fit und munter - Die Macht des Hungers

fit und munter

Die Macht des Hungers

Die psychololgische Dimension des Hunger-Mechanismus wurde bisher nicht ausreichend beleuchtet. Doch ohne dieses Verständnis ist eine dauerhafte Gewichtsreduktion nur gegen inneren Widerstand und mit strenger Disziplin zu erreichen.
Knapp 49 Millionen Menschen (ca. 60%) in Deutschland leiden an Übergewicht – Tendenz steigend. Davon sind 11,5 Millionen Bürger adipös! Diabetes, Bluthochruck, Fettleber usw. stehen dem Genuss von Süßigkeiten, Alkohol, Pasta & Co gegenüber.

Obwohl den meisten übergewichtigen Menschen bewusst ist, was man besser nicht essen sollte, misslingt es einem Großteil die Ernährung zu Gunsten der eigenen Gesundheit und Attraktivität dauerhaft umzustellen, trotz aller guten Vorsätze und des Einsatzes von Willenskraft, trotz mittlerweile nachgewiesener wirkungsvoller Ernährungskonzepte und einer Fülle gut ausgebildeter Ernährungs-Berater!

Worin liegt die Hartnäckigkeit des Problems?

Lässt sich dieses Phänomen allein mit der Behauptung erklären, dicke Menschen seien willensschwach und zu träge, um sich ausreichend zu bewegen?
Wer sich zu dick fühlt und daran etwas ändern möchte, versucht meist sein Ziel durch die Auswahl „richtiger“ Nahrungsmittel zu lösen. In Anbetracht der vielen bspw. durch Zucker manipulierten Gerichte, die leicht und überall verfügbar sind, ist zumindest die Richtung dieses Ansatzes zielführend. Um einen dauerhaften Erfolg zu verbuchen, reicht es allerdings nicht für eine gewisse Zeit seinen Ernährungsplan umzustellen. Denn früher oder später bekommen die „Lieblingsspeisen“ wieder ihren festen Platz im Tagesablauf und damit kehrt das Übergewicht wieder zurück.

Wer den Teufelskreis des „Lust“-Essens durchbrechen will, sollte die Macht und die Kraft des Hungers verstehen. Denn der Hunger ist einer der stärksten Triebe, mit denen wir ausgestattet sind.
Damit wir im Laufe eines Tages nicht vergessen zu essen, manipuliert der Hunger mit Hilfe unseres Unterbewusstseins unsere Wahrnehmung, Gefühle und Gedanken, und steuert somit letztendlich unser Verhalten. Der Hungertrieb ist darüber hinaus mit der Fähigkeit ausgestattet im Falle einer Notsituation unsere Wahrnehmung so zu verändern, dass fast alles gegessen wird, wenn es dem Überleben dient.
Mit dem Aufkommen der Nahrungsmittelindustrie und dem lange Zeit streng gehüteten Wissen um Substanzen, die einen „künstlichen“ Hunger auslösen können (z.B. Zucker), machten immer mehr Menschen die Erfahrung von Essattacken. Hinter diesem gestörten Essverhalten steht in Wahrheit nicht mangelnde Willensstärke oder ein anderer die Persönlichkeit betreffender Makel, sondern eine fehlgeleitete Variante des natürlichen Hungertriebs.

Die Funktionsweise des Hunger-Mechanismus wurde im diätischen Bereich bisher viel zu wenig beleuchtet. Ohne ein umfassendes Verständnis um die zugrunde liegenden Mechanismen ist der Versuch auf Lieblingsspeisen zu „verzichten“ früher oder später zum Scheitern verurteilt. Der Kampf gegen den Hunger mit dem Einsatz von Willenskraft gewinnen zu wollen, ist ein Irrweg, der in dem absoluten Großteil der Fälle in Selbstvorwürfen, Frust und Minderwertigkeitsgefühlen endet.

Zuallererst muss der Frage nachgegangen werden, warum manche Nahrungsmittel das Gefühl von Vorfreude (oder Lust) auslösen – obwohl diese für den Körper nicht den geringsten Mehrwert besitzen. Erst wenn es den vom Übergewicht betroffenen Menschen gelingt, eine Distanz zu ihren manipulierten Gedanken und Gefühlen zu entwickeln, ist eine dauerhafte – von gesunder Befriedigung gekennzeichnete – Ernährungsumstellung möglich.

„Wie kommt das Essen in meinen Kopf?“ Auf diese zentrale Frage braucht es eine umfassende und schlüssige Erklärung. Das Verständnis, wie genau dieser Mechanismus verläuft ebnet den Weg zurück zum „normalen“ Ess-Verhalten.
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