Viele unserer Vorstellungen über das Altern sind von Vorurteilen
geprägt. Darauf weist die UN anlässlich des "Internationalen Tages
der älteren Menschen" am 1. Oktober hin.(1) Von einem "Rückzug aufs
Altenteil" kann längst keine Rede mehr sein, denn nie waren Senioren
so aktiv wie heute. Doch die Bedingung für ein aktives Leben im Alter
ist vor allem eine solide Gesundheit. Ein vollständiger Impfschutz
kann hier einen wichtigen Beitrag leisten. Aber gerade bei der
Generation 60+ sind die Impflücken besonders hoch. Dies kann fatale
Folgen haben: Nicht nur für den Einzelnen, sondern für die
Gesellschaft, denn angesichts des demographischen Wandels kommt der
Gesundheit älterer Menschen eine immer größere Bedeutung zu - auch in
ökonomischer Hinsicht.
Nach einer Schätzung der WHO wird es im Jahr 2050 rund zwei
Milliarden Menschen geben, die 60 Jahre oder älter sind,(2) in
Deutschland wird deren Anteil schon 2030 mehr als ein Drittel
betragen.(3) In einer stetig alternden Gesellschaft spielen Menschen
jenseits der Lebensmitte eine immer wichtigere Rolle: Sie bringen
ihre Erfahrung in die Wirtschaft ein, engagieren sich für soziale
Projekte und in Vereinen oder unterstützen mit ihrer Zeit und Energie
ihre Familienangehörigen. Doch um diesen für die Gesellschaft
bedeutenden Aufgaben nachkommen zu können, ist eine möglichst gute
Gesundheit Bedingung.
Impfungen können gerade bei Personen ab 60 Jahren einen wichtigen
Beitrag zur Gesundheitsvorsorge leisten, denn mit zunehmendem Alter
wird die Immunabwehr schwächer. Hierdurch nimmt das Risiko für
bestimmte Infektionskrankheiten und für schwere Krankheitsverläufe
zu. Doch gerade bei den Älteren weist der Impfstatus erhebliche
Lücken auf. So haben sich laut Erhebungen des Robert Koch-Institutes
in der Grippesaison 2014/2015 nur 36,7 Prozent der Senioren in
Deutschland gegen die Virusgrippe impfen lassen(4) - Ziel der WHO
sind 75 Prozent(5). Diese Impfmüdigkeit hat gravierende Folgen: In
Winter 2014/2015 kam es bei uns zu geschätzten 21.300
influenzabedingten Todesfällen, betroffen waren vor allem ältere
Menschen. Im vergleichsweise milderen Winter 2015/2016 wurden
immerhin insgesamt 4,1 Millionen grippebedingte Arztbesuche und
16.000 Krankenhausaufenthalte gezählt.(6) Die hierdurch entstehenden
Kosten belasten das Gesundheitssystem in nicht unerheblichem Maße:
Würde man die Risikogruppe komplett impfen, könnte man in Europa
jährlich ca. 2 Milliarden Euro an direkten medizinischen Kosten
einsparen.(7)
Aber nicht nur die Grippeimpfung wird von den älteren Erwachsenen
zu wenig wahrgenommen: Im Zeitraum 2010 bis 2014 haben sich nur 10,2
Prozent der Personen zwischen 60 und 64 Jahren gegen Pneumokokken
impfen lassen.(8) Doch besonders Ältere sind gefährdet, an schweren
Verläufen durch Pneumokokken-Infektionen zu erkranken. Rund ein
Drittel der Menschen ab 60 Jahre hat keinen aktuellen
Tetanusimpfschutz. Und lediglich 18,2 Prozent der 60- bis 69-Jährigen
hat eine Impfung gegen Keuchhusten erhalten.(9) Dabei ist diese
Impfung besonders für Großeltern wichtig, denn sie kann nicht nur die
geimpfte Person vor Ansteckung schützen, sondern auch ungeimpfte
Säuglinge, für die eine Keuchhustenerkrankung lebensbedrohlich sein
kann.
