"Wir müssen alles unternehmen, um eine gute
medizinische Versorgung für unsere Eltern- und Großelterngeneration
sicherzustellen", sagte Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Frank
Ulrich Montgomery vor dem morgigen Internationalen Tag der älteren
Menschen. "Die Deutschen werden immer älter. Und keine
Bevölkerungsgruppe wächst so schnell wie die der Hochbetagten. Das
ist ein großes Glück für unsere Gesellschaft, stellt uns Ärzte aber
vor besondere Herausforderungen." Deshalb sei es vor dem Hintergrund
des demografischen Wandels und des wachsenden Ärztemangels dringend
notwendig, mehr Lehrstühle für Geriatrie zu schaffen.
Menschen über 85 leiden in der Regel gleich an mehreren
Krankheiten. Gleichzeitig seien bei ihnen ein besonderes
Einfühlungsvermögen und eine noch intensivere Betreuung notwendig.
"Obwohl wir in Zukunft mehr Ärzte brauchen, die auf die individuellen
Bedürfnisse Hochbetagter spezialisiert sind, fristet die
Altersmedizin an unseren Universitäten oftmals ein Nischendasein."
Die Ärzteschaft selbst sei längst aktiv geworden, betonte der
Ärztepräsident. Im Jahr 2003 sei die Zusatz-Weiterbildung "Geriatrie"
etabliert und im Jahr 2012 die berufsbegleitende Qualifikation
"Geriatrische Grundversorgung" entwickelt worden. In dieser
Weiterbildungskompetenz haben sich seitdem 1 423 Ärzte qualifiziert.
"Und mit der anstehenden Novelle der (Muster-)Weiterbildungsordnung
ist vorgesehen, eine Facharztqualifikation "Innere Medizin und
Geriatrie" neu einzuführen", sagte Montgomery.
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