Während der "Woche der Wiederbelebung" trainieren Mitarbeiter des Aachener Ingenieurdienstleisters P3 die Hilfe im Ernstfall. Im Rahmen der Kampagne "Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation" initiieren Ärzte und Fachkräfte bundesweit Aktionen zur Verbesserung der Reanimation durch Laien. Dr. Marc Felzen vom Verein der Notärzte in Aachen e.V. motiviert und trainiert die 35 Freiwilligen von P3. Er erklärt, worauf es im Notfall ankommt und zeigt anschaulich, dass jeder Hilfe leisten kann - z.B. im Fall eines plötzlichen Herzstillstandes.
Der plötzliche Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Erfolgt keine direkte Herzdruckmassage, sterben bereits nach fünf Minuten die ersten Gehirnzellen unwiederbringlich ab. Dies hat zur Folge, dass der Patient bereits vor Eintreffen des Rettungsdienstes schwerste Schäden davonträgt. Notfälle dieser Art ereignen sich in Deutschland bis zu 100.000 Mal pro Jahr und in höchstens 25 Prozent der Fälle beginnen Laien eine Reanimation (z.B. Herzdruckmassage) vor Eintreffen des Rettungsdienstes. Dabei kann eine optimale Laienreanimation die Überlebensrate bei Herzstillstand verdoppeln bis verdreifachen.
Dr. Marc Felzen erklärt: "Bis der alarmierte Rettungsdienst vor Ort eintrifft, vergehen durchschnittlich 7 bis 10 Minuten - es braucht also hilfsbereite Personen vor Ort. Doch viele Menschen sind gehemmt zu helfen oder wissen nicht, was zu tun ist. Dabei ist Leben retten bei Reanimationspatienten leichter als viele Menschen glauben - prüfen, rufen und drücken sind die Zauberworte, die jeder im Notfall berücksichtigen sollte."
P3 entwickelt seit 10 Jahren technologische Lösungen für den Rettungsdienst. "Aus unseren bisherigen Projekten wissen wir, wie sehr der Rettungsdienst beim Thema Reanimation mit der Zeit kämpft. Es braucht neue Lösungen, um bei Herzstillstand noch schneller Hilfe zu leisten. Dazu gehört im Besonderen auch die Motivation unserer Mitmenschen und Kollegen, die mit dem richtigen Training erfahren, was im Notfall zu tun ist", sagt Dr. Marie Mennig, Geschäftsführerin P3 telehealthcare GmbH.
Damit professionelle Ersthelfer sofort vom Notfall Kenntnis erhalten, hat P3 eine App entwickelt, die alle im Umkreis befindlichen Rettungsdienst- und Feuerwehrmitarbeiter, Ärzte oder medizinisches Pflegepersonal alarmiert. Sie unterstützt die Helfer bei der Reanimation und hilft so, die überlebenswichtige Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken. Die App wird in den kommenden Wochen im Aachener Rettungsdienst mit ca. 300 Testpersonen erstmals pilotiert und ist noch diesem Herbst in den gängigen App-Stores verfügbar.
Weitere Informationen
Die "Woche der Wiederbelebung" findet vom 19. bis zum 25. September 2016 unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Gesundheit statt - in Nordrhein-Westfalen unter anderem in Düsseldorf, Leverkusen, Coesfeld, Iserlohn und Eschweiler. Eigene Aktionen können auf der Website www.einlebenretten.de eingetragen werden. Auch Projekte, die außerhalb der Aktionswoche stattfinden, können dort veröffentlicht werden.
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