In jedem Lebensabschnitt sollte man auf einen aktuellen Impfschutz
achten, aber besonders mit zunehmendem Alter rückt der Erhalt einer
guten Gesundheit in den Fokus. Ein altersgerechter Impfstatus kann
hier einen wertvollen Beitrag leisten. Die Ständige Impfkommission am
Robert Koch-Institut empfiehlt deshalb für Menschen ab 60 Jahre vor
allem folgende Impfungen. (10)
- Die jährliche Grippeimpfung;
- Impfschutz gegen Pneumokokken;
- Die Impfung gegen Keuchhusten, wenn in den letzten 10 Jahren
keine Auffrischimpfung gegeben wurde. Vor allem Personen mit
engem Kontakt zu Säuglingen sollten eine aktuellen Impfschutz
nachweisen können. Wenn er fehlt, wird eine Impfung gegen
Keuchhusten vier Wochen vor der Geburt empfohlen;
- Einen aktuellen Impfschutz gegen Tetanus und Diphtherie, der
alle 10 Jahre aufgefrischt werden sollte;
- Eine Nachholimpfung gegen Polio, wenn kein vollständiger
Impfschutz dokumentiert ist. Bei Reisen in Gebiete mit
Polio-Risiko sollte der Impfschutz aufgefrischt werden.
Vor Reisen sollten generell die Impfempfehlungen für die
jeweiligen Reiseländer berücksichtigt werden. In bestimmten Gebieten
in Deutschland kann auch eine FSME-Impfung sinnvoll sein.(10)
Außerdem ist es möglich, sich gegen Gürtelrose impfen zu lassen, eine
schmerzhafte Virus-Erkrankung, die vermehrt im Alter ausbrechen kann.
Vor Impflücken schützt vor allem die Impfausweiskontrolle beim
Hausarzt. Diese Möglichkeit sollten alle regelmäßig wahrnehmen, doch
für die Generation 60+ ist die Impfberatung beim Hausarzt besonders
wichtig.
Über die Sanofi Pasteur MSD Deutschland GmbH (SPMSD)
Sanofi Pasteur MSD ist ein Joint Venture der Merck & Co., Inc. -
außerhalb der USA und Kanada bekannt als MSD - und von Sanofi
Pasteur, der Impfstoffsparte des französischen Pharmaunternehmens
Sanofi S. A. SPMSD ist das einzige Unternehmen in Europa, das sich
ausschließlich auf Impfstoffe spezialisiert hat. Als
Gemeinschaftsunternehmen profitiert SPMSD von der Innovationskraft
und Erfahrung der beiden Unternehmen Merck und Sanofi, deren
Forschungsabteilungen weltweit an der Entwicklung neuer und
verbesserter Impfstoffe arbeiten.
Referenzen:
1.http://www.un.org/en/events/olderpersonsday/, letzter Aufruf
28.09.2016.
2.World Health Organization. Facts about ageing.
http://www.who.int/ageing/about/facts/en/, letzter Aufruf 28.09.2016.
3.Robert Koch-Institut. Gesundheit in Deutschland 2015: 435.
http://ots.de/W44ML, letzter Aufruf, 28.09.2016
4.Robert Koch-Institut. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission.
Epidemiologisches Bulletin 2016;1: 1-10, http://ots.de/3mZu9, letzter
Aufruf 28.09.2016.
5.WHO. Prevention and control of influenza pandemics and annual
epidemics 2003, http://ots.de/hBx8D, letzter Aufruf 28.09.2016.
6.Robert Koch-Institut, Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung und Paul Ehrlich-Institut: Das Risiko einer
Influenzaerkrankung ernst nehmen, http://ots.de/onhmx, letzter Aufruf
28.09.2016.
7.Ryan, Y. Zoellner, B. Gradl, B. Palache, J. Medema. Establishing
the health and economic impact of influenza vaccination within the
European Union 25 countries. Vaccine 2006; 24 (47/48): 6812-6822,
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17034909, letzter Aufruf
28.09.2016.
8.Braeter et al. Pneumokokkenimpfung bei GKV-Versicherten im
Altersbereich 60 bis 64 Jahre - Regionalisierte Analyse zur Umsetzung
der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission anhand bundesweiter
vertragsärztlicher Abrechnungsdaten. Info: Versorgungsatlas-Bericht
2016; 04: 1-25, http://ots.de/9woF5, letzter Aufruf 28.09.2016.
9.Poethko-Mueller C., Schmitz R. Impfstatus von Erwachsenen in
Deutschland. Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in
Deutschland (DEGS1). Bundesgesundheitsblatt. 2013; 56: 845-857.
10.Robert Koch-Institut. Empfehlungen der Ständigen
Impfkommission. Epidemiologisches Bulletin 2016;34: 303ff,
http://ots.de/HrIeL, letzter Aufruf 28.09.2016.
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