Allergien gelten zurecht als Volkskrankheiten. Der
chronische Verlauf und die fehlende Heilung haben einen Riesenmarkt
geschaffen. Mittlerweile häufen sich Pseudodiagnosen, untaugliche
Tests und fragwürdige Empfehlungen. Fachleute fragen sich: Wird
Deutschland zum Tummelplatz falscher Propheten?
Allergieexperten der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und
klinische Immunologie (DGAKI) warnen vor Wildwuchs und
Internet-Diagnosen: Umstrittene Begriffe wie die Histamin-Intoleranz,
Typ-III-Nahrungsmittelallergie oder die modische
Gluten-Unverträglichkeit und die ungenügende Trennung von Allergie
und Unverträglichkeit schaffen breite Verunsicherung und häufig
Diäten ohne Not. Obskure Verfahren wie Bioresonanz, Elektroakupunktur
oder Kinesiologie boomen. IgG-Tests gegen Hunderte von
Nahrungsmitteln, von den Krankenkassen zu Recht nicht bezahlt, werden
erfolgreich über das Internet vermarktet. Behandlungen mit Kügelchen,
indischen und chinesischen Rezepten, durch "Ausleiten" oder andere
Außenseitermethoden werden immer beliebter.
Die DGAKI und andere Allergieverbände sehen hier Handlungsbedarf.
Mittlerweile hat auch die Politik das Problem erkannt. Das
Bundesministerium für Gesundheit (BMG) wird jetzt Forschungsprojekte
zur besseren Aufklärung und Versorgung von Allergikern unterstützen.
Im Internet soll eine Plattform mit wertvollen Informationen für
Betroffene mit Allergie und Unverträglichkeit aufgebaut werden.
Gleich drei Bundesbehörden, das Robert Koch- und das
Paul-Ehrlich-Institut sowie das Bundesinstitut für Risikobewertung,
wollen ihr Fachwissen beisteuern.
"Nur eine breite Aufklärung der Bevölkerung kann hier helfen",
sagt der Berliner Allergologe Jörg Kleine-Tebbe. Er leitet mit Prof.
Susanne Lau den 11. Deutschen Allergiekongress für Ärzte und Experten
anderer Gesundheitsberufe vom 29.09 bis 01.10.16 in Berlin
(www.allergiekongress.de). Informationen zur Vorbeugung, neue
Testmöglichkeiten, intelligente Lokalanwendung moderner
Kortisonpräparate, Biologika und die Varianten der
Allergie-Immuntherapie werden dort vorgestellt und diskutiert.
Pressekontakt:
PD Dr. Jörg Kleine-Tebbe
Presse-/Medienkontakt der DGAKI
(Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie)
www.dgaki.de/
Email: kleine-tebbe@allergie-experten.de
Tel.: 0151-53656954
www.allergiekongress.de
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