Früher gab es nur eine Möglichkeit, wenn mehrere Zähne fehlten: eine Prothese, ein herausnehmbarer Zahnersatz musste her. Inzwischen gibt es mit Implantaten eine Alternative.
Bei einem Zahnimplantat handelt es sich um eine künstliche Zahnwurzel, auf die ein künstlicher Zahn befestigt wird. Der Vorteil: Ein Implantat sieht nicht nur aus wie ein echter Zahn, sondern ist auch genauso belastbar. Er wird zu einem festen Bestandteil des eigenen Gebisses und braucht – im Gegensatz zu einer Prothese – nie herausgenommen zu werden.
Prof. inv. Dr. (H) Peter Borsay, internationaler Spezialist für Implantate der Zahnklinik Alstertal im AEZ in Hamburg: „Mit Zahnimplantaten erhalten die Patienten Lebensqualität zurück. Sie können damit unbeschwert essen, sprechen und nach Herzenslust lachen. Mit Recht wünschen sich daher viele anstatt des herausnehmbaren Gebisses eine festsitzende Lösung mit Implantaten.“
Jetzt gibt es ein neues, sehr schonendes Implantat-Verfahren, das von Prof. Paulo Maló entwickelt wurde: Die „All-on-4-Methode“. Es bedeutet sinngemäß übersetzt „alle Zähne auf vier Implantaten“. „Wir arbeiten hier nur mit vier Implantaten statt wie üblich mit acht. Das ist schonender, sicherer und auch kostengünstiger für den Patienten“, erläutert Prof. Borsay, Leiter des einzigen All-on-4-Kompetenzzentrums in Hamburg.
Da es sich bei der „All-on-4-Methode“ um ein innovatives Sofort-Versorgungs-Verfahren handelt, bei dem der Patient zügig den neuen Zahnersatz erhält, nennt man die Methode auch „Feste Zähne an einem Tag“.
Bei der „All-on-4-Methode“ werden zunächst millimetergenau zwei Zahnimplantate vorne und zwei Zahnimplantate abgewinkelt weiter hinten in den Kiefer eingebracht. Diese werden dann von dem Zahnersatz verbunden und zusätzlich stabilisiert. Prof. Borsay: „Man kann sich das – einfach gesagt - wie eine Brücke vorstellen, die auf vier Pfeiler gesetzt wird. Das bedeutet: Die einzelnen künstlichen Zähne werden in Form einer Zahn-Brücke miteinander verbunden und diese Brücke wird dann an den vier Zahnimplantaten befestigt.“
Ermöglicht wird das neue Verfahren unter anderem durch spezielle längere Implantate, die schräg, das heisst anguliert, in den Kieferknochen eingesetzt werden. Außerdem kommt die neueste Technik zur Anwendung. Damit die Implantate später exakt im Kiefer sitzen, wird der Mundraum des Patienten dreidimensional vermessen – mit der Digitalen Volumentomografie (DVT). „So kann genau ermittelt werden, wie groß die künstlichen Wurzeln und die neuen Zähne sein müssen und wo sie platziert werden müssen“, sagt Prof. Borsay.
Mit Hilfe der DVT kann gleichzeitig die Knochensituation im Kiefer geplant werden. Denn häufig haben Patienten, denen einige Zähne fehlen, nicht mehr genug Knochen im Kiefer. Das liegt daran, dass in einer Zahnlücke wegen der fehlenden Belastung der Kieferknochen zurückweicht. Fehlt Knochen, kann dieser heute leicht wiederaufgebaut werden.