Am Dienstag, den 28. September wurden zwei
von Ärzte der Welt unterstützte Krankenhäuser in Aleppo bombardiert.
Ärzte der Welt erneuert seinen Appell, alle Angriffe auf Zivilisten
und Gesundheitseinrichtungen sofort einzustellen, um die dramatische
Eskalation von Gewalt zu beenden.
Wie das Personal vor Ort berichtet, wurden die beiden
Krankenhäuser von Luftangriffen getroffen. Eine Krankenschwester kam
dabei ums Leben, mehrere Patienten wurden verletzt. Die Krankenhäuser
sind nicht mehr funktionsfähig.
Nach dem Scheitern der Waffenruhe, verschlechtert sich die
Situation in Aleppo zusehends. Schätzungen zufolge kamen seit Beginn
der Woche etwa 300 Menschen ums Leben, 1000 wurden verletzt. "Die
Bewohner der von den Rebellen besetzten Viertel sind seit zwei fast
zwei Monaten komplett von der Außenwelt abgeschnitten und erhalten
keinerlei Hilfe von außen", sagt Françoise Sivignon, Präsidentin von
Ärzte der Welt Frankreich. "Laut unseren Partnern vor Ort, werden den
Gesundheitseinrichtungen nicht mehr die nötigen Ressourcen zur
Verfügung stehen, um die Bevölkerung zu versorgen, falls die Angriffe
fortgesetzt werden. Es ist nur noch eine Frage von Wochen, bis die
Gesundheitsversorgung völlig zusammenbricht."
Im Osten Aleppos stehen für etwa 300.000 Einwohner nur noch knapp
30 Ärzte zur Verfügung. Und die noch funktionstüchtigen Krankenhäuser
sind durch die hohe Zahl von Verwundeten vollkommen überlastet,
gleichzeitig fehlt dringend benötigtes medizinisches Personal.
Operationen müssen auf dem Fußboden durchgeführt werden, immer wieder
fällt dabei der Strom aus. "Die internationalen Menschenrechte werden
bewusst verhöhnt. Wir können unserer Aufgabe nicht mehr nachkommen,
obwohl wir mit einer humanitären Katastrophe konfrontiert sind",
beklagt Françoise Sivignon.
Ärzte der Welt wiederholt seinen Appell, die Gewalt gegen
Zivilisten und Gesundheitseinrichtungen einzustellen und fordert die
internationale Gemeinschaft dazu auf, Druck auszuüben, um die
Belagerung Aleppos zu beenden und den Zivilisten Zugang zu
humanitärer Hilfe zu ermöglichen.
Ärzte der Welt hat in Syrien stationäre und mobile Kliniken
errichtet, um die fehlende Infrastruktur auszugleichen und dadurch
eine medizinische Erstversorgung für die Bevölkerung der
Regierungsbezirke Idlib, Aleppo zu gewährleisten. Außerdem
unterstützt die Organisation syrische Partner, die noch in
Gesundheitseinrichtungen und Krankenhäuser in Aleppo aktiv sind.
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