ist nicht zuletzt auf regelmäßige,
kontrollorientierte Besuche in Zahnarztpraxen und die dort häufig
vorgenommene Versiegelung der Backenzähne zurückzuführen. Ganze 70,3
Prozent der 12-Jährigen in unserem Land sind mittlerweile mit
Fissurenversiegelungen versorgt. Zu Recht, denn kleine Patienten ohne
solche Versiegelungen haben eine dreifach höhere Karieserfahrung."
Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK: "Die
Zahnmedizin belegt, dass Prävention, die früh greift, Erkrankungen
reduzieren kann. Eine engmaschige Gruppen- und Individualprophylaxe
hilft, Erkrankungen vorzubeugen oder frühzeitig zu therapieren. Die
präventionsorientierte Neuausrichtung vor mehr als 25 Jahren wirkt
und zeigt nun, wie sehr Patienten in allen sozialen Schichten davon
profitieren. Dennoch bleibt eine Polarisation - eine Schieflage der
Verteilung der Erkrankungslasten: Menschen in sozial schwierigen
Lebenslagen haben eine deutlich höhere Krankheitserfahrung. Es ist
eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe dafür zu sorgen, dass ALLE die
etablierten Vorsorgeangebote besser nutzen können. Der Tag der
Zahngesundheit soll dazu anregen, gemeinsam gegen Karies und
Munderkrankungen aktiv zu bleiben und Verbesserungen anzuschieben."
Hintergrund - Tag der Zahngesundheit
Seit dem Jahr 1991 stellt der Tag der Zahngesundheit jeweils am
25. September die Vorsorge, die Verhütung von Zahn-, Mund- und
Kiefererkrankungen sowie die Aufklärung und Förderung von
Eigenverantwortung in den Mittelpunkt. Der Aktionstag für mehr
Mundgesundheit steht in diesem Jahr unter dem Motto "Gesund beginnt
im Mund - Fakten gegen Mythen".
Hintergrund - Zahnkaries
Die Zahnkaries (von lateinisch caries ''Morschheit'', ''Fäulnis'';
auch Zahnfäule oder Zahnfäulnis; Fachausdruck Caries dentium) ist
eine multifaktorielle Erkrankung der Zahnhartgewebe Zahnschmelz und
Dentin, unter Beteiligung von Mikroorganismen. Karies ist eine der
häufigsten chronisch degenerativen Erkrankungen. Nach einem Ranking
der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu den Behandlungskosten für
chronische Erkrankungen steht die Karies weltweit an vierter Stelle.
Das zahnärztliche Versorgungskonzept "Frühkindliche Karies vermeiden"
steht auf den Internetseiten von KZBV und BZÄK zum Download bereit:
www.kzbv.de, www.bzaek.de.
Hintergrund - DMFT-Index
Der DMFT-Index ist ein international gebräuchlicher Index zur
Feststellung der Karieserfahrung insbesondere bei Studien. Der Index
gibt die Summe der kariösen (D = Decayed), fehlenden (M = Missing)
und gefüllten (F = Filled) Zähne (T = Teeth) pro Person an. Damit
benennt er auch die Folgen für akut kariös erkrankte Zähne wie
Zahnfüllungen und Zahnverluste.
Weiteres Informationsmaterial zur DMS V kann auf den Websites von
KZBV (www.kzbv.de/DMS) und BZÄK (www.bzaek.de/DMS) abgerufen werden.
Pressekontakt:
KZBV: Kai Fortelka
Telefon: 030 280 179-27, E-Mail: presse@kzbv.de
BZÄK: Dipl.-Des. Jette Krämer
Telefon: 030 40005-150, E-Mail: presse@bzaek.de