Konstantin ist ein pfiffiger 5-Jähriger und bald ein Schulkind.
Doch schon in der Kita gibt es Probleme mit ihm, die seinen
Erzieherinnen Sorge bereiten. Er ist hyperaktiv, kaum zu bändigen,
und dreht schnell mal so richtig auf. Rechtzeitig vor der baldigen
Einschulung wurde Konstantins Mutter für ihren Sohn eine
Kinderrehabilitation empfohlen - ein besonderes Angebot, das die
meisten Eltern gar nicht kennen.
Konstantin hat es schwer im Alltag - vor überschüssiger Energie
weiß er kaum wohin, dennoch mangelt es ihm an der nötigen
Konzentration, wenn diese nötig ist. Der Kinderarzt diagnostiziert
bei ihm eine ADHS. Damit ist Konstantin einer von knapp fünf Prozent
der 3- bis 17-Jährigen in Deutschland mit dieser Diagnose. Die
Ursachen der Erkrankung sind nicht endgültig geklärt, aber als
gesichert gilt, dass das Zusammenwirken von genetischen und
neurobiologischen Faktoren ebenso eine Rolle spielt wie psychosoziale
Faktoren und bestimmte Umwelteinflüsse, zum Beispiel Alkohol- und
Nikotinkonsum der werdenden Mutter.
Der Kinderarzt empfahl für Konstantin eine Kinderreha - ein
besonderes Angebot der Deutschen Rentenversicherung und der
Krankenkassen, das aus Unwissen häufig nicht in Erwägung gezogen
wird. Anders als bei der bekannten Mutter/Kind-Reha ist hier das Kind
der Patient, um den sich alles dreht. Ist es erforderlich, dass das
Kind begleitet wird, zum Beispiel durch die Mutter, so erhält die
Begleitperson keine Behandlungen, sondern ausschließlich
Hilfestellungen, die mit der Erkrankung des Kindes in Zusammenhang
stehen. Kindern bis zum 8. Lebensjahr steht die Begleitung einer
erwachsenen Bezugsperson sogar zu, während dies für ältere Kinder der
Kostenträger nach Bedarf entscheidet.
Nach Klärung aller Formalitäten reiste Konstantin mit seiner
Mutter nach Sachsen. In der Obhut der MEDIAN Klinik Bad Gottleuba
sind ständig etwa 100 Patienten im Alter von 2 bis 18 Jahren. Vier
Jugendstilvillen in der Anlage des historischen Parkgeländes
beherbergen die Kinder- und Jugendklinik, wo Kinder und Jugendliche
ohne Begleitung, und die Familienklinik, wo Kinder in Begleitung
eines Elternteils behandelt werden. Beide Einrichtungen werden seit
sechs Jahren von Dr. Milan Meder, Facharzt für Kinder- und
Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, geleitet.
Die Kinderreha ist in erster Linie eine psychosomatische Reha.
Neben der Hyperaktivität und Konzentrationsschwäche gehören seelische
Belastungen wie soziale Unsicherheit, Anpassungsstörungen und
Reaktionen auf schwere Belastungen und Beziehungsstörungen zum
Behandlungsspektrum. Dr. Meder und sein Team haben es in erster Linie
mit Kindern und Jugendlichen zu tun, die sich aufgrund einer Störung
des seelischen Gleichgewichts in ihrem Leben nicht zurechtfinden und
deren Entwicklung daher gefährdet ist. Aber auch Kinder mit
behandlungsbedürftigem Übergewicht, chronischen Darmerkrankungen und
Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates werden aufgenommen.
Was brauchen diese Kinder? Wie wird ihnen geholfen? "Kinder und
Jugendliche brauchen eine klare Zielsetzung und Beständigkeit in
ihrem Leben. Wir sorgen für einen strukturierten Tagesablauf mit
einer gesunden Mischung aus Spaß und Ernst. Das bedeutet: Sport und
Spiel, Arbeit mit den Ärzten, Psychologen, Therapeuten, Erziehern und
Ernährungsberatern und bei den Größeren die Schule ordnen sich in
dieses Konzept ein", erklärt Dr. Meder und führt weiter aus: "Unsere
Kinder und Jugendlichen machen während ihres in der Regel
sechswöchigen Aufenthaltes bei uns ganz neue Erfahrungen, die für
ihre Zukunft prägend sein können."
"Gerade für Kinder mit Beziehungsstörungen, zum Beispiel
mangelnder Kontaktfähigkeit zu Gleichaltrigen oder
Eltern-Kind-Konflikten, bringt der Aufenthalt bei uns zwangsläufig
neue Kontakte mit sich. Unsere Patienten im Alter von 6 bis 18 Jahren
leben für sechs Wochen in altersadäquaten Gruppen - übrigens in einem
wundervollen Umfeld. Das bedeutet, dass die Auseinandersetzung
miteinander nicht vermeidbar ist. Andere Kinder, Eltern und Familien
können ein Spiegel sein, der den Betroffenen neue Perspektiven und
Handlungsmöglichkeiten eröffnet", ergänzt Karsten Vetterlein,
langjähriger Therapeutischer Leiter der Familienklinik. Tatsächlich
bietet die MEDIAN Klinik Bad Gottleuba für diese Kinder ideale
Rahmenbedingungen. Die Jugendstilhäuser der Kinder- und Jugendklinik
sind miteinander verbunden und verfügen über einen eigenen
Therapiebereich mit Schwimmbad, Sauna, Gymnastikhalle und einem
Fitnessraum. Rund um die Klinik erstreckt sich ein wunderschöner, ja
geheimnisvoller Park, der für den Autoverkehr gesperrt ist.
"Erlebnispädagogik" ist ein wichtiger Bestandteil des hier
angewendeten Konzepts. Die Therapeuten und Pädagogen planen
gemeinsame Erlebnisse und Erfahrungen im Vorfeld ganz genau und legen
für ihre Patienten Ziele fest. So trainieren sie fast "nebenbei" das
Sozialverhalten ihrer Schützlinge, die Kommunikation untereinander
und den Umgang mit Konflikten. Solche Abenteuer können für die Kinder
und Jugendlichen Grenzerfahrungen beinhalten, die unbedingt einer
nachträglichen Auswertung bedürfen. Das Erlebte gemeinsam
auszuwerten, sei es ein Erfolg oder Misserfolg, ist entscheidend für
den Lerneffekt. Gerade verhaltensauffällige Kinder lernen, mit
Frustrationen umzugehen und eigene Grenzen zu erkennen. Konstantin
hat sich in Bad Gottleuba schnell eingelebt und viel gelernt. Auch
seine Mutter hat Anregungen erhalten, wie sie den Alltag anders
regeln kann, um Konstantin mehr Sicherheit und Geborgenheit geben zu
können. Ein wichtiger Rat von Dr. Meder war, Konstantins Einschulung
noch hinauszuschieben. "Es gibt bei jedem Kind den idealen Zeitpunkt
dafür. Gerade seelisch belastete Kinder darf man nicht zu früh
einschulen, sonst verläuft ihre Entwicklung doppelt schwer", erklärt
Chefarzt Dr. Meder.
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